N.N. (32)
Die Fantasie nahm die Sehnsucht nach draußen auf und bat die Neugier, nach weiteren Lauten und Bildern zu suchen. Sie entdecken einfache Laute der Verständigung und der Mitteilungen von Freude und Trauer. |
Sprachliche Verlautbarungen verhelfen Bedürfnissen zur Befriedigung und Trieben dazu, sich Vergeltung zu verschaffen. Und sprachliche Erwiderungen von draußen deuten Grenzen an und vermitteln erste Erfahrungen des Selbst-Beherrschens. |
Eigene Möglichkeiten und Grenzen werden sichtbar. |
Die erste Kunst des Lebens besteht darin, das Ich aus dem Selbst zu befreien. Die ersten erfolgreichen Versuche sind schöpferische Versuche geschickten Sammelns und Ordnens. |
Intelligenz und Begabung erwachen und gestalten aus Lauten von draußen helfende Worte eigenen Veräußerns. Sich bemerkbar machen und bemerkt werden schafft vertrauliche Verbindlichkeiten. |
Beziehungen schaffen und erhalten bedeutet erst Sprechen und später Schreiben. |
Sprechen ist Schreiben auf Probe. Schreiben bedeutet, sich ein besonderes Gedächtnis zu schaffen. Das ehemals eigens Gedachte will von anderen bedacht und gedacht werden. Die Schönheit der sprachlichen Veräußerung liegt in der Selbst-Spiegelung. |
An den Harmonien der Mitteilungen wächst das Ich im Du mit dem Selbst zusammen. Durch das Glück solcher Erfahrung wächst das Verlangen. Eine frühe Quelle von Ideen beginnt zu sprudeln. Meist versiegt sie unbeachtet und die zweite Geburt eines großen Geistes misslingt. |
Dummheit ist kein Unglück der Natur, sondern frühe Benachteiligung durch Nicht-beachtet-werden. |
wfschmid - 16. November, 05:30
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