Unilogo

20
Sep
2020

PROJEKT


L I N K

19
Jun
2020

Der innere Ruf

Wer oder was spricht da in der Stille schweigend lautlos zu mir? Der Philosoph Sokrates empfindet die innere Stimme als persönlichen Schutzgeist und Augustinus spricht gar von der Stimme Gottes. Am nächsten kommt man diesem Phänomen, wenn man es als Stimme des Gewissens auffasst.
Gewissen als Erfahrungsschatz gelernter Werte und Normen, Gebote und Verbote, Regeln und Gesetze. Das Gewissen ‚ermahnt‘ durch die innere Stimme, so-bald die Neigung besteht, gegen erworbene Verhaltensmuster zu verstoßen.
Aber der innere Ruf selbst ist wesentlich anders als die innere Stimme. Der innere Ruf setzt jenen Impuls, welche sich als Berufung vergegenwärtigt. Die innere Stimme spricht dann nicht, sondern verweist auf das, was zu tun ist. Dieses wird emotional erfasst.
Wer oder was aber antwortet auf eine gestellte Frage oder diktiert gar diesen Text? Sind es Erinnerungen an Gelerntes oder echte Recherchen?
So stellt sich beispielweise die Frage, wie viele Fragen es eigentlich gibt. Diese Frage kann man zunächst dadurch zu beantworten versuchen, dass man die Fragefürwörter der Reihe nach durchgeht. Die Erinnerung bietet zuerst „Wer “ an, also die Frage nach der Person, dann die Frage nach der Sache „Was“. Diese Frage kann sich sowohl auf sinnlich oder geistig Vernehmbares beziehen. „Was hat du gesehen?“ oder „Was hast du gedacht?“ „Welche“ erkundigt sich nach Eigenschaften und „Womit?“ nach den Mitteln durch die etwas in Erscheinung tritt. Als Nächstes könnte in Frage kommen, unter welchen Umständen etwas auf welche Art und Weise in Erscheinung tritt, also „Wo-bei?“, „Wie?“ und in welchem (Aus)maß, also: „Wie viel an … oder von …“. Schließlich dürfte interessant sein, „Weshalb? etwas überhaupt als Grund erscheint und „Warum“ es als Ursache wirksam wird. Natürlich wird dann auch wichtig, welcher Zweck „Wofür“ er-reicht und welche Wirkung „Wozu“ erzielt werden soll. Ort „Wo“ und Zeit „Wann“ beantworten letztendlich die Fragen nach dem Zeitpunkt.
Insgesamt werden die gefunden Fragen des fragenden „Wer“ (Subjekt) durch folgende Hinsichten und Aspekte beantwortet:
Grund und Zweck
Ursache und Wirkung
Eigenschaften und Sache
Art/Weise und Umstand
Mittel und Maß
Mehr als diese zwölf Ansichten und Hinsichten haben sich als Antworten auf die Fragestellung nicht ergeben. In der Tat wurden diese Antworten durch systematisches Durchgehen der Fragepronomen gewonnen. Im Anschluss daran wurden diese noch die entsprechenden Perspektiven bzw. Aspekte zugeordnet. Außer der unmittelbaren Arbeit des Verstandes zeigt sich also nichts Geheimnisvolles.
Die innere Stimme bringt nichts Anderes zur Sprache als das, was der Verstand ihr eingab. Vergleichsweise ereignet sich Analoges als innerer Ruf. Allerdings handelt es sich dabei eher um Gefühle als um Tätigkeiten des Verstandes..

17
Jun
2020

Fenster nach innen

Dank des Bewusstseins vermag das geistige Auge der Vernunft einen Blick in jene Innenwelt werfen, welche das Selbst eines vernunftbegabten Lebewesens genannt wird.
Solche Einblicke ermöglichen dem Ich, sich seine Außenwelt von innen heraus zu gestalten. Durch das Betrachten und Beobachten äußerer Wahrnehmungen modelliert es Vorgänge, um sie sich zu veranschaulichen und so begreifen zu können.
Die frühen Denker der Abendländischen Geschichte nannten diese Vorgehensweise altgriechisch μαθηματική τέχνη mathēmatikē téchnē ‚Kunst des Lernens‘ .
Im Gegensatz zur Philosophie beruhen die Erkenntnisse der Mathematik ausschließlich auf allgemein anerkannten Systemen und deren logische Strukturen. Mathematische Schlüsse gelten wegen ihrer Objektivität als unstrittig.
Wegen ihrer systemischen Verbundenheit ist Mathematik zeitlos.

