Unilogo

17
Jan
2012

Unterdrückte Fantasie

 
unterdrueckte_fantasie

© urs

Die Versklavung durch eine missgebildete Vernunft und einen unterentwickelten Verstand wird zu Beginn der Kultur vor allem durch die Gier nach Macht verursacht. Da sich solche Unterdrückung mit der Kultivierung eines jeden Lebewesens wiederholt, erscheint es Sinn zu machen, einmal exemplarisch zu schildern, auf welche Art und Weise das geschieht.

Auf den ersten Blick scheint die Entwicklung der Fantasie schon von Geburt an in einem Wesen als Tragödie angelegt. Vielleicht beginnt das Drama damit, dass die Fantasie ihrer Spielwelt so viel Glauben schenkt, dass sie möglicherweise Trugbilder für Bilder der Wirklichkeit hält und dann natürlich vergeblich versucht, diese auch noch umzusetzen.

Hier aber tritt die Vernunft auf den Plan, um dieser Möglichkeit die Wirklichkeit entgegen zu setzen. Für die Vernunft beginnt nämlich die Tragödie damit, dass die Fantasie den Bildern der Wirklichkeit glaubt, genauer jenen Bildern, welche für sie Vorbilder darstellen. Und je nach Intelligenz der Fantasie dauert es, bis diese Vorbilder als Trugbilder wegbrechen.

So ist ein kleines Wesen kaum in der Lage, erfahrene Pädophilie sogleich als Missbrauch zu erkennen und entsprechende Verhaltensweisen frühzeitig abzuwehren. Pädophile haben einen langen Atem. So versucht sich der Grundschullehrer bei dem Kleinen zunächst mit harmlosen Spaziergängen und mit ebenfalls folgenlosem Kakao und Kuchen bei sich zu Hause. Wer sollte da denn schon Verdacht schöpfen. Schließlich war der Lehrer trotz seiner fragwürdigen Disziplinierungsmaßnahmen bei den meisten Kindern sehr beliebt. Und immerhin hat er noch keinen der Jungen fallen gelassen, wenn er sie aus dem dritten oder vierten Stock der Schule zum Fenster hinaushielt, um sie durch diesen Schreck zu zähmen. Allerding, es war ein Besuch im Kino, der den Kleinen dann doch stutzig machte. Es war ihm schon unangenehm, dass er während des Films seine Hand hielt. Aber als dann die Hand des Grundschullehrers wie aus Versehen sein Geschlecht berührte, schlug er sie doch erschreckt zurück. Und nach dem zweiten Versuch flüchtete er mit der Ausrede, dass er auf’s Klo müsse. Die Erinnerung des Kleinen setzt erst wieder ein mit dem hoffnungslosen Versuch des Vaters, ihm einen Vorfall zu erklären. Diesen Vorfall nennt er als Grund für seine ungewöhnliche Befragung. Dann rückt er damit heraus, dass die Polizei da war und wünsche, dass er diese Fragen stelle. Dem kleinen Jungen fällt auf, dass dies alles seinem Vater äußerst unangenehm ist und ihm schwerfällt. So ist er froh, als sein Vater ergebnislos aufgibt. Zwar hat das noch eine Befragung bei der Polizei zur Folge, aber auch da verrät der Kleine nichts, weil er sich auf nichts einlassen möchte, das er nicht durchschaut. Er denkt sich auch nichts dabei, als sie einige Zeit später nicht mehr von diesem Lehrer unterrichtet werden. Und wegen der Überzahl vorbildlicher Lehrer verfinsterte sich nicht einmal das Bild des Lehres als Vorbild.
 

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