Anfang auf Null
„Anfang auf Null stellen“ ist als Idee eine negative Utopie. Die Frage nach den ersten Ursachen und Gründen lässt sich nicht wirklich richtig beantworten.
Die ureigene wesentliche Frage der Philosophie ist ein illusionäres Grundmotiv. Die Begrünung hierfür ergibt sich aus dem Fehlen brauchbarer Grundlagen. Diese müssen vielmehr erst geschaffen werden.
Das vernunftbegabte Lebewesen beginnt damit, sich Bilder zu machen, um sich seine Welt erklären zu können. Anfänglich waren es Götterbilder, die ihm Naturphänomene begreiflich machen sollten. Dieses Erklärungsmodell hat sich bis heute im Bild der drei Götter der Dreifaltigkeit aufrechterhalten können.
Zu jeder Zeit wurde es verstanden, mit den Erklärungsbildern durch Erfindung des Priestertums kräftig Geld zu verdienen. Das geschieht bis heute durch die Kirchen.
Das unlösbare Problem des vernunftbegabten Lebewesens besteht darin, dass es sich das erkonstruieren können muss, was es sich erklären will.
Die Vorsokratiker begannen noch an sinnlicher Wahrnehmung orientiert mit geometrischen Konstruktionen. Erst Sokrates löste sich durch das Entdecken des Begriffs von der sinnlichen Wahrnehmung. Sein Schüler Platon gründet auf dieser Entdeckung seine Ideenlehre und durch diese einen absolut unsinnlichen Bereich, den er aber nicht als göttlich konstruiert.
Aristoteles kritisiert dennoch diese Konstrukte und führt philosophische Theorien wieder auf sinnliche Wahrnehmung zurück, indem er empirische Beweise fordert.
Die Frage nach den ersten Ursachen und Gründen gelangt immer als Frage nach begründenden Konstrukten zum Vorschein.
wfschmid - 12. April, 01:32
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