Philosophie IX – Platon 1
Platon stimmt Sokrates zwar zu, dass ein Wort, das für einen philosophischen Gedanken steht, den Charakter eines Begriffes haben, also für alle gleich gültig sein müsse, aber er fordert darüber hinaus das Veranschaulichen des Begriffs durch Gleichnisse, also durch Situationen, die für viele vergleichbare Situationen stehen können.

Es reicht ihm nicht aus, von der Gerechtigkeit eines Lehrers zu sprechen, sondern er verlangt, dass dessen Gerechtigkeit gleichnishaft aufgezeigt wird. Platon schildert die Befreiung des Menschen durch Bildung am Höhlengleichnis. Wird der im Höhlengleichnis geschilderte Vorgang der Bildung auf das Unterrichten übertragen, dann ergibt sich folgende Situation:
Studierende der Psychologie eignen sich semesterlang die unterschiedlichen Modelle der Psychologie an und glauben fest daran, dass das menschliche Verhalten so abläuft, wie die Modelle das darstellen. So projizieren sie das Modell der Entwicklung der Intelligenz des Kindes nach Jean Piaget, und dementsprechend nehmen sie das Verhalten des Kindes auch wahr.
Im anschaulichen (intuitiven) Stadium (nach Piaget von 4 bis 7 Jahre) entwickeln sich zwar echte Begriffe, diese sind aber noch ganz an die Anschauung gebunden. Piaget erklärt, dass die Begriffe noch in Bildern und anschaulichen Handlungen dargeboten werden müssen. Durch diese Erklärung wird etwas für kindlich gehalten, was dem Begriff wesentlich ist. Piaget hält sich gemäß des von ihm entwickelten Modells an das, was das Kind zur Sprache bringt und das, was das Kind in seinem Sinn tut. Das verleitet ihn zu dem Schluss, dass das Kind noch nicht die unterschiedlichen Gesichtspunkte eines Gegenstandes oder einer Beziehung zwischen Gegenständen gleichzeitig erfassen und berücksichtigen kann. Dazu bietet er folgendes Beispiel an:
Auf einem Tisch stehen drei unterschiedliche Gefäße. Das erste Gefäß ist eine Schale, das zweite ein Becher und das dritte eine dünne Vase oder auch Säule genannt. Alle Gefäße sind durchsichtig. Das Kind soll nun das Wasser aus der Schale in den Becher schütten und danach aus dem Becher in die dünne Vase gießen. Anschließend wird dem Kind die Frage gestellt: "Welches Gefäß enthält am meisten Wasser?" Antwort: "Die Vase!" Für Piaget ist diese Antwort falsch, für das Kind aber 'richtig' oder besser wahr! Denn: das Kind beurteilt das Wasser in seiner ästhetischen Erscheinungsform. Die dünne Vase ist ästhetisch das vollkommenste Gefäß. Das Wasser gelangt in der Vase vollkommener zum Vorschein als in der Schale oder dem Becher.
Piaget hat zu seinen Umschüttversuchen die falsche Frage gestellt. Das Kind, das in diesem Alter noch philosophiert, interessiert sich nicht für die Menge, sondern für die Gestalt. Ein katastrophales Mißverständnis. Die Katastrophe ergibt sich aus der Schlußfolgerungen, die aus der Fehlbeurteilung Piagets für die Erziehung und Bildung gezogen werden. Zufolge dieser Fehleinschätzung der Entwicklung des Kindes wird das natürliche Philosophieren des Kindes in der Grundschule nicht mehr gefördert.

Es reicht ihm nicht aus, von der Gerechtigkeit eines Lehrers zu sprechen, sondern er verlangt, dass dessen Gerechtigkeit gleichnishaft aufgezeigt wird. Platon schildert die Befreiung des Menschen durch Bildung am Höhlengleichnis. Wird der im Höhlengleichnis geschilderte Vorgang der Bildung auf das Unterrichten übertragen, dann ergibt sich folgende Situation:
Studierende der Psychologie eignen sich semesterlang die unterschiedlichen Modelle der Psychologie an und glauben fest daran, dass das menschliche Verhalten so abläuft, wie die Modelle das darstellen. So projizieren sie das Modell der Entwicklung der Intelligenz des Kindes nach Jean Piaget, und dementsprechend nehmen sie das Verhalten des Kindes auch wahr.
Im anschaulichen (intuitiven) Stadium (nach Piaget von 4 bis 7 Jahre) entwickeln sich zwar echte Begriffe, diese sind aber noch ganz an die Anschauung gebunden. Piaget erklärt, dass die Begriffe noch in Bildern und anschaulichen Handlungen dargeboten werden müssen. Durch diese Erklärung wird etwas für kindlich gehalten, was dem Begriff wesentlich ist. Piaget hält sich gemäß des von ihm entwickelten Modells an das, was das Kind zur Sprache bringt und das, was das Kind in seinem Sinn tut. Das verleitet ihn zu dem Schluss, dass das Kind noch nicht die unterschiedlichen Gesichtspunkte eines Gegenstandes oder einer Beziehung zwischen Gegenständen gleichzeitig erfassen und berücksichtigen kann. Dazu bietet er folgendes Beispiel an:
Auf einem Tisch stehen drei unterschiedliche Gefäße. Das erste Gefäß ist eine Schale, das zweite ein Becher und das dritte eine dünne Vase oder auch Säule genannt. Alle Gefäße sind durchsichtig. Das Kind soll nun das Wasser aus der Schale in den Becher schütten und danach aus dem Becher in die dünne Vase gießen. Anschließend wird dem Kind die Frage gestellt: "Welches Gefäß enthält am meisten Wasser?" Antwort: "Die Vase!" Für Piaget ist diese Antwort falsch, für das Kind aber 'richtig' oder besser wahr! Denn: das Kind beurteilt das Wasser in seiner ästhetischen Erscheinungsform. Die dünne Vase ist ästhetisch das vollkommenste Gefäß. Das Wasser gelangt in der Vase vollkommener zum Vorschein als in der Schale oder dem Becher.
Piaget hat zu seinen Umschüttversuchen die falsche Frage gestellt. Das Kind, das in diesem Alter noch philosophiert, interessiert sich nicht für die Menge, sondern für die Gestalt. Ein katastrophales Mißverständnis. Die Katastrophe ergibt sich aus der Schlußfolgerungen, die aus der Fehlbeurteilung Piagets für die Erziehung und Bildung gezogen werden. Zufolge dieser Fehleinschätzung der Entwicklung des Kindes wird das natürliche Philosophieren des Kindes in der Grundschule nicht mehr gefördert.
wfschmid - 17. Mai, 06:39
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Eskorte fragile - 17. Mai, 08:54
passend...
der vergleich passt, aber wir benötigen noch einen toten, um es komplett zu machen.
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