11
Jun
2020

Seele

Die Existenz der Seele wird als Gefühl erfahren. Diese Erfahrung spiegelt den gefühlten körperlichen und/oder geistigen Zustand wider. „Ich fühle mich gesund!“ oder „Ich fühle mich geistig fit!“
Darüber hinaus macht das Gefühl auch empfindlich für das Gefühlsleben selbst. „Ich fühle, wie ich mich fühle!“
Das gefühlsmäßige Spiegeln des Gefühls ist jenes innere Wahrnehmen, welches sich durch die innere Stimme vor allem dann ausdrückt, wenn Vorsicht angebracht ist.
Dabei orientiert sie sich vor allem an dem durch Erziehung und Bildung geformten Gewissen, also an Werten und Normen, an Geboten und Verboten, an Regeln und Gesetzen, an Sitten und Gebräuchen, an Vereinbarungen und Verträgen.
Die Seele repräsentiert sich gleichsam als ein kommunikatives und informatives Makrosystem der Gefühle. Dieses System kontrolliert alle körperlichen und geistigen Vorgänge.
Es existieren Ideen von der Autonomie der Seele, die sogar den Tod überdauert. Daneben gibt es auch Annahmen, welche in der inneren Stimme die Stimme Gottes hören.
Da die Seele alle inneren Vorgänge unmittelbar erfasst, stellen seelische Empfindungen die kürzesten Wege dar, um spüren zu lassen, wenn etwas nicht stimmt. Gefühle lassen Lösungen oft schon erahnen, bevor sie der Verstand überhaupt zu fassen bekommt.
Intuitionen antizipieren gleichsam Erkennen gefühlsmäßig. Analog zur Vernunft, die den Geist regelt und steuert, organisiert sich die Seele durch den Willen.
Der Spruch „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!“ betont die Willenskraft, welche sich durch Begabung und Intelligenz definiert. Denn „Wer nicht kann, was er will, muss wollen, was er kann!“

8
Jun
2020

Zweifel

Es ist das Gefühl, die den Menschen spüren lässt, ob das, was er gerade erfährt, taugt. Empfindet er. Dass ihm das nicht guttut, dann bedrängt ihn das Gefühl, nach Auswegen zu suchen.

Entweder flüchtet er in Wunschvorstellungen und schlüpft in seiner Fantasie in Rollen, die diese Wünsche in tagträumerischen Rollenspielen erfüllen, oder er stellt sich Fragen, um sich mit Hilfe seiner Vernunft seinen Schwierigkeiten zu stellen.

Beweggründe, sich zu stellen, werden durch bestimmte Grundbedürfnisse geregelt, die wiederum durch maßgebliche Triebe gesteuert werden. Bewusst wird das durch das durch Wunschvorstellungen, die das Verhalten leiten.

Als vernunftbegabtes Lebewesen muss der Mensch diesem Treiben nicht hilflos zuschauen, sondern er kann sich stellen. Innere Anschauung ermöglicht ihn, introspektiv zu betrachten und zu beobachten, um zu begreifen, was mit ihm geschieht.

Existentielle Zweifel sind gefühlsmäßige Warnungen, das Gestalten des eigenen Daseins zu verändern.

6
Jun
2020

Wahrnehmen Erfahren (upgrade)

