Natürliches Missverhältnis zwischen neuronaler Form und empirischer Gestaltung
Während Formen wie Gebote und Verbote oder Regeln und Gesetze eindeutig ausgeprägt werden, vollziehen sich Gestaltungen aufgrund von Erfahrungen mehrdeutig.
Die Regel, dass es geregnet hat, wenn die Strasse nass ist, erweist sich nicht als zuverlässig. Diese Setzung von Ursache und Wirkung aufgrund von Erfahrungen ist nicht eindeutig. Sie wird durch die Erfahrung, dass die Strasse nass ist, weil der Wassersprengwagen sie besprühte, widerlegt.
Die eindeutige Form einer neuronalen Strukturierung durch den Verstand lässt sich nicht auf die Gestaltung von Erfahrungen durch die (praktische) Vernunft übertragen. Die neuronale Adressierung eines Wortes (Logistik) geschieht zwar eindeutig, aber ein Wort selbst ist mehrdeutig.
Das Denken des Verstandes als das Organisieren von Strukturen ist vom Denken der Vernunft als das Organisieren von Erfahrungen streng zu unterscheiden. Der Verstand formt, und die Vernunft gestaltet.
Es existiert noch ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen Verstand und Vernunft. Der Verstand wird bereits vorgeburtlich ausgeprägt, die Vernunft aber erst nachgeburtlich. Philosophie ist u.a. das Bemühen, mit der Vernunft den Verstand zu verstehen.
Verstand und Vernunft aber lassen sich dementsprechend auch durch die Art und Weise zu denken unterscheiden. Das Denken des Verstandes bewegt sich vor aller Erfahrung (a priori), das der Vernunft aufgrund von Erfahrung (a posteriori).
Die Regel, dass es geregnet hat, wenn die Strasse nass ist, erweist sich nicht als zuverlässig. Diese Setzung von Ursache und Wirkung aufgrund von Erfahrungen ist nicht eindeutig. Sie wird durch die Erfahrung, dass die Strasse nass ist, weil der Wassersprengwagen sie besprühte, widerlegt.
Die eindeutige Form einer neuronalen Strukturierung durch den Verstand lässt sich nicht auf die Gestaltung von Erfahrungen durch die (praktische) Vernunft übertragen. Die neuronale Adressierung eines Wortes (Logistik) geschieht zwar eindeutig, aber ein Wort selbst ist mehrdeutig.
Das Denken des Verstandes als das Organisieren von Strukturen ist vom Denken der Vernunft als das Organisieren von Erfahrungen streng zu unterscheiden. Der Verstand formt, und die Vernunft gestaltet.
Es existiert noch ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen Verstand und Vernunft. Der Verstand wird bereits vorgeburtlich ausgeprägt, die Vernunft aber erst nachgeburtlich. Philosophie ist u.a. das Bemühen, mit der Vernunft den Verstand zu verstehen.
Verstand und Vernunft aber lassen sich dementsprechend auch durch die Art und Weise zu denken unterscheiden. Das Denken des Verstandes bewegt sich vor aller Erfahrung (a priori), das der Vernunft aufgrund von Erfahrung (a posteriori).
wfschmid - 9. Januar, 04:48
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
iGing - 9. Januar, 15:00
Vernunft als Organisieren von Erfahrungen, gestaltend ---
dann ist Vernunft eine sehr individuelle Angelegenheit?
Der erzieherische Appell "Sei vernünftig!" ( = jemanden "zur Vernunft bringen")
ist dann gar nicht möglich in dem Sinn, dass das Verhalten einer (gängigen) Norm angepasst werden soll?
Im üblichen Sprachgebrauch beinhaltet Vernunft auch Einsicht in eine solche (gängige) Norm
und - merkwürdigerweise - Verzicht auf egoistische Motive ("Sei vernünftig, lass deiner kleinen Schwester das Spielzeug"). Und in solchem Zusammenhang auch den Gebrauch des Verstandes zwecks Begründung der Norm und Herbeiführung der Einsicht.
dann ist Vernunft eine sehr individuelle Angelegenheit?
Der erzieherische Appell "Sei vernünftig!" ( = jemanden "zur Vernunft bringen")
ist dann gar nicht möglich in dem Sinn, dass das Verhalten einer (gängigen) Norm angepasst werden soll?
Im üblichen Sprachgebrauch beinhaltet Vernunft auch Einsicht in eine solche (gängige) Norm
und - merkwürdigerweise - Verzicht auf egoistische Motive ("Sei vernünftig, lass deiner kleinen Schwester das Spielzeug"). Und in solchem Zusammenhang auch den Gebrauch des Verstandes zwecks Begründung der Norm und Herbeiführung der Einsicht.
wfschmid - 11. Januar, 06:07
Verstand <-> Vernunft
Vereinfacht könnte man auch sagen, dass Vernunft das Denken in Gefühlen (Intuition) ist, und Verstand das Denken in Sprache (Logik).
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