Bewusstwerden

Bewusstwerden geschieht gleichzeitig als affektive Gestaltung des Vorbewussten und als emotionale Gestaltung des Unbewussten. Bevor das Bewusstsein logisch wird, findet es sich in der gefühlten Vorprägung vorgängiger Erfahrung vor. Als Moment des Bewusstwerdens ist das Bewusstsein jederzeit der rechte Augenblick des Ichs, seine Geschichte der Selbstwerdung zu verändern.
In einem solchen geschichtlichen Moment schöpferischer Veränderung geschieht spontan eine andere Selbsterfahrung durch eine Idee des Ichs. Es ist pädagogische Kunst, zu einem solchen intimen inneren Lernmoment anzuregen. Dazu gehört nichts weiter als Vertrauen in die natürliche Begabung eines Wesens. Ein Lehrer, der seinen Unterricht vorbereitet, ohne einzelne Schüler dabei zu sehen, ist pädagogisch blind.
wfschmid - 8. Juni, 05:00
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