„Vernunft“ ist die Fähigkeit, sinnliches (äußeres) und geistiges (inneres) Wahrnehmen zu betrachten, zu beobachten und zu begreifen. Dieses Vermögen der Introspektion interpretiert Inhalte innere Vorgänge. Worte erscheinen als Initiatoren von Interpretationen.
Das Wort „Baum“ lässt Vorstellungen von Bäumen bewusst werden. In der Regel handelt es sich um Erinnerungen. Die Vorstellungskraft lässt uns diese Erinnerungsbilder betrachten, beobachten und beschreiben.
Inneres Wahrnehmen vergegenwärtigt sprachliche Vorgänge, die Bilderleben beschreiben. Beschriebene Bilder werden nicht unmittelbar bewusst, sondern sind sprachvermittelt mittelbar gegenwärtig.
Durch willentliches Fokussieren auf sprachlich angedeutete Bilder treten diese in den Vordergrund inneren Betrachtens. Durch diese Entscheidung scheint das initiiert zu werden, was „Denken“ genannt wird.
Die Betrachtung dieses sprachlich vermittelten und emotional gesteuerten Geschehens zeitigt Denken als Bilderleben.
Und als Geschehen des inneren Bilderlebens vollzieht sich Denken zweifach, nämlich
o als Bilder-Leben der Fantasie und
o als Bild-Erleben des Verstandes.
Diese Unterscheidung ergibt sich intuitiv .
Unvoreingenommene Hinwendung zur unmittelbaren Anschauung bringt zum Vorschein, was innerlich geschieht und zur Sprache gelangt.
Es erscheint merkwürdig, sich mit Worten zufrieden zu geben, ohne unmittelbare Bilder zu schauen. Offensichtlich gelten sprachliche Formen als mittelbare Bilder.
Genau genommen zeigt zum Beispiel das Wort „Fantasie“ kein Bild von sich, sondern setzt Vorstellungen von Inszenierungen in Gang.
Mit Hilfe der Vorstellungskraft erinnert das Wort „Haus“ beispielsweise an das Elternhaus oder an besuchte Schulen. Fantasie lädt dazu ein, eines der Häuser zu betreten, um sich dort umzusehen.
Fantasie als Bilder-Leben repräsentiert gleichsam ein großes Bilder-Archiv voller Erinnerungen. Aber diese Bilder entwickeln sich erst aufgrund von Nachfragen.
Es sind Bedürfnisse, die solche Nachfragen auslösen. Worte fallen ein, die auf Erinnerungsbilder verweisen. Es erscheint so, dass sich Bilder-Leben der Fantasie sprachlich organisiert und initiierte Worte als Formen bzw. Mittel zum Zweck der Bildgestaltung dienen.
Wer oder was diktiert eigentlich den Text hier. Vermutlich handelt es sich um ein Zusammenspiel von Fantasie der Vernunft und Logik des Verstandes. Das Beobachten des Vorganges der Textabfassung ergibt, dass Worte bewusst werden und sich in Sätzen organisieren. Ein Satz gefällt oder nicht, und wird dann verbessert. Worte werden umgestellt oder durch andere so lange ersetzt, bis der Satz gefällt.
Das Ganze wirkt eher wie ein Sprachspiel und weniger als Bilderleben. Bilder scheinen gar im Hintergrund zu verweilen. Werden nur Worte bewusst, und bleiben entsprechende Bilder dazu unbewusst?
Wenn dem so ist, dann ist auch die Bestimmung des Denkens als Bilderleben unzureichend. Denken voll-zieht sich nämlich eher sprachlich als bildlich oder eben sowohl – als auch, und zwar bewusst sprachlich und unbewusst bildlich.
Bilder zu Worten können jederzeit nach Bedarf bewusst werden. Inneres Wahrnehmen zeitigt Denken als Umgang mit unbewusst eingegebenen Worten, aus denen der Verstand einen gewünschten Zusammenhang herstellt.

5
Jun
2020

Auf der Suche nach Zuverlässigkeit

Als ich in an der Universität zu Köln mein Studium der Philosophie und Slawistik aufnehme, erfahre ich, dass ich für das Philosophikum noch zusätzlich Pädagogik zu studieren habe. Aber schon die ersten Vorlesungen, die ich in diesem Fach höre, versetzen mich in Schrecken, denn von meinen sehr guten Lehrern im Gymnasium bin ich keineswegs gewohnt, auf so verallgemeinernde Art und andeutungsvolle Weise mit wirklich ernsthaften Problemen umzugehen.

So bewegen mich von Anfang meines Studiums an Überlegungen, ob sich denn nicht zuverlässigere Mittel zur Erklärung pädagogischer Phänomene finden lassen als die sehr komplex idealisierenden Begriffe einer Allgemeinen Pädagogik.

