Aristoteles 1 – Kühles Denken
(384 bis 324 v. u. Z.)
Es wird kälter in der Welt des Denkens.

Aristoteles folgt Sokrates und Platon, was die Forderung nach allgemeinen Bestimmungen angeht. Aber er löst das Erkennen von den alltäglichen Bezügen. Für ihn ergibt sich die Notwendigkeit, den Prozess des Erkennens unabhängig von der sinnlich vernehmbaren Welt zu untersuchen. Er nennt "theoretische Wissenschaft" jene Wissenschaft, welche alles, was unabhängig vom Menschen geschieht, untersucht. Die theoretische Wissenschaft macht sich ausschließlich den Prozess des Erkennens selbst zum Gegenstand. Damit folgt zwar Aristoteles den Ansätzen vor allem von Thales und Pythagoras, aber er geht über diese weit hinaus, indem er die Philosophie von allen Ausweisen und Beweisen durch sinnlich Vernehmbares löst. Als Bilderleben wird das Denken selbst zum Gegenstand des Denkens.
Durch diesen Vorgang schließt Aristoteles Wirklichkeitsbezüge nicht aus. Die "praktische Wissenschaft" macht sich die menschlichen Handlungen zum Gegenstand. Aber sie kann seiner Ansicht nach nicht mehr leisten als wiederum Handlungen hervorzubringen.
Die "poietische Wissenschaft" untersucht dagegen das, was im Bereich des schöpferisch hervorbringenden Verhaltens des Menschen liegt, wobei sich Aristoteles vorwiegend auf die Dichtung bezieht.
Durch diese 'Dreiteilung' der Wissenschaft sieht sich Aristoteles vor die Aufgabe gestellt, ein übergreifendes wissenschaftliches System zu schaffen, das für alle Wissenschaften Gültigkeit hat. Den alle Wissenschaften übergreifenden Weg nennt Aristoteles Logik.
Im Gegensatz zu Platon, der Philosophie als Einheitswissenschaft auffasst, also als eine Wissenschaft, die alles Bereiche menschlichen Wissens zum Gegenstand hat, löst Aristoteles die Wissenschaft gleichsam in Einzelwissenschaften auf. Mit dieser Auflösung beginnt quasi die vorgeburtliche Zeit des heutigen 'Fachidioten'. Die Einzelwissenschaften als einzelne Disziplinen sind geboren.
Es wird kälter in der Welt des Denkens.

Aristoteles folgt Sokrates und Platon, was die Forderung nach allgemeinen Bestimmungen angeht. Aber er löst das Erkennen von den alltäglichen Bezügen. Für ihn ergibt sich die Notwendigkeit, den Prozess des Erkennens unabhängig von der sinnlich vernehmbaren Welt zu untersuchen. Er nennt "theoretische Wissenschaft" jene Wissenschaft, welche alles, was unabhängig vom Menschen geschieht, untersucht. Die theoretische Wissenschaft macht sich ausschließlich den Prozess des Erkennens selbst zum Gegenstand. Damit folgt zwar Aristoteles den Ansätzen vor allem von Thales und Pythagoras, aber er geht über diese weit hinaus, indem er die Philosophie von allen Ausweisen und Beweisen durch sinnlich Vernehmbares löst. Als Bilderleben wird das Denken selbst zum Gegenstand des Denkens.
Durch diesen Vorgang schließt Aristoteles Wirklichkeitsbezüge nicht aus. Die "praktische Wissenschaft" macht sich die menschlichen Handlungen zum Gegenstand. Aber sie kann seiner Ansicht nach nicht mehr leisten als wiederum Handlungen hervorzubringen.
Die "poietische Wissenschaft" untersucht dagegen das, was im Bereich des schöpferisch hervorbringenden Verhaltens des Menschen liegt, wobei sich Aristoteles vorwiegend auf die Dichtung bezieht.
Durch diese 'Dreiteilung' der Wissenschaft sieht sich Aristoteles vor die Aufgabe gestellt, ein übergreifendes wissenschaftliches System zu schaffen, das für alle Wissenschaften Gültigkeit hat. Den alle Wissenschaften übergreifenden Weg nennt Aristoteles Logik.
Im Gegensatz zu Platon, der Philosophie als Einheitswissenschaft auffasst, also als eine Wissenschaft, die alles Bereiche menschlichen Wissens zum Gegenstand hat, löst Aristoteles die Wissenschaft gleichsam in Einzelwissenschaften auf. Mit dieser Auflösung beginnt quasi die vorgeburtliche Zeit des heutigen 'Fachidioten'. Die Einzelwissenschaften als einzelne Disziplinen sind geboren.
wfschmid - 29. Mai, 06:29
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