Tragik durch Blindheit

Der Mensch ist eigentlich weniger ein vernünftiges als vielmehr ein tragisches Lebewesen. Die Geburt seiner Tragödie aus dem Geist der Unfreiheit und Unwahrheit seiner Eltern und Vorfahren ist der Anfang einer lebenslangen Täuschung. Der Mythos erzählt uns, dass dies alles mit der Vertreibung aus dem Leben in Gott beginnt. Das Erwachen der Vernunft geht offenbar mit dem Verlust des Glaubens und Urvertrauens einher. Der Rausschmiss aus dem Paradies wird zur Katastrophe einer Suche nach Wahrheit, die nur Täuschung und Lüge erzeugt, ein Streben nach Freiheit, das nur Unfreiheiten und Kriege bringt.
Erziehung als Hilfe zur Selbsthilfe erscheint als Zynismus pädagogischer Blindheit. In Wirklichkeit wird diese Hilfe ohne Öffnen des inneren Auges niemals gewährt. Stattdessen ersticken eitle Selbstbespiegelungen von Pseudopädagogen mögliche Ansätze bereits im Keim. Wer sich wider besseres Wissen dieser offensichtlichen Ausweglosigkeit des vernunftbegabten Lebewesens widersetzt, wird verdrängt.
wfschmid - 10. Juni, 05:15
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