Neuronale Textanalyse
2. Was wir erwarten
Was betreibt die innere Stimme eigentlich, wenn sie spricht? Unserer Erfahrung nach geht sie zunächst philosophisch vor, um ihre Aussagen dann wissenschaftlich zu erhärten. Die Philosophie verfügt über ein ausgezeichnetes Instrumentarium als Mittel zum Zweck solcher Überführung, nämlich die Logik. Wir erwarten sogar, dass uns die innere Stimme, an den Dokumenten der Gehirnaktivität während der Erzeugung von Texten, die Logik der Sprache aufzeigt. Uns ist selbstverständlich klar, dass da ein längerer Weg vor uns liegt.
Um erkennen zu können, was ein Text über seine Herkunft aussagt, muss man ihn zunächst neuronal verstehen lernen. Das geht natürlich nicht ohne die Aneignung geeigneter Grundlagen. Weil meines Wissens nichts Vergleichbares existiert, wird das, was in der Folge dargestellt wird, wahrscheinlich wohl etwas gewöhnungsdürftig sein und etwas Geduld brauchen.
Auf die Idee, Texte als Dokumente des Gehirns zu verstehen, kam ich im ersten Semester. Auf dem Weg zur Universität kam mir plötzlich der Gedanke, auf welche Weise meine Suche nach zuverlässigen Daten über den Menschen erfolgreich werden könnte. Ausgelöst wurde diese Suche aufgrund der hohen Unzufriedenheit über die vagen Aussagen vor allem der Pädagogik zum Wesen des Menschen. Die intuitive Annahme besagter Idee war, dass der Mensch ständig Daten von sich gibt, sobald er Texte erzeugt. Man muss nur lernen, diese Daten zu lesen. Wir erhoffen uns das von dieser „neuronalen Lektüre“ über die texterzeugende Aktivität des Gehirns.
Wenn sich aber diese neuronalen Aktivitäten in Texten widerspiegeln, dann stellt die Frage, auf welchem Weg sie für uns sichtbar werden können.
wfschmid - 25. August, 05:25
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