Gedanken in der Hand
© urs
Begreifen im Kopf braucht das Ja des Herzens und das Greifen mit der Hand. “Ein Gedanke, den ich nicht mit der Hand zu fassen bekomme, ist eine neuronale Attrappe!” Und die Fantasie fügt hinzu: “Die meisten Begriffe sind für die, die damit umgehen müssen, neuronale Attrappen.” Und die Vernunft fügt hinzu: “Das Denken beginnt nicht im Kopf, sondern mit der Hand. Ich kann nur denken, was ich in der Hand habe! Deshalb zählen und rechnen Kinder zuerst auch mit ihren Händen! Sinn und Zweck dieser Handarbeit ist die praktische Arbeit mit Bildern, gleichsam eine Vorübung im Denken. Im Kopf entstehen Bilder, das Herz hantiert mit ihnen und die Hände halten sie für eine eingehende Betrachtung fest!”Der Verstand fragt die Vernunft sichtlich irritiert: “Was will uns wohl die Fantasie damit sagen?” Die Vernunft sagt lächelnd: “Sie versucht uns wohl zu vermitteln, wie sie sich das Denken vorstellt!” Der Verstand aber versteht die Vernunft nicht und fragt sie noch einmal nach dem eigentlichen Vorhaben der Fantasie. Die Vernunft verrät dem Verstand ihre Mutmaßung: ”Weißt Du, was ich glaube? ...Ich glaube, dass sie mit uns nur üben will, weil sie ein fantasievolles Projekt über das Denken plant, wahrscheinlich so eine Art Antiphilosophie!”
wfschmid - 26. Februar, 04:45
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