Das Öffnen des Inneren Auges Folge 16
Mit dem Leben nach dem Tod lässt sich bei Menschen Interesse für religiöse Schriften wecken, die sie sonst nie lesen würden. Diese Schriften dienen Glaubensgemeinschaften dazu, solche Menschen an sich zu ziehen und zu beherrschen. Das Wort „Religion“ (lat: religio, wörtlich „Rück-Bindung“) ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene des Glaubens an eine „andere Welt“ der Gottheiten oder der Spiritualität, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen beeinflussen. Religiöse Erziehung sorgt dafür, dass sich in uns ein tiefes Misstrauen gegenüber der Wahrheit entwickelt und wir unserer Fantasie nicht mehr glauben. Dabei ist die Fantasie das Gefährt, das uns erlaubt, die Grenzen zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit zu überschreiten. Aber wir misstrauen dem, was die Fantasie unserem Bewusstsein an Bildern schenkt. Dabei ist die Fantasie die neurologische Funktion unseres Gehirns, andere Wirklichkeiten auszuprobieren. Jeder kann auf diese Weise seine Träume verwirklichen und seinem langweiligen Leben davonlaufen. So fantasierte Moses den brennenden Dornbusch und die Zehn Gebote aus der Hand Gottes, eine unübertroffene Meisterleistung religiöser Fantasien aus tiefer existentieller Langeweile heraus.
Im Übrigen erweckt die Rede von einem Jenseits den Eindruck, dass sich der Mensch vorwiegend im sogenannten Diesseits aufhält. Das ist jedoch nicht der Fall, denn wie bereits erwähnt, verträumt der Mensch zwei Dittel seines Lebens. In seinen Tag- und Nachtträumen verweilt er in den Welten der Fantasie, also jenseits seiner Existenz. Ist Fantasie die Begabung des Gehirns, mit Möglichkeiten Wirklichkeiten durchzuspielen, dann wäre Gott als Fülle aller Möglichkeiten nicht mehr als ein Geschöpf allgegenwärtiger Fantasie und das Innere Auge würde dann nichts Anderes schauen als die inneren Bilder seiner Fantasie. Dann allerdings besteht die Gefahr einer überlebenslänglichen Gefangenschaft in den Welten der eigenen Fantasie. Das wäre insofern nichts Besonderes, da ja bereits jetzt schon alle in ihrer je eigenen Fantasie leben. Das Gehirn würde also im Jenseits fortsetzen, was es im Diesseits kennengelernt hat.
Wie das funktioniert, das können Sie ganz einfach einmal ausprobieren. Dazu müssen Sie sich vorweg klarmachen, dass alles, das Sie wahrnehmen, für Ihr Gehirn unmittelbare Adressen sind, also Wahrnehmungsinhalt = Gestalt = unmittelbare neuronale Adresse des Gehirns. Deshalb können Sie sich auch all das, was Sie einmal wahrgenommen haben, wieder vorstellen. Und alle neuronalen Adressen werden zweifach gespeichert, und zwar elektrochemisch in Ihrem Gedächtnis und außerhalb Ihres Gedächtnisses als elektromagnetische Schwingungen. Im Gegensatz zu elektromagnetischen Schwingungen sind elektrochemische Zustände von einem Körper abhängig. Nach Ihrem Tod bleiben also die elektromagnetischen Schwingungen erhalten und damit Ihr gesamtes Gedächtnis als gesamter Komplex. Sie können also als Jenseits alles erfahren und erleben, als ob Sie sich noch im Diesseits befänden, allerdings rein seelisch-geistig und damit körperlos.
Das können Sie sogar selbst wahrnehmen bzw. überprüfen, indem Sie von der sogenannten Fernwahrnehmung Gebrauch machen. Das vermögen Sie aber nur dann und erst dann, wenn Sie an Ort und Stelle alles sehr genau bzw. differenziert wahrnehmen können. Für die folgende Meditation brauchen Sie nämlich sehr differenzierte Adressen.
Übung zur Einführung in die Fernwahrnehmung: Bevor Sie nachts einschlafen, stellen Sie sich einen Ort, an dem Sie schon lange nicht mehr waren, sehr genau (!) vor. Wenn Sie sich genug darauf konzentrieren, wird Ihnen das nicht auf Dauer gelingen, weil Sie Veränderungen wahrnehmen, die Sie zum Teil erst einmal nicht glauben. Okay, begeben Sie sich an diesen Ort und schauen Sie nach, ob Sie richtig ‚fern’ gesehen haben. Mit gewissem Training werden Sie fernwahrnehmen können, was Sie wollen. Sie können das auch das Öffnen des Inneren Auges nennen.
Ende
wfschmid - 15. Juni, 05:30
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