Nicht zu Ende gedacht

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Wer sich einem Denken als Verwirklichen nicht verpflichtet fühlt, neigt leicht dazu, sein Denken mit Tun zu verwechseln. Er träumt sich in eine Welt hinein, in der er nach eigenem Gutdünken handeln kann, ohne etwas tun zu müssen. In einer gedachten Welt kann jeder jene Rolle einnehmen, in welcher er sich am besten gefällt. Insofern könnte man das Denken, das sich als Selbst-Denken begnügt, auch Vorspiegeln falscher Tatsachen nennen. Die Entdeckung der Illusion als Existenz ist so alt wie das Denken selbst. Religionen schenken von Anfang an die Illusionen, letztlich nicht selbst für das eigene Denken verantwortlich sein zu müssen. Umgekehrt stellt sich natürlich auch die Frage, ob Religionen auch nicht nur für ein Denken stehen das nie zu Ende gedacht worden ist.
wfschmid - 3. März, 06:05
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