Philosophie ohne Gedanken (LdP 5/2)
Das Denken a priori dient vor allem der Organisation des Denkens a posteriori. Im Gegensatz zum Sein geht es hierbei vor allem um das Werden. Die Ontologie als Philosophie vom Sein denkt das Wesen des Seienden.Seit der Zuwendung des Aristoteles zum Sein findet das Werden in der Philosophie kaum mehr Beachtung.Die Hinwendung der Philosophie zum Sein geschieht als Abwendung vom Werden vor allem aus der Not heraus. Heraklit kritisiert vor allem die Oberflächlichkeit einer Wahrnehmung, die auf Beständigkeit aus ist. Mit der Art und Weise solchen Wahrnehmens geht unbewusst das Suchen nach Bleibenden einher.
Das Wahrnehmen der Vergänglichkeit der Natur mündet in das Suchen nach Unvergänglichkeit jenseits der Natur.
Mit der Aussicht auf Beständigkeit entsteht für den unruhigen Geist die Hoffnung auf ein inneres Zuhause. Die Mythologie feiert in der Theologie ihre Auferstehung. Heraklits Mahnung, dass niemand zweimal in denselben Fluss steigen kann, verliert angesichts einer aufkommenden Wissenschaft zunehmend beschleunigt an Bedeutung.
wfschmid - 15. Juni, 05:39
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