§ 4 - § 10
§ 4 Die Sprache der Gegenwart ist Schweigen, denn die Zeit reicht nicht, um „ist“ zu sagen. Wissenschaft versucht, das (nicht) „Ist“ mit Funktionen zu umgehen, um dem Werden in Gestalt von Formeln nachzuschauen. Auch Kunst zeigt etwas, das allein für die Fantasie wahr zu nehmen ist.
§ 5 Wissenschaft und Kunst sich Formen der Selbst-Unterhaltung. Religion ist die Überzeugung, dass aus Spiel Ernst werden kann. Metaphysik ist die Bühne, auf der Werden inszeniert wird. Die Schauspielkunst besteht aus dem Vermögen, Möglichkeiten wirklich aussehen zu lassen.
§ 6 Im Gegensatz zum Denken ist Intuition das gefühlte Spiel eines unverbindlichen Augenblicks. Denken, welches den Bereich des sinnlich Vernehmbaren verlässt, wechselt von Wahrnehmen zum Betrachten (lat. Spekulation) und erfasst die meta ta phyikà, das sind Phänome, welche geistig und nicht mehr sinnlich erfasst werden.
§ 7 In der Metaphysik spiegeln (reflektieren) sich Vorgänge der Physik. Folge: Physikalische Phänomene können gedacht werden, bevor sie noch wahr zu nehmen sind.
§ 8 Metaphysisches Denken entdeckt die von Natur aus vorgegebenen Gesetze (Naturalgebra) bzw. Prinzipien. Diese Entdeckung vollzieht sich als gefühlte Offenbarungen der Fantasie.
§ 9 Die metaphysische Vorstellungskraft schafft aus Chaos Ordnung:
- zuordnen <> einordnen (Duplizät der Identiät)
- überordnen <> unterordnen (Duplizität der Hierarchie)
- vorordnen <> nachordnen (Duplizität des Zeitraumes)
- anordnen <> beiordnen (Duplizität des Systems)
- Eigenschaften <> Wesen
- Ursache <> Wirkung
- Grund <> Zweck
- Art/ Weise <> Maß
- Ort <> Zeit
- Umstand <> Mittel
wfschmid - 16. Mai, 05:30
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Olaf (Gast) - 16. Mai, 06:37
Wende
Religion ist die Kunst, aus dem Glauben des Menschen, dass es noch etwas über ihn hinaus gibt, Machtansprüche zu gestalten.
Wissenschaft ist der Versuch, eine Religion zu errichten, der jeder Mensch aufgrund seiner natürlichen Begabung glauben schenken darf.
Wissenschaft ist der Versuch, eine Religion zu errichten, der jeder Mensch aufgrund seiner natürlichen Begabung glauben schenken darf.
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