Selbstloses Ich
"Das letzte Hemd hat keine Taschen!" Niemand kann irgend etwas mitnehmen. Erst das Ich, welches das Selbst los ist, hat alles losgelassen. Solange noch Nach- oder Vorbilder gesucht werden, ist das Ich noch nicht zu sich gekommen. Durch das lange Warten vor dem Gedankenlabor klärt sich alles auf. Der Nebel irrelevanter Vorstellungen löst sich auf. Es kommt nicht darauf an, viel mitzubringen, um mit Mengen-Angaben anzugeben.
"Was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme Schaden an seiner Seele?" (MT 16,26)
Nur das selbstlose Ich vermag den Zugang zum Gedankenlabor zu entdecken. Spätestens während der langen Wartezeit vor dem Gedankenlabor vergegenwärtigt sich die Wahrheit, dass es leichter ist, nichts zu haben, als alles loszuwerden. Für das Gedankenlabor ist nicht entscheidend, möglichst viel gelesen, sondern die Lese eigener Gedanken sorgfältig gepflegt zu haben.
wfschmid - 13. Dezember, 15:47
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Trackback URL:
https://wolfgangschmid.twoday.net/stories/224319984/modTrackback