Die Füße der Seele

© urs
Es sind nicht die Füße des Körpers, sondern sie Füße der Seele, die das vernunftbegabte Wesen zurück in das Paradies tragen. Der Weg dorthin führt durch die Zeit. Sie ist es, welche die Endlichkeit der Unendlichkeit übergibt. Bei dieser Übergabe wird das Anhaften durch das Körperliche zurückgelassen. Die Seele aber vermag sich nur zu lösen, wenn sie durch Liebe getragen wird, durch Liebe zu sich selbst und zu anderen.Selbstliebe allein vermag jenseits der Zeit Andere und Anderes nicht mehr zu finden. Und bloße selbstlose Liebe verliert, während sie die Grenze überschreitet, alles, auch sich selbst. Aber in ihrer Ich-Verlorenheit merkt sie das nicht mehr.
Die Wahrheit wohnt auf der anderen Seite der Welt. Die Liebe ist es, die dort der Wahrheit zuerst begegnet. Das Denken der Liebe geht tiefer als das der Vernunft oder des Verstandes. Der Verstand vermag Liebe nicht zu begreifen, und die Vernunft kann nicht sagen, was sie fühlt.Die Liebe hat mit der Wahrheit gemeinsam: Niemand kann sie sagen. Jeder kann sie nur leben!
Die Kunst vermag beides zugleich. Indem sie schaffend ins Werk setzt, offenbart sie sich zugleich. Das schöpferisch künstlerische Gehirn erfährt sich und nimmt sich wahr, indem es sich als Bilderleben betrachtet und fühlt. Diese Bilder werden durch die Kraft der Fantasie und in der Liebe zur Freiheit gezeugt. Sie werden durch die Kraft der Vernunft gestaltet und durch die Kraft des Verstandes geformt. In dichterischer Form versucht das Gehirn seine Arbeit gestalterisch darzustellen. In Neuropoems also erzählt das Gehirn von und über sich selbst. Es sind gefühlte Spuren einer schauenden Seele.
wfschmid - 23. Januar, 05:10
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