Die Auseinandersetzung mit den Methoden der Statistik und die Begegnung mit der Computertechnologie und Programmiertechnik bringen mich auf die Suche nach zuverlässigeren Daten über den Menschen. Schließlich entdecke ich, dass sich neuronale Prozesse des Gehirns in Texten, die sie generieren, dokumentieren. Es muss demnach möglich sein, mit Hilfe einer geeigneten Analyse von Texten auf die vorgängig textgenerierenden Prozesse zu schließen, um Aufschlüsse über menschliches Lernverhalten zu erhalten. Im Rahmen dieser Fragestellung stoße ich auf die Arbeiten von Helmar Frank, durch den ich dann auch Klaus Weltner kennen lerne.

In meiner Habilitationsschrift entwickle ich, durch diese beiden Wissenschaftler beeinflusst, Strategien einer kybernetischen Textanalyse. 1973 werde ich an der Gesamthochschule Siegen in Kybernetischer Pädagogik als erster in diesem Fach habilitiert. Helmar Frank und Klaus Weltner sind dann auch die wichtigsten Gutach-ter dieser Arbeit, die zusätzlich auch vom Mathematischen Institut der Universität Bonn und an der TH Aachen begutachtet wird. Schließlich ist es zugleich die erste Habilitation, die in diesem Fach durchgeführt wird. Der Schulpädagoge und Allgemeine Pädagoge Heiner Müller übernimmt die sehr hilfreiche Rolle des Mentors.

Nachfolgend beschreibe ich jene Gedanken, welche mich zu jener Zeit und bis heute bewegen.

4
Jun
2020

Richtig, aber nicht wahr (2)

Im Denken des Menschen vollzog sich eine radikale Wende. Das Objekt des Denkens offenbart sich nicht mehr dem Denken als wahr, sondern das Denken erschließt sich das Objekt als richtig, wobei sich die Richtigkeit erst durch Objektivation bzw. Simulation beweist.

Eine Situation lässt sich nicht mehr nur denkend, sondern berechnend antizipieren. Eine medizinisch komplizierte Operation lässt sich durchrechnen, bevor sie computertechnisch oder zumindest computerunterstützt durchgeführt wird.

Magnetresonanztomographische Verfahren sind heutzutage aus der Medizin nicht mehr wegzudenken. Bildgebende Verfahren sollen darstellen, was ist und zugleich "objektiviert" zeigen, was damit auf einen Menschen zukommt.

Helmar Frank schlägt vor, die Objektivation menschlichen Denkens in drei Schritten durchzuführen. Weil es sich bei den nachrichtenverarbeitenden Prozessen um humanwissenschaftliche Themen handelt, helfen Mittel der Philosophie, um sich einem solchen Phänomen anzunähern. Er verwendet dazu die „phänomenologische“ Beschreibung. Im zweiten Schritt werden naturwissenschaftliche Vorgehensweisen mit dem Ziel eingesetzt, einen „Kalkül“ zu entwickeln und durch den Einsatz der Mathematik Komplexität zu reduzieren.

Eine solche Formel stellt dann die Grundlage für den dritten Schritt der technischen Objektivation dar. Die Ergebnisse werden dadurch von der Person des Untersuchenden gelöst und erhalten einen anderen Grad der Objektivität. Diese drei Schritte ermöglichen es, humanwissenschaftliche Themen mit naturwissenschaftlichen Mitteln zu untersuchen.

Das Problem: Dass jemand an Krebs sterben wird, kann richtig, muss aber nicht wahr sein. Das beweisen beispielsweise viele Fälle spontaner Selbstheilungen.

Simulationen erweisen sich als ein neues Mittel zum Zweck, Erfahrungswissen objektiviert nachzuweisen.

Richtig, aber nicht wahr (1)

Während der kybernetische Begriff die Überführung vom metaphysisch bestimmten Sein ins naturwissenschaftlich bestimmte Werden vorbereitend beinhaltet, stellen entsprechende Kalküle die Bedingungen der Möglichkeit von Berechnungen zur Verfügung.

