Unvernünftige Urtexte

Jene Urtexte, welche deren Überbringer als Eingebungen Gottes ausgeben, gelangen vor allem als Verstandestätigkeit zum Vorschein. Ein Beispiel stellen die Zehn Gebote dar, welche von Moses als Wort Gottes verkündet werden:
1. Du sollt keine anderen Götter haben neben mir!
2. Du sollst den Namen des Herrn nicht missbrauchen
3. Du sollst den Feiertag heiligen
4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren
5. Du sollst nicht töten
6. Du sollst nicht ehebrechen
7. Du sollst nicht stehlen
8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden ...
9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib
10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut!
Alle Sätze sind durch ein befehlstonartiges “Du” miteinander verbunden. Aber diese Verbindlichkeit hat als Soll-Forderung durchaus etwas Bedohliches an sich.
Die ersten drei Gebote beziehen sich rückbezüglich auf den Gebieter-Gott, während sich die folgenden sechs Gebote auf das Verhalten der Menschen untereinander beziehen.
Es handelt sich also um das zusätzlich verbindende Makrozeichen “Verhalten”.
Offensichtlich sind die göttlichen Zusprüche der Bibel eher ausgedacht als intuitiv bzw. durch Eingebung erfahren worden.
Das allen Texten übergeordnete Superzeichen “Gott” bestätigt zudem einen dominanten, verstandesgesteuerten Anspruch.
wfschmid - 30. Oktober, 04:55
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