fließende Konturen
etwas schwebt
in einer anderen
Dimension
der Duft von Zitronen
Mäander von Traum
etwas ist
das nicht ist
etwas bleibt
der Geschmack von Leben
der außerordentliche Traum
19.1.2015
+ Ulrike Schmid
wfschmid - 19. Januar, 05:42
Vernunft verdankt ihr Entstehen einer neuronalen Störung des Urinstinkts. Durch diese neuronale Störung wechselt Steuerung in Regelung, d.h. die Organisation des Verhaltens.
Durch situative Alternativen entsteht Information, die Entscheidungen herausfordern. So wird Werkzeug notwendig, weil das, was zu tun ist, ohne Hilfsmittel nicht mehr getan werden kann. Wenn Früchte an einem Baum zu hoch hängen, wird ein Stock benötigt, um sie erreichen und herunterschlagen zu können.
Störungen der Befriedigung von Grundbedürfnissen führen zu Reflexionen von Sinneseindrücken. Reflexion bedeutet hier das Entwerfen alternativen Bil-dern:
Beispiel:
Frucht pflücken und sie verzehren.
Alternatives Bild: Frucht hängt zu hoch, um sie pflücken zu können, als braucht man einen Stock, um sie herunter schlagen zu können.
Das, was frühe Philosophen „Vernunft“ nennen, entsteht, weil unbefriedigte Grundbedürfnisse nach Alternativen verlangen.
So entsteht Religion, weil das schutzlose Lebewesen Hilfe braucht. Weil es Naturkatastrophen schutzlos ausgeliefert ist, fantasiert es Götter, die ihm unter bestimmten Bedingungen helfen.
Fantasie als bildgebende Kraft schafft fehlende al-ternative Bilder. Dank dieser Schaffenskraft spaltet sich Bilderleben (fantasieren) in Bilder-Leben (Fan-tasie) und Bild-Erleben (Reflexion):
Vernunft = Bewusstwerden = Bilderleben = Bild-Erleben / Bilder-Leben
Die Entdeckung der Reflexion entwickelt sich zur Reflexion der Reflexion. Zu den Bildern kommen Sprachzeichen als Mittel zum Zweck der Reflexion, wenn Bilder nicht verfügbar sind; Philosophieren entwickelt sich.
Die Erfahrung des Bewusstwerdens lässt vergessen, dass sich dieses letztlich instinktgesteuert (im Unbewussten) organisiert. Als Abschattung des Instinkts bleibt die Vernunft ahnungslos. Triebe treiben das ‚vernunftbegabte’ Lebewesen ahnungslos durch Raum und Zeit.
wfschmid - 19. Januar, 05:00