Bild + Wort

Die Beziehung zwischen Bild und Wort ist vorgegeben. Sobald Sprache den Raum des Bewusstseins zu prägen beginnt, wir also Sprache erlernen, sind Bild und Wort miteinander verknüpft. Etwas begreifen heißt, in Sprache verflüssigte begründete Bildfolgen zu sehen.
Bilder müssen für sich sprechen können, sofern sie etwas mitteilen wollen. Sprache bedarf der Bilder, die durch Worte gerufen werden, um Gemeintes zu vermitteln. Bild und Wort begleiten uns unablässig. Sogar im Schlaf erscheinen sie. Wir können die Logik dieser Verknüpfung weniger steuern als im wachen Zustand. Deshalb deuten wir Traumbilder eher gefühlsmäßig. Das macht ihren Reiz aus. Sie können sogar magische Wirkungen erzeugen, wenn wir diese Bilder wörtlich nehmen und sie nur mit anderen gefühlten Bildern verknüpfen. Intuitives Verstehen ist vielleicht möglich. Ein Bild steht für ein anderes Bild, für eine Folge von Bildern.
Bildhaft sprechen erleichtert das Verstehen. Eine bilderreiche Sprache macht es einfacher, eigene Bilder zu sehen. Es entsteht der Eindruck einer persönlichen Ansprache, sofern der Geschmack zustimmt. Wir sprechen von gemeinsamer Wellenlänge, also einer gefühlten Verständigung. Durch die vermittelte gefühlte Verbindung erleben wir uns gestärkt. Dies kann sogar Aufforderungscharakter haben.
Etwas verändern, bewegen, beeinflussen, das setzt wiederum Begreifen voraus, eine klare Vorstellung von den Zielen und den dazu notwendigen Schritten. Dies muss sogar mitteilbar sein. Denn nur das, was ich ausdrücken kann, verstehe ich selbst. Was ich verstehe, kann ich umsetzen.
(urs)
wfschmid - 26. September, 16:41
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