Das andere Bewusstsein Folge 8
Die Illusion allen Seins
Die Eremitin geht auf Ur zu. "Mit wem hast du gesprochen?
Ich habe hier nämlich noch nie jemand angetroffen, mit dem ich hätte sprechen können!"
"Hast du den weißen Vogel nicht gesehen?"
"Ach, du meinst meinen Papagei, dieser kleine Schalk! Ja, er ist ein großer Geschichtenerzähler. Sein Hobby sind Anekdoten aus dem Jenseits. Die hat ihm der alte Buddhist, der dort drüben auf einem Baum wohnt, beigebracht. Der alte Schelm hat es wirklich hinter den Ohren!"
Ur schämt sich dafür, dass er auf den Kakadu hereingefallen ist. Andererseits findet er auch, dass es ihm ganz recht geschieht, so leichtgläubig wie er ist. Die Eremitin fragt ihn, ob er auch etwa so mit den Vorspiegelungen seiner Fantasie umgeht. Ur befürchtet, dass es so ist und fragt die Eremitin, was er gegen Täuschung tun kann.
"Warum willst Du dagegen etwas tun? Das Leben des Menschen gestaltet sich als Illusion. Wahrnehmen ist ein das Wahre Nehmen und was richtig Gutes daraus machen. Was glaubst du denn, warum ich als Eremitin lebe? Ich möchte in Ruhe träumen, wozu ich Lust habe, ohne mich von denkfaulen und fantasielosen Menschen beklauen zu lassen. Manche finden meine Einsamkeit so großartig, dass sie in Verehrung verfallen. Dabei habe ich außer Nichts nichts, das ich ihnen geben könnte. Aber bedenke, gerade das Nichts macht die Unschuld des Werdens aus!"
wfschmid - 28. Juni, 05:05
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