Das innere Auge

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Das innere Auge öffnet sich durch Harmonie zwischen dem Fühlen der Seele, dem Wahrnehmen oder Gestalten der Vernunft und dem Denken oder Formen des Verstandes.Die Fantasie bestimmt die Sehkraft des inneren Auges. Die Vernunft regelt den Lichteinfall, und der Verstand steuert die Trennschärfe des inneren Sehens bzw. des Sich-Vorstellens. Ohne scharfen Verstand lässt sich nicht visualisieren, was die Fantasie schaut.
Das Wahrnehmen des inneren Auges beginnt mit einer Vision, das ist eine Erfahrung des schauenden Geistes. Er wird aus der Tiefe der inneren Welt der Seele zur Projektion von Möglichkeiten angeregt. Die Fantasie gestaltet aus diesem Spiel erst die für die Vernunft wahrnehmbaren Bilder, und der Verstand schließlich bringt sie künsterisch oder wissenschaftlich zur Sprache.
Das Öffnen des inneren Auges lässt sich sehr einfach bewusst machen. Wer Bilder sieht, während er Musik hört, wer die Gedanken aufnimmt, während er ein Kunstwerk betrachtet oder wer die Erfahrungen nachvollzieht, die Poesie wachruft, der erlebt inneres Wahrnehmen. Wer in einen inneren Dialog gelangt über das, was das innere Auge wahrnimmt, gewinnt an Sicherheit, geistig tatsächlich etwas geschaut zu haben.
Umgekehrt kann uns die innere Stimme auch sagen, worauf unser inneres Wahrnehmen achten soll. Oder unser Gewissen mahnt uns bei dem, was wir gerade tun, dass uns jemand dabei zuschauen könnte.
wfschmid - 24. Januar, 05:05
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