Die eigene Haltung
© urs
“Bei allem, was wir tun, ist es hilfreich, uns dabei der eigenen Haltung bewusst zu sein. Diese teilt sich nämlich jenen, auf welche sich unser Verhalten bezieht, unbewusst mit!”“Was verstehst Du unter Haltung?”, will die Vernunft wissen. “Haltung ist eine emotionale Färbung des Verhaltens, die sich aus der augenblicklichen Stimmung und Einstellung des Handelnden zu dem, was er gerade tut, ergibt!”, antwortet Lethe.
“Also mit welcher Haltung seid Ihr drei nach Dementia gekommen?”, fragt sie. Die Fantasie fordert den Verstand auf, den Grund zu nennen. Der Verstand sagt: “Es ist ganz einfach. Die Fantasie, die Vernunft und ich wollen unsere Hypothese überprüfen, dass es sich bei Demenz um eine Kulturkrankheit insofern handelt, als dass unsere Kultur unser Gehirn krank macht.
Demenz ist also eine Bildungskrankheit!” Lethe erscheint darüber erschrocken. Sie erinnert den Verstand daran, was ihr Name in der Mystik bedeutet. “Der Name ist altgriechisch und bedeutet wörtlich Vergessen, Vergessenheit (ursprünglich Verborgenheit, zu agr. λήϑω – verborgen sein; das griechische Wort für Wahrheit, ἀλήϑεια [alétheia], leitet sich von derselben Wurzel her und bedeutet ursprünglich Unverborgenheit).”
Der Verstand fragt Lethe, worauf sie eigentlich hinaus will. “In der Mystik galt Lethe als Göttin. Und da wir in Dementia vor allem durch unsere Seele existieren, ruhen wir zugleich auch in tiefem Glauben. Von daher könnten wir diese Bildungskrankheit als Strafe der Götter für die Hybris der Menschen betrachten!”
wfschmid - 19. Februar, 05:15
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