Das setzt wiederum voraus, dass Kalküle mathematisiert, also berechenbar werden können. Damit springt auch ein wesentlicher Unterschied zwischen philosophischem und kybernetischem Begriff heraus.

Im Gegensatz zur Philosophie strebt die Kybernetik nicht nach Wahrheit, sondern nach Richtigkeit. Ob etwas wahr sein kann, lässt sich formal logisch prüfen oder glauben. Ob etwas richtig ist, lässt sich messen oder wissen.
Was also veranlasste den Philosophen Martin Heidegger, die Aufgaben der Metaphysik an die Kybernetik zu delegieren?

2
Jun
2020

Begreifen

„Begreifen“ bedeutet entweder
1. erfassen, in seinen Zusammenhängen erkennen, verstehen, also geistig "den Sinn einer Sache, eine Rechenaufgabe begreifen"
oder
2. Verständnis für jemanden oder etwas haben; jemanden, sich in seinem Denken, Fühlen und Handeln verstehen "Ich kann meinen Freund gut begreifen".
Einen Vorgang zusammenhängend Begreifen setzt voraus, Phasen oder Momente so wahrnehmen können, dass sich diese strukturieren lassen, systematisch beobachten und möglichst messbar erfassen lassen.

Wer einen gewöhnlichen, lehrerorientierten Unterricht besucht, kann auch, ohne Lehrer zu sein, die einzelnen Phasen des unterrichtlichen Geschehens beobachten und bestimmen. Jeder Laie wird herausfinden:
 Beschreiben der Thematik der Unterrichtsstunde und Schildern des Ablaufs
Vermitteln der neuen Information unter Berücksichtigung eventuell erforderlicher Wiederholungen
 Versuche, die vermittelte Information in Kleingruppen praktisch anzuwenden
 Vergleich der Ergebnisse und Korrigieren eventueller Fehler durch die Lernenden
 Ausblick auf die folgende Stunde einschließlich von hierfür vorbereitenden Aufgaben.
Das Erfassen unterrichtlicher Phasen durch unvoreingenommenes Beobachten bedeutet noch nicht, den Unterrichtsverlauf wirklich begreifen, sondern stellt allenfalls den Anfang dazu dar.
Dennoch werden solche Phasen in der Lehrerausbildung für Unterrichtsversuche während der Schulpraktika und Referendariat strikt vorgegeben. Diese Vor-gaben beruhen auf langjährigen Erfahrungen als unterrichtliche Strukturen, die sich seit den Anfängen der Schulpädagogik bewähren.

Aber wegen ihrer komplexen Formulierungen lassen sich die einzelnen unterrichtlichen Phasen nicht wirklich wissenschaftlich beweisen. Das gibt Anlass, zwischen Kennen als praktischem und Erkennen zu unterscheiden.

Als Kenntnis bedarf praktisches Wissen des Vertrauens bzw. Glaubens in überlieferte Strukturen. Als theoretisches Wissen von möglichen Wirklichkeiten verlangt Erkenntnis Wissen durch als erfolgreich belegte, ge-messene Verwirklichungen.

Begreifen lässt sich folglich entweder als Vertrauen in Erfahrungen vollziehen oder durch Wissen mittels wissenschaftlicher Beweise oder zumindest mittels vorbereitender kybernetischer Modelle.

1
Jun
2020

Naturerkenntnis

“Naturerkenntnis” oder Naturtheorie beschreibt die äußere unkultivierte Wirklichkeit der Natur. Sie versucht, Aussagen über natürliche Erscheinungen auf wenige Grundprinzipien zurückzuführen.

Die Gültigkeit eines solchen Grundprinzips wird an repräsentativen Phänomenen erforscht und an verschiedenen vergleichbaren Erscheinungen nachgewiesen und möglichst als Naturgesetze formuliert.

Mit deren Hilfe lassen sich Wiederholungen des immer Gleichen begründen und in simulierten realen Systemen nachvollziehbar aufzeigen.

Mit Vernunft ausgestattete Lebewesen sind von Natur aus so ausgestattet, dass sie natürliche Vorgänge wahrzunehmen, zu beobachten und zu begreifen vermögen.

Begreifen impliziert das Wissen um die Organisationsformen beobachteter Vorgänge in Gestalt kybernetischer Modelle, die möglichst messbare Überführungsfunktionen definieren.

