Das gelangweilte Gehirn

Gähnen. Schon wieder so eine... matt machende... Überschrift. Leser, klapp die Seite zu! Mach selbst etwas. Jetzt. Ein kleiner Klick rechts oben auf dieser Seite und Spannung tritt auf. Das Folgende nur für Hartnäckige:
Das Gehirn kann sich gar nicht langweilen. Wie könnte ein Fluss Langeweile erfahren oder eine Wolke? Wir bauen ein Gegenüber auf und spiegeln diese Konstellation. Das Gehirn wird getrennt betrachtet. Körper ungleich Gehirn. Gehirn gleich Denken. Der Un-sinn ist perfekt. Oder: alles ist Körper, Materie. 'Darüber hinaus': nichts. Modelle über Modelle. Im Grunde sind es Glaubensbekenntnisse. Das Gefühl trifft die Wahl und entscheidet, wenn die Wahrnehmung nicht stimmt.
Was sich feststellen läßt: Der Gesamtzustand des Systems wird instabil, wenn es nicht gefordert wird. Ein Anzeichen dafür kann Langeweile sein. Als Ankündigung einer möglichen umfassenderen Verstimmung ist sie ernst zu nehmen.
Wenn mir nichts einfällt, dann kann ich doch etwas tun, was mir zumindest nützt: ein gutes Essen zubereiten, einem anderen eine Freude machen, einige Vokabeln lernen, einen Fachartikel durcharbeiten und das Ergebnis in einer Mindmap festhalten... Die Unterforderung ist verschwunden, das Gefühl antwortet schon auf die Entscheidung. Statt Lethargie die Wirkung von Glückshormonen. Diese Belohnung verstärkt sich sogar selbst. Mir fällt etwas ein. Plötzlich fällt mir wieder etwas ein!
(urs)
wfschmid - 2. Oktober, 12:22
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