der Tag befriedigt
den Vordergrund
wenn es Nacht wird,
stehen die Fragen auf
als ob wir nicht anders können
als nach dem Grund zu suchen
warum wir hier sind
wer wir sind
was uns am Ende erwartet
ein Gen, eine Intuition ?
alles ist dagegen schal und
unbefriedigend
außer der Sehnsucht, uns
selbst zu begegnen
und damit der Antwort
nach dem Grund
unseres Daseins auf Erden
24.1.2015
+ Ulrike Schmid
wfschmid - 24. Januar, 03:48
Besonnenheit bezeichnet, im Unterschied zur Impulsivität, die überlegte, selbstbeherrschte Gelassenheit, die besonders auch in schwierigen oder heiklen Situationen die gewissenhafte Korrektur die Oberhand behalten lässt, um vorschnelle und unüberlegte Entscheidungen oder gar gewissenlose Taten zu vermeiden.
Sokrates preist den besonnenen Gleichmut als besondere Tugend. In Platons Dialog Charmides wird die Frage, was Besonnenheit sei, damit beantwortet, das Seine und damit das Gute zu tun. Besonnenheit ist dadurch für Sokrates gleichbedeutend mit Selbsterkenntnis.
Bei Platon ist Besonnenheit eine der vier Kardinal-tugenden (Ideale der Selbst-Erziehung):
1.Klugheit: Fähigkeit situationsgemäß unter Verwendung der richtigen Mittel zu handeln.
2.Gerechtigkeit: Achtung vor der Würde des Selbst sowie der anderen.
3.Tapferkeit: Mittelweg zwischen Tollkühnheit und Feigheit.
4.Besonnenheit: Umgang mit den eigenen Bedürfnissen als Mittelweg zwischen Ausschweifung und Selbstunterdrückung
Aristoteles zählt die Besonnenheit in seiner Niko-machischen Ethik zu den ethischen Tugenden.
In der Stoa ist die Zurückhaltung von zu raschem Urteilen für den Weisen wichtig. Sie wird als Epoche (altgriechisch έποχή) bezeichnet, was auch so viel wie innerer „Haltepunkt“ bedeutet.
Für Epikur ist Unerschütterlichkeit bzw. Ataraxie für den Seelenfrieden unabdingbar. Horaz spricht von der Mäßigung als „goldene Mittelmäßigkeit“ (aurea mediocritas). Er will damit den rechten Mittelweg einschlagen zwischen allzu hohem Streben und verächtlicher Niedrigkeit (ne quid nimis).
Bei Paulus ist die Besonnenheit eines der beiden Kriterien für die richtige Anwendung der Charismen (Röm 12,3-8 EU). Allerdings müsse sie dazu mit Bescheidenheit einhergehen. Zugleich gilt sie als eine Gabe des göttlichen Geistes (2 Tim 1,7 EU)
Der Anthroposoph Rudolf Steiner sieht unter Berufung auf Immanuel Kant in der kritischen Besonnenheit das Gegenteil von Naivität.
Auch im Islam spielt die Besonnenheit eine Rolle. So heißt es nach der Überlieferung von Sahl Ibn Sa`d (r): Allâhs Gesandter (SAAW (ṣall Allāhu ʿalay-hi wa-sallam)) hat gesagt: „Besonnenheit ist von Allâh und Hast vom Teufel“.
Doch wird vor einer einseitigen, überbetonten oder unkritischen Besonnenheit auch gewarnt, da sie in die Tatenlosigkeit (Trägheit) abgleitet.
Besonnenheit repräsentiert eine harmonische Regelung, d.h., die einzelnen Abläufe zwischen den neuronalen Konstituenten geschehen konfliktfrei.
wfschmid - 24. Januar, 03:15