Jenseits des Bewusstseinsstromes
Aus der Neurowissenschaft ist seit einigen Jahren bekannt, dass das Gehirn über eine bislang arg vernachlässigte, vielleicht auch absichtlich verschleierte Alternative zum Denken verfügt. Und diese besteht tatsächlich im Glauben. Dieser Prozess wird vom Hippocampus initiiert und mit Hilfe fantasievoller Bilder erfahrbar gemacht.
Wird Denken im ursprünglichen Sinn als Bilderleben erfasst, dann fließt die intuitiv initiierte bildliche Erfahrung mit ein, und es ist nicht verwunderlich, dass sich so mystische Anschauungen spielerisch zufällig gestalten, die sich religiös, künstlerisch und dann schließlich auch philosophisch darstellen lassen.
Das Problem ist jedoch, dass sich das Bilder-Leben nicht so intelligent steuern oder begabt regeln lässt wie das Bild-Erleben.
Als Bilderleben fließt die bildliche Erfahrung in das mystische, metaphysische und künstlerische Denken ein. Das vernunftgeregelte Denken bleibt davon unberührt. Das führt dann auch zur Vernachlässigung des Phänomens der Intuition dergestalt, dass es philosophisch kaum behandelt wird. So kann es unter Umständen geschehen, dass der rechten Hemisphäre eine Leistung zugeschrieben wird, die eigentlich eine wesentliche Funktion der Hippocampi (Hippocampus pro Hemisphäre) darstellt.
Über diesen Strom der Ideen existieren kaum Beschreibungen. Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn was sich nicht systematisch behandeln und damit auch nicht optimieren lässt, kann auch nicht auf materialistische Interessen stoßen.
wfschmid - 19. Mai, 05:15
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