Worte sind Nahrung

Worte sind leicht oder schwer,
nahrhaft oder nährstoffarm;
gesund oder krank machend,
lebendig oder abgestorben.
Wörter, die nicht klären,
sind unverdaulich.
Sie werden weder ausgeschieden
noch erbrochen.
Stecken gebliebene,
weil unverarbeitete Wörter
entwickeln sich zu Fresszellen,
die nach Verdorbenem hungern.
Der Hunger nach Oberflächlichem wächst
und die Tiefen versiegen.
Verringertes Denken
wächst unbemerkt.
Information tut das, was sie vorgibt;
Informationen formieren oder deformieren,
formatieren betroffene neuronale Bereiche.
Information ist das Ergebnis von Nachrichten
und nur so gut wie die Mitteilung selbst.
Mitteilungen können verletzen und krank machen:
Wer etwas mitteilt, trägt auch die Verantwortung.
Unwissenheit über die Wirkung von Nachrichten
ist kein Alibi für Gedankenlosigkeit und Leichtsinn.
Information enthält die Form der Regelung:
Klares Bild - eindeutiges Wort - einfacher Satz.
Satz für Satz, Abschnitt für Abschnitt, Text für Text,
Geschichte für Geschichte: Erleben, um zu erfahren.
wfschmid - 19. Oktober, 07:03
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