Textverbundenheit

Denken vollzieht sich vornehmlich als Bilderleben. Dieses Bilderleben veräußert sich vor allem in Texten. Durch die Sprache teilt sich das Bilderleben mit. Durch diese Veröffentlichung aber setzt es sich der Möglichkeit aus, verändert oder gar ausgelöscht werden.
Das Denken existiert nachvollziehbar allein in der Verschriftlichung des Bilderlebens. In der mündlichen Sprache geht es verloren. In Texten aber erhält es sich auch nur, wenn seine Bilder Bild für Bild klar verständlich festgehalten werden. Jeder Text ist verloren, von dem sich der Leser kein Bild machen kann. Die Bildung von Gedankengängen lässt sich durch textliche Überführungsfunktionen verflüssigen. Eine textliche Überführungsfunktion lässt sich leicht an wörtlichen oder inhaltlichen Übereinstimmungen zwischen Sätzen erkennen. Und wenn mehrere Sätze durch ein Bild zusammengehalten werden, dann erhöht das die Sicherheit eines sprachgerechten Verhaltens des Denkens. Das versachlichte Bilderleben muss sich gleichsam wie in einem Bilderbuch betrachten lassen.
wfschmid - 3. Juni, 05:10
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