Lehrbuch-Entwurf
Lernkarte Nr. 2b
Naturalgebra
Die Grundrechenarten der Natur
2. Wegnehmen (-)
Das Wegnehmen erweist sich als Umkehrung des Hinzufügens. Hinzufügen und Wegnehmen erscheinen wiederum als Duplizität. So erscheint alles Leben als Entstehen und Vergehen. Der ständige Wechsel von Hinzufügen und Wegnehmen bzw. von Werden und Vergehen in der Natur ermöglicht eine ständige Wiederkehr des Gleichen. So reihen sich Tage zu einem Jahr und Jahre zu einem Leben.
Als Duplizität von Werden und Vergehen erweist sich ein Tag als Duplizität von Tag und Nacht. In der Dämmerung erscheint der sanfte Übergang des Wechsels von Entstehen und Vergehen. Heraklit war der erste Philosoph, der diesen Wechsel allem von Natur aus Seienden zuschrieb. Hinzufügen und Wegnehmen geben zeitliche Richtungen an, nämlich Zukunft und Vergangenheit. Als Schnittstelle zwischen Zukunft (+) und Vergangenheit (-) erscheint die Gegenwart (±) als Wende bzw. Kehre. Es gibt eine anspruchsvolle metaphysische Aufgabe, die eine Vorstellung vom Wechsel von + zu – erzeugt. Diese Aufgabe besteht in der Frage: Was wird aus einem Mehr, das ständig weniger wird? Die Kehre ist dann die 'Stelle', an der das Mehr nicht mehr weniger werden kann. Wie geht es dann weiter?
Unterschied zwischen den Grundrechenarten der Natur und deren mathematische Anwendung
Die mathematische Operation gilt als abgeschlossen, sobald der Operator (+ oder -) auf die Operanden angewandt worden ist. Im Gegensatz dazu ist eine naturalgebraische Operation erst dann und nur dann abgeschlossen, wenn ein Wechsel stattgefunden hat. Vermögen Sie nun zu unterscheiden:
mathematisch: ? + ? = ?
naturalgebraisch: ? + ? = ?
Hinweis: Im zweiten Fall handelt es sich nicht Werte bzw. Zahlen, sondern um Vorgänge oder auch Momente, durch welche ein Wechsel herbeigeführt wird.
Ideal wäre es, wenn Sie den naturalgebraischen Ausdruck auf die die vorgestellte Inszenierung der Sommerwiese anwenden könnten. Um diese Anwendung zu erreichen, lassen Sie angesichts der brütenden Hitze ein Sommergewitter aufziehen. Der Himmel verfinstert sich, und es fängt an sehr stark zu regnen. Starke Aufwinde bis in große Höhen kommen auf. Kleine Regentropfen werden durch den starken Aufwind in diese Höhe hinauf geschleudert und gefrieren zu kleinen Eiskörnern. Im schwächer werdenden Aufwind beginnen diese kleinen Eiskörner wieder nach unten zu fallen. Während des Falls frieren an den kleinen Eiskörnern weitere Regentropfen an, wodurch diese immer größer werden und schließlich als große Hagelkörner auf unsere blühende Sommerwiese treffen. Wir wollen mit unserer Gewitterinszenierung nicht übertreiben. Schauen Sie nur. Es sind schon genug Blüten zerstört worden. Kaltfront und Temperatursturz führten doch schon zu einem ohnehin schweren Gewitter.
(Kaltfront + Temperatursturz = schweres Gewitter. )
wfschmid - 20. Juli, 05:50
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