Naturerkenntnis

“Naturerkenntnis” oder Naturtheorie beschreibt die äußere unkultivierte Wirklichkeit der Natur. Sie versucht, Aussagen über natürliche Erscheinungen auf wenige Grundprinzipien zurückzuführen.

Die Gültigkeit eines solchen Grundprinzips wird an repräsentativen Phänomenen erforscht und an verschiedenen vergleichbaren Erscheinungen nachgewiesen und möglichst als Naturgesetze formuliert.

Mit deren Hilfe lassen sich Wiederholungen des immer Gleichen begründen und in simulierten realen Systemen nachvollziehbar aufzeigen.

Mit Vernunft ausgestattete Lebewesen sind von Natur aus so ausgestattet, dass sie natürliche Vorgänge wahrzunehmen, zu beobachten und zu begreifen vermögen.

Begreifen impliziert das Wissen um die Organisationsformen beobachteter Vorgänge in Gestalt kybernetischer Modelle, die möglichst messbare Überführungsfunktionen definieren.

31
Mai
2020

Vorschein – Geist der Natur

Als Vorschein der Natur offenbart Werden dem geistigen Wahrnehmen den Geist der Natur. Vernunftbegabte Lebewesen verfügen über die Fähigkeit, den Geist der Natur wahrzunehmen, zu beobachten und zu begreifen.
Da diese Fähigkeit von Natur aus als Vernunft angelegt ist, streben vernunftbegabte Lebewesen danach, den Geist der Natur zu erforschen.
Dieses Bestreben ist entsprechend sensibilisierten Lebewesen als existentieller Beweggrund mit auf den Weg gegeben.
Trifft dieser Beweggrund auf einen Verstand, der geistig wahrzunehmen vermag, dann erschließt die Vernunft auch den Zugang zur Erkenntnis des Geistes der Natur.

26
Mai
2020

Schöne Welt des Scheins

o „Wahrheit“ meint den Vorschein einer Offenbarung der inneren Natur.

o Wahrheit gestaltet sich gewöhnlich intuitiv spontan. „Intuition“ bedeutet Gefühl für ein Vorhaben .

o Möglicherweise wird die innere Welt nicht subjektiv geglaubt, sondern als objektiv, beweisbar missverstanden.

o Dasein als innere Welt zu gestalten, zeitigt ein Syndrom der Einsamkeit.

o Schutz- und Sicherheitsbedürfnisse verursachen diese Krankheit.

o Das Vertrauen in die innere Welt des Scheins lässt alles glauben, was sich dort als Sein gestaltet.

o Tagträumerisch werden Rollenspiele des Unbewussten übernommen.

o Kinder schlüpfen in solche Rollen, bevor ihre Vernunft erwacht und der Verstand diese in ernsthafte Vorhaben überführt.

25
Mai
2020

Es gibt keine Wahrheit außer der, die in deinem Innern existiert. Alles andere ist nur das, was dir irgendwer erzählt hat

• Der Vorschein dieser Wahrheit geschieht als Offenbarung der inneren Stimme.

• Vernunftbegabte Lebewesen verfügen von Natur aus über die schöpferische Kraft des Sichtbarmachens. Der Name für diese natürliche Begabung ist „Neugier“.


• Sichtbarmachen vollzieht sich zunächst rein gedanklich. Früheste Gedanken bilden sich auf Grund verfügbarer Erfahrungen aus möglichen Möglichkeiten durch günstige Kombinationen wirkliche Möglichkeiten. Diese werden als Einfälle in Gestalt von Ideen bewusst.


• Das Sichtbarmachen geschieht mit Hilfe der Fantasie. Die Einbildungskraft überführt wirkliche Möglichkeiten in Bilder und ermöglicht Denken als Bilderleben. Bilder-Leben der Vorstellungskraft wird als Bild-Erleben der Vernunft erfahren.


• Dieser Vorschein wird durch die innere Stimme zum Vorschein gebracht.


