2.7 (12) verflüchtigen
bleiben verlieren
benennen aufgeben
ordnen verlieren
verflüchtigen
Sich retten durch Substantivieren?
Doch Sein gewinnen und festhalten?
schwinden aushalten
verflüchtigen
noch bleiben
halten wollen
fantasieren öffnen
verflüssigen
wahrnehmen
betrachten
beobachten
dichten
Eigenschaften erst ermöglichen das Unterscheiden von Werden als Beobachten von Vorgängen.
Betrachten beschreibt und hält Schwinden durch das Bestimmen als Wesen anwesend.
Das hilft Werden zu übersehen und mit allen Mitteln zu versuchen, den Verfall aufzuhalten.
Vernunftbegabte Wesen träumen vom Bleiben, während ihnen alles entschwindet.
Betrachten beschreibt und hält Schwinden durch das Bestimmen als Wesen anwesend.
Das hilft Werden zu übersehen und mit allen Mitteln zu versuchen, den Verfall aufzuhalten.
Vernunftbegabte Wesen träumen vom Bleiben, während ihnen alles entschwindet.
1.
Ach wie flüchtig,
ach wie nichtig
ist der Menschen Leben!
Wie Ein NEBEL bald enstehet
und auch wie der bald vergehet
so ist unser LEBEN sehet!
2
Ach wie nichtig,
ach wie flüchtig
sind der Menschen Tage!
Wie ein Strom beginnt zu rinnen
und mit Laufen nicht hält innen,
so fährt unsre Zeit von hinnen.
3
Ach wie flüchtig,
ach wie nichtig
ist der Menschen Freude!
Wie sich wechseln Stund und Zeiten,
Licht und Dunkel, Fried und Streiten,
so sind unsre Fröhlichkeiten.
4
Ach wie nichtig,
ach wie flüchtig
ist der Menschen Schöne!
Wie em Blümlein bald vergehet,
wenn ein rauhes Luftlein wehet,
so ist unsre Schöne, sehet!
5
Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Stärke!
Der sich wie ein Löw erwiesen,
Überworffen mit den Riesen,
Den wirfft eine kleine Drüsen!
6
Ach wie flüchtig,
ach wie nichtig
ist der Menschen Glücke!
Wie sich eine Kugel drehet,
die bald da, bald dorten stehet,
so ist unser Glücke, sehet!
7
Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Ehre!
Über den, dem man hat müssen
Heüt die Hände höflich küssen,
Geht man morgen gar mit Füssen!
8
Ach wie nichtig,
Ach wie flüchtig
Ist der Menschen Wissen!
Der das Wort konnt prächtig führen
Und vernünfftig discurriren,
Muß bald alle Witz verlieren!
9
Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Dichten!
Der, so Kunst hat lieb gewonnen
Und manch schönes Werck ersonnen,
Wird zu letzt vom Todt erronnen !
10
Ach wie nichtig,
ach wie flüchtig
sind der Menschen Schätze!
Es kann Glut und Flut entstehen,
dadurch, eh wir es versehen,
alles muß zu Trümmern gehen.
11
Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Herrschen!
Der durch Macht ist hoch gestiegen,
Muß zu letzt aus unvermügen
In dem Grab erniedrigt ligen!
12
Ach wie flüchtig,
ach wie nichtig
ist der Menschen Prangen!
Der in Purpur hoch vermessen
ist als wie ein Gott gesessen,
dessen wird im Tod vergessen.
13
Ach wie nichtig,
ach wie flüchtig
sind der Menschen Sachen!
Alles, alles, was wir sehen,
das muß fallen und vergehen.
Wer Gott fürcht', wird ewig stehen.
--
Michael Franck (Text)
Johann Sebastian Bach
Kantate. BWV26
Johann Sebastian Bach
Kantate. BWV26
wfschmid - 22. September, 05:10
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