Buch Arete
Seit Arete ihren Vortrag über die Zeitenfolge auf dem Athener Markplatz gehalten hat, haben ihr einige Akademien eine Lehrstelle angeboten. Sie aber hat mit der Begründung abgesagt, dass es ihr an geistiger Zeit mangelt, um so etwas übernehmen zu können. Aber ein Schüler des Protagoras will das nicht akzeptieren. So hat er Arete zu sich nach Hause zu einem philosophischen Diskurs über die Zeit eingeladen.
Arete lässt sich nicht zweimal bitten, schickt einen Boten mit ihrer Zusage nach Athen und macht sich wenige Tage nach der Bestätigung auf den Weg nach Athen zu Sokrates.
Auf dem Marktplatz zu Athen trifft sie Protagoras, der sie freundlich begrüßt und sie spontan ob ihrer Unpünktlichkeit tadelt. Zugleich kritisiert er Aretes Methode der Zeit, da diese ja gar keine spontane Begegnung mehr erlaube. Arete aber verweist auf die Tatsache aufgabenfreier Zeiträume oder auch auf die Zeiten des Unterwegseins, die auch zufällige Begegnung ermöglichen. Nachdem Protagoras Arete erklärt hat, dass er im Augenblick weder ohne Aufgaben noch unterwegs ist, beantwortet er Aretes Frage und erklärt ihr den Weg zum Haus des Sokrates.
Dort empfängt sie Sokrates Frau Xanthippe erbost darüber, dass ihr Mann erneut die Frechheit besitzt, seine Freundinnen nun auch wieder einmal zu sich nach Hause zu bestellen. Arethe aber versucht die aufgebrachte Xanthippe zu beruhigen, indem sie ihr überzeugend erklärt, dass sie mit solchen Dingen nichts zu tun habe. Dann erklärt sie Xanthippe den Grund ihres Kommens. "Verstehe, Sie sind also das philosophierende Weib aus Kyrene! Mein Mann hat von Ihnen gespochen und Sie tatsächlich auf Rat seines Lehrers Protagoras eingeladen!" Dann erklärt sie sichtlich beruhigt, dass ihr Mann in Athen sei, um für die Familie Besorgungen zu machen. Es sei aber nie sicher, wann mit seiner Rückkehr zu rechnen sei. Das hinge u.a. ganz davon ab, wem er in Athen begegnet. Also lädt sie Arete ein, doch hier zu warten. Arete, müde von der Reise, nimmt diese Einladung gern an.
wfschmid - 2. Januar, 04:00
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