• Der Verstand ordnet intelligent das Bilder-Leben der Fantasie und konzentriert sich gezielt auf ein Bild, das er als mögliche Wirklichkeit zu antizipieren versucht.
• Als Bilderleben in Gestalt der Fantasie als Bilder-Leben und in Form des Verstandes als Bild-Erleben lässt sich Denken wahrnehmen, betrachten, beobachten, um dieses Geschehen zu begreifen.


• Begreifen kann entweder gefühlsmäßig oder verstandesmäßig geschehen. Empfindungen können nur subjektiv und nicht wie Einsichten objektiv dargestellt werden. Erklärungen von Empfindungen müssen geglaubt werden. Erkenntnisse dagegen können bewiesen werden.


• Die innere Stimme beruft sich vor allem auf Erfahrungen. Sie äußert sich intuitiv spontan.


• Wahrheiten gründen auf Vertrauen in Eingebungen. Wissen begründet sich durch Beweise.


• Beweise werden entwickelt, indem Beobachtungen so modelliert werden, dass sie zu mathematisieren sind. Formeln beschreiben nunmehr berechenbare beobachtete Funktionen. Bestimmte Reaktionen auf gewisse Aktionen werden bere-chenbar und somit vorhersagbar.

• Tradierte wissenschaftliche Verfahren betreffen vor allem Bereiche des sinnlich Vernehmbaren. Dazu zählen auch alle technischen Erweiterungen, die in Weiten reichen, die von den Sinnen nicht mehr unmittelbar erreicht werden können.

• Philosophie weckt die Hoffnung auf den Erwerb von sinnlicher Erfahrung unabhängigen Erkenntnissen. Solche Erkenntnisse können durchaus Möglichkeiten einer späteren Überführung in sinnlich vernehmbare Bereiche beinhalten.

24
Mai
2020

Das Rätsel des Daimonion

Als Daimonion bezeichnet Sokrates in der Überliefe-rung von Platon und Xenophon eine innere (‚göttliche‘) Stimme, die ihn davon abhält, etwas Unrechtes zu tun. Das lässt sich als Stimme des Gewissens verstehen. „Gewissen“ beinhaltet die Gesamtheit der Werte und Normen, der Gebote und Verbote, der Regeln und Gesetze, der Kenntnisse und Erkenntnis aufgrund von Erfahrungen.

Der innere Spürsinn wird demnach durch Erziehung und Bildung geschult. Die Annahme eines natürlichen Vermögens, Geschehen kennen und erkennen zu können, veranlasste die frühen Denker der Abendländischen Geschichte, den Menschen aufgrund dieses Vermögens als „vernunftbegabtes Lebewesen“ zu bestimmen. Das Vermögen selbst nannten sie „Denken“. Dieses Vorgehen ist nachvollziehbar, denn es braucht Namen, um Erkennen markieren und fixieren zu können.
Innere Wahrnehmungen, die sich übersinnlich gestalten und wirkliches Anwesen von hilfreichen Wesen spüren und empfinden lassen, gelten nicht als Fantasmata (eine Art Wahnvorstellungen), sondern als wirklich existierend.
Der griechische Schriftsteller Plutarch hat das sokratische Daimonion ausführlich erörtert. Hinweise auf die Existenz eines Daimonions finden sich auch in den Schriften der römischen Autoren Seneca und Marc Aurel . Augustinus deutet das Daimonion als Gewissen und legt die innere Stimme als Stimme Gottes aus. Thomas von Aquin deutet es sogar als Erkenntnisorgan der praktischen Vernunft.

“Die innere Stimme gilt je nach Ansicht den einen als Stimme der Seele, anderen als Sprache der Vernunft und wieder anderen als Ausdruck des Gewissens oder als Zuspruch des Geistes oder auch Stimme des Herzens. Mahatma Gandhi nennt die leise innere Stimme den einzigen Tyrannen, den er in dieser Welt anerkennt.“

„Du hast deine Kindheit vergessen, aus den Tiefen deiner Seele wirbt sie um dich. Sie wird dich so lange leiden machen, bis du sie erhörst.“

Und Friedrich Nietzsche sagt zur inneren Stimme:
“Es geht geisterhaft zu, jeder Augenblick des Lebens will uns etwas sagen, aber wir wollen diese Geisterstimme nicht hören. Wir fürchten uns, wenn wir allein und stille sind, daß uns etwas in das Ohr geraunt werde, und so hassen wir die Stille und betäuben uns durch Geselligkeit.”

