Vergesslichkeit des Seins
Die Vergesslichkeit des Menschen ist erstaunlich. Visionen werden überzeugend vorgetragen und geglaubt. Schöne Bilder der Fantasie genügen Leichtgläubigen, den vorgestellten Darstellungen zu glauben. Das Phänomen solcher Leichtgläubigkeit ist von der Wirksamkeit alltäglicher Werbung nur allzu vertraut. Auch hier überzeugen schöne Bilder leichtgläubige Menschen von der Wirksamkeit angebotener Produkte.
Die erfolgreichsten und seit gut zwei Jahrtausenden wirksamsten Geschichten schöpferischer Fantasie finden sich im sogenannten Buch der Bücher. Offenbar beeindrucken diese Geschichten weitaus mehr als die Erzählungen der griechischen Mythologie, denn wer glaubt heutzutage noch an den Göttervater Zeus, ganz im Gegensatz zu Gott, dem Schöpfer von Himmel.
Die große organisatorische Leistung von Religionsstiftern besteht im Vermögen, ein komplexes Glaubensgebäude in eine bürokratisch beherrschbare Verwaltung zu überführen. Auf die Bibel bezogen ist das die Kirche.
Die erfolgreichsten und seit gut zwei Jahrtausenden wirksamsten Geschichten schöpferischer Fantasie finden sich im sogenannten Buch der Bücher. Offenbar beeindrucken diese Geschichten weitaus mehr als die Erzählungen der griechischen Mythologie, denn wer glaubt heutzutage noch an den Göttervater Zeus, ganz im Gegensatz zu Gott, dem Schöpfer von Himmel.
Die große organisatorische Leistung von Religionsstiftern besteht im Vermögen, ein komplexes Glaubensgebäude in eine bürokratisch beherrschbare Verwaltung zu überführen. Auf die Bibel bezogen ist das die Kirche.
wfschmid - 15. September, 03:30
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Olaf (Gast) - 15. September, 14:02
ob das wirklich ...
... einer liest?
Meine Erfahrung mit den Leuten, die allabendlich ihr Gebet gen Himmel hauchen, ist eher die, dass sie vom "Buch der Bücher" überhaupt nichts wissen. Selbst die groben Eckpunkte der ganzen Story sind (für mich immer wieder überraschend) alles andere als bekannt, so dass ich mich immer wieder frage: Äh, ist das mein (Ver-)führer-Bekenntnis oder deins? Es sieht für mich eher so aus, dass ein nebulöser Erlöser, dem man abends seine Wünsche unterbreitet, ausreichend ist, um sich tagsüber gut zu fühlen und sich zu benehmen wie die letzte Sau, der dann dank der Abbitte am Abend alles vergeben wird. Das ist so HERRlich bequem. Da braucht sich das schwache Schäfchen gar keine Gedanken mehr zu machen. Möge Gott ihm helfen, wenn es selbst keinen Einfluss auf seine Handlungen hat.
Überzeugung ist das, was sich ein kritischer Geist wünscht. Der weiß dann aber (im Glücksfall) um den "Wahrheitsgehalt" seiner Überzeugungen. Und das würde dann (im Glücksfall) zu "Orfeus in der Unterwelt" führen: Was tun? Die Götter sind alle besoffen. Der Olymp ist vollgekotzt.
Kleiner Literaturhinweis: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&ved=0CCoQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.philosophie.uni-mainz.de%2Fmetzinger%2FMetzinger_Berlin_2010.pdf&ei=tqE1UsTUNov9lAXDnYGwCA&usg=AFQjCNGWAQ5fPPT5klJfcMzBuot8yrT0gA&bvm=bv.52164340,d.dGI
Meine Erfahrung mit den Leuten, die allabendlich ihr Gebet gen Himmel hauchen, ist eher die, dass sie vom "Buch der Bücher" überhaupt nichts wissen. Selbst die groben Eckpunkte der ganzen Story sind (für mich immer wieder überraschend) alles andere als bekannt, so dass ich mich immer wieder frage: Äh, ist das mein (Ver-)führer-Bekenntnis oder deins? Es sieht für mich eher so aus, dass ein nebulöser Erlöser, dem man abends seine Wünsche unterbreitet, ausreichend ist, um sich tagsüber gut zu fühlen und sich zu benehmen wie die letzte Sau, der dann dank der Abbitte am Abend alles vergeben wird. Das ist so HERRlich bequem. Da braucht sich das schwache Schäfchen gar keine Gedanken mehr zu machen. Möge Gott ihm helfen, wenn es selbst keinen Einfluss auf seine Handlungen hat.
Überzeugung ist das, was sich ein kritischer Geist wünscht. Der weiß dann aber (im Glücksfall) um den "Wahrheitsgehalt" seiner Überzeugungen. Und das würde dann (im Glücksfall) zu "Orfeus in der Unterwelt" führen: Was tun? Die Götter sind alle besoffen. Der Olymp ist vollgekotzt.
Kleiner Literaturhinweis: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&ved=0CCoQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.philosophie.uni-mainz.de%2Fmetzinger%2FMetzinger_Berlin_2010.pdf&ei=tqE1UsTUNov9lAXDnYGwCA&usg=AFQjCNGWAQ5fPPT5klJfcMzBuot8yrT0gA&bvm=bv.52164340,d.dGI
wfschmid - 16. September, 07:30
Guter Literaturhinweis
Schreiben <> Lesen = gut, aber Lesen <> Kommentieren = besser!
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