Intuitives Lehren
Der schöpferisch begabte Lehrer bereitet Unterricht intuitiv vor. Er antizipiert die Vermittlung der Information einschließlich des wahrscheinlichen Verhaltens der Lernenden.
Der Unterricht soll gefühlsmäßig und sachlich stimmen und vor allem interessant sein. Neben der fachlichen Kompetenz steht vor allem die soziale Kompetenz im Vordergrund. Der beste Unterricht taugt nichts, wenn der Umgang miteinander nicht stimmt.
Um aber der Lerngruppe überhaupt die Möglichkeit zu geben, sich im Verhalten auszuprobieren, überträgt der Lehrer möglichst Verantwortung. Das geschieht vorrangig durch das Delegieren unterrichtlicher Funktionen, einschließlich der die Lernerfolge sichernden Kontrollen. Den Lernenden bleibt es selbst überlassen, wie sie mit den Ergebnissen der Überprüfungen umgehen.
Das setzt selbstverständlich voraus, dass die Lernenden damit vertraut sind, sich selbst zu unterrichten.
Viele Lehrer scheuen davor zurück, unterrichtliche Funktionen an eine Lerngruppe zu delegieren.
Sie trauen mangels Praxis mit dem unterrichtlichen Delegationsprinzip Lernenden nicht zu, sich wechselseitig zu unterrichten.
Meine Erfahrung von vier Jahrzehnten zeigt, dass mangelndes Zutrauen und Vertrauen zwischen Lernenden und Lehrenden sich wechselseitig bedingen.
Ohne diese Wechselwirkungen können unterrichtliche Intuitionen weder bei Lehrenden noch bei Lernenden entstehen.
Es ist folglich für Lehrende unabdingbar, sich mit dem Phänomen der Intuition auseinander zu setzen.
wfschmid - 7. März, 02:30
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