5.2 (26) Streit
Vor etwa zweieinhalb Jahrtausenden hat der Naturphilosoph Heraklit das Wesen der Natur als Spiel mit sich selbst bestimmt. "Panta rei", alles ist unaufhörlich in Bewegung. Und mit der Aussage "Polemos pater pantôn" erklärt uns Heraklit das schöpferische Spiel der Natur. "Polemos pater pantôn" bedeutet in der Übersetzung: "Der Streit der Gegensätze ist der Anfang von allem!"
Streit ist wahrscheinlich das interessanteste Phänomen der Natur. Dieses Phänomen steht für den Ursprung der Schöpfung als Gegensatz von metaphysischem Geist und physischer Energie.
Als Fülle aller Möglichkeiten des Werdens ist Geist Information, d.i. die Wahrscheinlichkeit einer wirklich werdenden Bewegung.
Im Augenblick des Zusammentreffens mit ihrer Gegenbewegung entsteht Materie. Insofern ist Materie informierte Energie, nämlich als Gegensatz von Entstehen und Vergehen, was Verdichten und Lösen, Vervielfachen und Vereinfachen, Hinzufügen (geben, gewinnen) und Wegnehmen (nehmen, verlieren) angeht.
Grund und Zweck formen den Impuls.
Ursache und Wirkung initiieren die Richtung.
Eigenschaften und Wesen gestalten den Weg.
Art/Weise und Umstand bestimmen die Bewegung.
Mittel und Maß geben die Kraft.
Raum und Zeit setzen Möglichkeiten und Grenzen.
Im Grunde wird durch den ersten Impuls bereits alles geordnet bzw. kategorisiert. Dieser Impuls wird zum Streitpunkt des Werdens. Im Urknall war bereits die Vorgabe „Universum“ als Information vollständig enthalten.
Am Anfang war kein Wort, sondern der in der Duplizität von Information und Energie angelegte Streit zwischen Sein und Werden, wahrscheinlich kein echter Anfang, sondern (ewige) Wiederholung des Gleichen.
Möglicherweise ist das Wiederholen des immer Gleichen in der Verlaufsstruktur natürlicher Kräfte angelegt. So bestimmt Hinzufügen (geben, gewinnen) und Wegnehmen (nehmen, verlieren) Ausdehnen und Schrumpfen des Universums, initiiert durch ein Mehr, das zunehmend weniger wird. Es existiert eine kritische Grenze, an der Mehr nicht mehr weniger zu werden vermag und sich in ein Weniger, das zunehmend mehr wird, wendet, um wiederum an seiner kritischen Grenze in ein Mehr umzuschlagen, das zunehmend weniger wird.
Die beiden kritischen Grenzen der Umkehrung des Verlaufs sind die für das Universum existentiell notwendigen Pole „Sein“ und „Nichtig“, zwischen denen sich das Nichts Milliarden oder gar Billionen von Jahren gestaltet.
Wenn sich der Verstand eines vernunftbegabten Lebewesens mit seiner extrem geringen existentiellen Zeitspanne in dieser unendlichen Entwicklung des ewig Gleichen einzunisten sucht, erscheint das schlichtweg als Hybris. In einem derart angenommenen Gott des Streits allen Werdens würde sich alles Leben bzw. Überleben verflüchtigen.
Bewusstsein, welches das Sterben überwunden hätte, würde es beim Vergegenwärtigen des Unfasslichen in eine vollkommene Orientierungslosigkeit hinein zerreißen.
Ist „Gott“ der Name für die Allgegenwart des Mehr- und Weniger- Werdens, dann deshalb, weil sich für dieses Vorscheinen kein anderer Name verfügbar hält.
Streit ist wahrscheinlich das interessanteste Phänomen der Natur. Dieses Phänomen steht für den Ursprung der Schöpfung als Gegensatz von metaphysischem Geist und physischer Energie.
Als Fülle aller Möglichkeiten des Werdens ist Geist Information, d.i. die Wahrscheinlichkeit einer wirklich werdenden Bewegung.
Im Augenblick des Zusammentreffens mit ihrer Gegenbewegung entsteht Materie. Insofern ist Materie informierte Energie, nämlich als Gegensatz von Entstehen und Vergehen, was Verdichten und Lösen, Vervielfachen und Vereinfachen, Hinzufügen (geben, gewinnen) und Wegnehmen (nehmen, verlieren) angeht.
Grund und Zweck formen den Impuls.
Ursache und Wirkung initiieren die Richtung.
Eigenschaften und Wesen gestalten den Weg.
Art/Weise und Umstand bestimmen die Bewegung.
Mittel und Maß geben die Kraft.
Raum und Zeit setzen Möglichkeiten und Grenzen.
Im Grunde wird durch den ersten Impuls bereits alles geordnet bzw. kategorisiert. Dieser Impuls wird zum Streitpunkt des Werdens. Im Urknall war bereits die Vorgabe „Universum“ als Information vollständig enthalten.
Am Anfang war kein Wort, sondern der in der Duplizität von Information und Energie angelegte Streit zwischen Sein und Werden, wahrscheinlich kein echter Anfang, sondern (ewige) Wiederholung des Gleichen.
Möglicherweise ist das Wiederholen des immer Gleichen in der Verlaufsstruktur natürlicher Kräfte angelegt. So bestimmt Hinzufügen (geben, gewinnen) und Wegnehmen (nehmen, verlieren) Ausdehnen und Schrumpfen des Universums, initiiert durch ein Mehr, das zunehmend weniger wird. Es existiert eine kritische Grenze, an der Mehr nicht mehr weniger zu werden vermag und sich in ein Weniger, das zunehmend mehr wird, wendet, um wiederum an seiner kritischen Grenze in ein Mehr umzuschlagen, das zunehmend weniger wird.
Die beiden kritischen Grenzen der Umkehrung des Verlaufs sind die für das Universum existentiell notwendigen Pole „Sein“ und „Nichtig“, zwischen denen sich das Nichts Milliarden oder gar Billionen von Jahren gestaltet.
Wenn sich der Verstand eines vernunftbegabten Lebewesens mit seiner extrem geringen existentiellen Zeitspanne in dieser unendlichen Entwicklung des ewig Gleichen einzunisten sucht, erscheint das schlichtweg als Hybris. In einem derart angenommenen Gott des Streits allen Werdens würde sich alles Leben bzw. Überleben verflüchtigen.
Bewusstsein, welches das Sterben überwunden hätte, würde es beim Vergegenwärtigen des Unfasslichen in eine vollkommene Orientierungslosigkeit hinein zerreißen.
Ist „Gott“ der Name für die Allgegenwart des Mehr- und Weniger- Werdens, dann deshalb, weil sich für dieses Vorscheinen kein anderer Name verfügbar hält.
wfschmid - 9. Oktober, 04:40
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