Grenzüberschreitung

© urs
Sobald der Verstand seine Grenzen überschreitet, ruft er die Fantasie auf den Plan, um sich mit ihrer Hilfe erweitern und verfügbare existenzielle Intelligenzen steigern zu können. So regt das Schlüsselerlebnis des erfolgreichen systemischen Widerstandes bzw. die zunächst missglückte Einschulung die Fantasie an, jene subjektiv geeigneten Grundmuster zu gestalten, welche dem Verstand bei seiner in ihm gesäten und bereits aufkeimenden systemischen Kritik helfen.Weil die Fantasie allein mit Bildern zu arbeiten vermag, gestaltet sie einige Jahre später für den sich gerade entwickelnden Verstand das Leitbild jener bereits geschilderten Lichtgestalt. Und sie folgt dabei wiederum dem bereits als erfolgreich erfahrenen Schlüssel der ‚Umwertung aller Werte’. Die Begegnung mit Gott in der Kommunion ist zwar von der Kirche ernstgemeint, aber doch nicht so ernst, dass ein Kind daraus Ernst macht und Gott zu seinem Spielgefährten erklärt. Frechheit, denn so ist das gar nicht gemeint, und schließlich gibt es sogar ein Gebot, um genau das zu verhindern.
„Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.“[1]
Der Verstand erklärt mit Hilfe der Fantasie genau dieses Gebot für sich für ungültig. Diese Verstärkung bzw. Erneuerung des existentiellen Schlüssels führt schließlich dazu, die eigene Existenz als Mitel zum Zweck einer systemischen Umwertung aller Werte zu verstehen und zukünftig Systemkritik als zureichenden Grund der eigenen Existenz zu begreifen.
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[1] Wikipedia: Zehn Gebote
wfschmid - 14. Januar, 05:55
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