Existentielle Wegmarken
Axiome markieren wesentliche Punkte des existentiellen Raumes. Es handelt sich gleichsam um vorgegebene Koordinaten. Kein Mensch hat diese Koordinaten gedacht. Sie existieren vor aller Erfahrung des Denkens. Es scheint so, als seien sie von Natur aus dem Gehirn zur Koordination des Denkens gegeben und vielleicht auch zugleich erst mit diesem entstanden. Wie dem auch sei, da jedoch diese Gegebenheiten sehr viel wahrscheinlicher weit vor den Anfängen des Denkens liegen, lässt sich der ihm vorgeordnete Plan der Koordination aller denkbaren Möglichkeiten gedanklich auch nicht mehr erreichen.
Müssen folglich die Bedingungen der Möglichkeit zu denken als gegeben einfach hingenommen werden? Aber welcher Denker findet sich schon mit dem Verzicht einer Antwort auf diese Frage ab?
Als unermüdliches Fragen und Suchen nach den ersten Ursachen und Gründen werden sich Kunst und Philosphie niemals aufgeben.
In den Religionen der Welt dagegen kommt schon sehr früh die Idee auf, sich gar nicht erst auf das Denken einzulassen, sondern sich von Anfang an auf das Glauben zu verlassen. Nicht wenige Menschen folgen diesem Vorschlag wider alle Vernunft. Vernünftig ist dem auch wohl nicht beizukommen, da sich Glaube und Vernunft wechselseitig auszuschließen scheinen.
wfschmid - 18. Mai, 05:45
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WolfgangGL - 18. Mai, 06:50
Die Bedingungen müssen ja so nicht hingenommen werden. Vielleicht ist es ja so, dass dasjenige Etwas, das die Gedanken hervorbringt, allgemein als Ich bezeichnet, zu Anfang Raum geschaffen hat.
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