Trampelpfade oder neue Wege

Ziele machen es möglich, Wege zu wählen und zu bestimmen. Ohne Ziele fehlt die Orientierung, also auch die Grundlage für Entscheidungen. Wenn ich nicht weiss, wohin ich will, kann ich nicht sagen: dies ist ein guter Weg. Oder: das ist ein Irrweg, ich verlaufe mich gerade. Das vorgestellte Ziel werde ich in dieser Richtung nicht erreichen. Ohne Ziel bin ich in der Gefahr, nur zu wiederholen, was schon gelingt. Ich sehe nicht darüber hinaus.
Eltern überlegen sich, wie sie ihren Kindern 'den Weg ebnen' können - hin zu einem gelungenen Leben. Häufig bestimmt sie der Wunsch, die Kinder sollen es 'einmal besser haben' als sie selbst, die Eltern. Gelungene Kinder = gelungene Eltern. Diese Gleichung kann nicht aufgehen, wenn sie einem Mangel entspringt, der nicht so guten Bewertung des eigenen Lebens. Für die nachfolgende Generation ist es zudem schwer herauszufinden, in welcher inneren Gegend viel gute Luft gegeben ist, um eigene Lebensentwürfe zu gestalten.
Die schönen Wegstrecken, die leichten Fußes gegangen werden können, wären gut für einen gelassenen Weitblick geeignet. Genau dann entsteht selten ein solches Bedürfnis. Erst ein Mangel motiviert oder zwingt gar zum Nachdenken. Wege sind selten eben. Also eigentlich viele Gelegenheiten nachzudenken! Gute Ziele sind jedoch sehr anspruchsvoll. Sie setzen eine starke Motivation, Fantasie und einen geschulten Blick - Erfahrungen im Denken - voraus. Sie sind höchst persönlich und sie gedeihen auch nur im Schutz einer geistig-seelischen Intimssphäre.
(urs)
wfschmid - 14. Oktober, 16:37
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