Unilogo

18
Jun
2005

Heimliche Masochisten

Bild: Machen Sie sich eine Momentaufnahme! Beantworten Sie die Frage: Wann haben Sie sich das letzte Mal für etwas, das Sie gut gemacht haben, belohnt? Wenn Ihnen da jetzt nichts spontan einfällt, dann gehören Sie zu den heimlichen Masochisten (Selbst-Bestrafern), falls Sie nicht zu den Asketen zählen.

belohnung

Vorstellung: Wenn Sie die gestellte Frage nach der Belohnung spontan positiv beantworten konnten, dann können Sie dieses Modul übergehen und mit dem nächsten fortfahren. Falls Ihnen nichts eingefallen ist, vergegenwärtigen Sie sich noch einmal, ob Sie sich nicht mit vielen kleinen Belohnungen unbewusst Gutes tun. Viele belohnen sich mit einer Zigarette oder Süßigkeit oder was besser ist: sie gehen spazieren, lesen ein Buch, schauen sich einen Film an, hören Musik.... Machen Sie sich klar, ob es in Ihrem Alltag derlei Belohnungen gibt. Falls nicht, machen Sie sich bitte klar, warum Sie es ablehnen, sich selbst zu belohnen.

Klärung: Unser Gehirn ist auf Belohnungen angewiesen, um jene Gückshormone erzeugen zu können, welches es zur Regenerierung von Energien dringend benötigt. Sagen Sie jetzt bitte nicht, dass Sie gerne arbeiten und das Belohnung genug sei. Auch wenn Sie erfolgreich sind, müssen Sie dafür sorgen, dass sich Ihre Energien nicht erschöpfen und Sie gleichsam ausbrennen (Burning out). Ihr Gefühl meldet Ihnen sehr zuverlässig, wann Sie leidenschaftlich arbeiten und wann Sie sich dafür auch belohnen. Belohnung ist etwas Besonderes. Es ist wie mit Heilmitteln: wenn Sie sich zu oft belohnen, wirken Belohnungen nicht mehr und zeigen unangenehme Nebenwirkungen. Aus Energiequellen werden dann Energiefresser. Das unerwünschte Ergebnis ist auftretende Antriebsschwäche. Wer sich zu oft mit Nichtstun belohnt wird faul (Urlaubssyndrom).

Weil das Gehirn ein selbstorganisierendes Organ ist, zeigt es sich unter besonderen Bedingungen in der Lage, sich die Belohnungen selbst zu besorgen. Es gibt Menschen, die auf alles verzichten und ihr Leben ganz dem Dienst am Nächsten widmen oder in ein Kloster eintreten, um im Sinne des "Ora et labora" des Benedikt von Nursia Gott und den Menschen zu dienen. Wer nichts mehr hat, womit er sich belohnen könnte, bei dem gewinnt das Gehirn die lebensnotwendigen Glückshormone - so merkwürdig das auch klingt - aus dem Verzicht selbst. So ist es dann nicht verwunderlich, dass eine Mutter Theresa trotz allen Elends glücklich erscheint und dieses Glück auch ausstrahlt. Um es mit anderen Worten zu sagen: Das Glück der Mönche, gleich welcher Religion, ist der Verzicht, das Loslassen von allem.

Selbst-Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung, Selbst-Bejahung ist der zweite und Selbst-Belohnung ist der dritte!

Aufgabe: Schaffen Sie die heimlichen Strafen ab. Überlegen Sie sich für den Tag doch zumindest eine Belohnung!

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Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

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