Toter Winkel

Bild: Der "Tote Winkel" - Lkw-Fahrer sehen nur durch das rechte Fenster: den Raum direkt neben dem Führerhaus und durch den rechten Außenspiegel: einen Bereich, der sich direkt neben dem Fahrzeug nach hinten erstreckt.
Was die Fahrer aber nicht sehen können, ist die Fläche, die sich dazwischen befindet - wenn sie keine zusätzlichen Hilfsmittel, wie zum Beispiel Extra-Spiegel, haben.
Auch das Wahrnehmungsfeld, das uns bewusst wird, hat einen toten Winkel. Wir sehen das, was wir sehen wollen. Was wir ohne besondere Maßnahmen nicht sehen können, ist das, was wir unbewusst verdrängen. So legen wir Wahrnehmungen für uns zurecht, ohne das zu bemerken.
Schauen Sie sich das an, was Ihnen an Verdrängungen wenigstens zeitweilig bewusst wird.
Vorstellung: Am leichtesten durchschaubar sind Aufgaben, die wir gern verschieben und nicht dann erledigen, wenn sie anliegen. Suchen Sie sich eine solche Tätigkeit aus. Untersuchen Sie nicht lange, warum Sie diese vor sich her schieben, sondern heben Sie das Verdrängen auf, indem Sie geschickter terminieren. Wenn es Ihre Art ist, unangenehme Tätigkeiten nicht gleich zu erledigen, sondern erst dann, wenn es unbedingt sein muss, dann bejahen Sie diese Eigenart.
Klärung: Viele Verdrängungen beruhen auf übernommenen Vorstellungen und folgen nicht eigenen Bedürfnissen. Verschiebungen können aber auch einfach dadurch zustandekommen, dass sich jemand nicht festlegen will. Verdrängungen werden erheblich geschwächt, wenn sie erst einmal bejaht werden. Selbst-Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung, Selbst-Bejahung aber ist der zweite!
Aufgabe: Terminieren Sie Ihre Aufgaben ab sofort (!) Ihren Bedürfnissen entsprechend. Ihr Gehirn schenkt Ihnen die Ressourcen so, wie Sie diese brauchen und nicht so, wie es sich vielleicht einer übernommenen Ansicht nach gehört. Bewundern Sie jene, welche alles sofort erledigen ebenso wie jene, welche alles oft wider Erwarten ‘auf den letzten Drücker’ schaffen. Werten Sie das nicht. Wir sind wie wir sind.
wfschmid - 17. Juni, 06:54
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