Ich fühle, also bin ich da : der Intuition annähern
Man kann in der Lehrerausbildung viel tun, aber ohne die Intuition durch Herausforderungen in der Unterrichtspraxis zu fördern, hilft alles Tun nicht. Als Wissenschaftler genügen uns solche Feststellung selbstverständlich nicht. Wir wollen natürlich um das Hervorscheinen von Intuition wissen. Also, was lässt sich neben Aufklärung tun, um Intuition zu fördern? Diese Frage führt uns in den laufenden Gedankengang zurück.
Und wir wissen bereits um das Sehenlernen als unabdingbare Voraussetzung für intuitive Erfahrungen. Wenn ich mit anderen Menschen spreche, ist beispielsweise der Blickkontakt mit ihnen ein ganz wesentlicher Bestandteil dieser Kommunikation. Wer zum Beispiel mit einem Baby im Kinderwagen spricht, ohne mit ihm Blickkontakt aufzunehmen, erfährt, dass das Kind sogleich anfängt zu schreien. Wem als Anfänger nicht auffällt, dass sein Wahrnehmungsfeld bei seinen ersten Unterrichtsversuchen so sehr eingeschränkt ist, dass er gar nicht alle Schüler wahrzunehmen vermag, sollte unbedingt durch besonderes Beobachtungstraining daran arbeiten.
Wir müssen uns durch genaues Beobachten auf die Physiologie und Reaktion unseres Gegenübers einstellen, um zu ermitteln, welche äußeren Reaktionen welches innere Erleben widerspiegeln. Dieser Vorgang bedeutet das Verändern des eigenen Verhaltens aufgrund beobachteter Verhaltensmerkmale. Beispiel: es gibt Anzeichen von Nervosität oder Niedergeschlagenheit, die als Zeichen von Überarbeitung auftreten. Als Folge solcher Anzeichen wird sofort eine längere Pause eingelegt. Schwierig gestaltet sich dieser Ausgleich dann, wenn die berufliche Tätigkeit gar keine längere Pause zulässt, weil der laufende Prozess sich gar nicht unterbrechen lässt, z.B. im medizinischen Operations- und Pflegedienst, beim Lenken eines Autos oder beim Durchführen von Unterricht. Während eines laufenden Prozesses für Ausgleich zu sorgen, das bedarf der Kunst der unauffälligen Erholung durch geschickte Entspannungsübungen oder Blitzaufladungen, z.B. durch meditative Techniken. Eine beliebte Methode von Lehrern, sich während des Unterrichtens zu entlasten, ist das Einstreuen von meist interessanten, originellen und witzigen Experimenten oder Aufgaben.
wfschmid - 22. August, 05:20
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