Denklaune

Wie kann ich erreichen, dass diese Sätze unvoreingenommen gelesen werden? Wie kann ich selbst offen sein für das Denken? Das läßt sich nicht machen. Jedes Wort, das ich schreibe, ruft Bilder. Die verdichteten Erlebnisse und Erfahrungen überlagern unmittelbar alles. Sie enthalten sogar die Anleitungen zu ihrer Performance. Die Sehschärfe spielt dabei eine Rolle, der Grad der Aufgeklärtheit, die Denkerfahrung. Der Geschmack ist sehr wichtig. Welche Flusen auf der Pupille übersehe oder tätschele ich sogar? Der Geruch, den Geschriebenes erzeugt. Mag ich mich gern in diesen Worträumen aufhalten? Schreibend muss ich mich wohlfühlen, damit mein Gehirn nicht nur kooperiert sondern begeistert eine unterstützende Eigenbewegung gestaltet. Wenn wir gut miteinander können, sind die Chancen für Lesende schon mal gut.
Wer das, was er tut, liebt, läßt sich leicht verführen. Er meint doch tatsächlich, andere Menschen müssten dies auch so erleben. Lust erzeugt Lust. Lust selbst zu schreiben - nach dem ersten Absatz? Wie gesagt: eine Verführung...
(urs)
wfschmid - 23. September, 13:31
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