“In dem Augenblick aber, wo uns alles verloren scheint, erreicht uns zuweilen die Stimme, die uns retten kann; man hat an alle Pforten geklopft, die auf gar nichts führen, vor der einzigen aber, durch die man eintreten kann, und die man vergeblich hundert Jahre lang hätte suchen können, steht man, ohne es zu wissen, und sie tut sich auf."

Woher die recht unterschiedlichen Namen für die innere Stimme?

“Das liegt daran, dass sich dieses Phänomen dem Wissen entzieht und allein dem Glauben offenbart. Der Glaube verfügt aber über keine eindeutigen Namen bzw. Begriffe, sondern allein über vielfältige und vieldeutige Hinweise, Zeichen oder Bezeichnungen.
Offenbarungen des Glaubens lassen ganz persönliche Deutungen zu wie beispielsweise auch das Wort „Gott“. Deshalb glaubt Sokrates seiner inneren Stimme, als einer göttlichen Eingebung und nennt sie deshalb auch seinen “daimonion”, also seinen persönlichen Schutzgeist, der Teil des Ichs ist.

Diese innere Stimme warnt ihn in entscheidenden Au-genblicken und hielt ihn von der Ausführung einer ge-fährlichen Absicht ab. Sokrates versteht das Daimoni-on, wie bereits gesagt, als eine Gegeninstanz zum Lo-gos, die das erkennt, was der Vernunft verborgen bleibt, und vom Falschen abrät, jedoch zu nichts rät.
Sein Daimonion schätzt Sokrates so hoch ein, dass er ihm auch gegen seine rationale Einsicht gehorcht. Da er es auch über die Götter stellt, wurde ihm sogar vor-geworfen, es als einen neuen Gott einführen zu wol-len.”

Unabhängig vom Bilder-Leben der Fantasie und Bild-Erleben des Verstandes offenbart die innere Stimme Empfehlungen des Gewissens.
Aus der inneren Stimme spricht nicht nur das Selbst des Ichs, sondern zugleich auch der Logos der Natur. Und was die innere Stimme nicht auszudrücken vermag, zeigt sie dem Dritten Auge in den inneren Bildern der Vorstellungskraft.

Wer künstlerisch schafft, ist begabt genug, sowohl die innere Stimme zu vernehmen als auch zu schauen, was das innere Auge zeigt.
Der Dichter hört die Worte, die er aufschreibt. Der Musiker hört seine Komposition, die er in Noten umsetzt, der Maler sieht die Bilder, die er ins Werk setzt.
Der künstlerisch begabte Mensch bedarf keiner Übung, um inneres Hören oder Schauen aus Kind-heitstagen zu erhalten.
Kinder folgen in ihrer Spielwelt ihrer inneren Stimme und dem, was ihnen das innere Auge fantasievoll zeigt.


Summa summarum: Denken erscheint als innerer Spürsinn, gleichsam als natürlicher Instinkt. Neugier scheint in Lebewesen von Natur aus angelegt zu sein, um das, was in ihm und um es geschieht entdecken zu können.
Diese Annahme beruht auf Beobachtungen von Erfahrungen in entsprechenden Situationen. Das ist möglich, weil das Bewusstsein wie ein innerer Spiegel wirkt. Bewusstwerden geschieht zugleich als fortlaufend beobachtbares Spiegeln inneren Geschehens. Auch dieser Vorgang lässt sich wiederum beobachten, was dann dem gleichkommt, was u.a. unter Philosophieren verstanden wird.

Der maßgeblich bestimmende Beweggrund besteht weniger darin, philosophieren zu wollen, sondern vielmehr darin, zu ergründen, ob Bedingungen der Möglichkeit eines Seins jenseits allen Daseins existieren.
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Seit 20 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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Es gelten die Rechtsvorschriften für Webseiten der Universität Flensburg © Texte: Wolfgang F. Schmid (sofern nicht anders ausgewiesen) wfschmid(at)me.com Bilder: Ulrike Schmid (sofern nicht anders ausgewiesen) mail(at)ulrike-schmid.de

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