Alles zerfließt
Die Vernunft kann den Versuch des Verstandes verstehen, in seinen Glaubenssätzen des Wissens inmitten ständiger Veränderungen Halt zu finden. Umgekehrt versteht der Verstand nicht, wie sich die Vernunft im stetigen Wechsel zu halten vermag.
“Du musst einfach der natürlichen Bewegung der Natur folgen!”, rät ihm die Vernunft. Der Verstand aber betrachtet das für sich als problematisch, da er dann das Begreifen verlassen müsste.
"Kannst Du denn nicht das Begreifen verflüssigen?”, fragt die Vernunft und fügt noch hinzu: “Dann wäre uns beiden schon sehr viel geholfen!” Hinter der Empfehlung der Vernunft steckt die Einsicht, dass das Denken von Anfang an das Werden vergessen hat. Das Sein der Philosophie qua Metaphysik hält die Vernunft nämlich für lebens- bzw. naturfeindlich, und sie bedauert, dass sich die Seinsvergessenheit noch viel zu langsam ausbreitet.
Der Verstand sagt, dass er sich mit ähnlichen Überlegungen trage und auch demnächst einen Vorschlag machen könne.
wfschmid - 27. November, 05:30
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