1986 habe ich zusammen mit Ulrike eine LP mit dem Titel “Erfahren” veröffentlicht. Auf der Rückseite des LP Covers “Erfahren - physical symphony” heißt es:
“... eine Fahrt machen,
einen Weg beschreiten
und sehen,
was die Erfahrung zeigt…”
Im letzten Beitrag “Mein Weg in die Pädagogische Kybernetik” habe ich einen Teil eines solchen Weges, die wissenschaftliche Strecke, beschrieben. Die Leitplanken dieser Wegstrecke bildeten immer die Kunst bzw. Musik und die Philosophie. Diese Wegstrecke endete vor fast genau einem Jahr vor einem schlaganfallbedingten Abgrund, in den ich hochwahrscheinlich dank der Intuition nicht hinein gefallen oder wenigstens nicht darin umgekommen bin. Heute weiß ich, wie außerordentlich wichtig die ersten Minuten des Bewusstwerdens nach einem Schlaganfall sind. Jedenfalls hat mich meine innere Stimme fast angeschrieen: ”Um Gottes willen, jetzt bloß nicht liegen bleiben. Sofort aufstehen und bewegen! Und sofort die Stimme ausprobieren!” Ich konnte nicht nachdenken, habe nur geguckt, ob keine Schwester in der Nähe ist und bin mühsam aufgestanden, um mich mühevoll, von Stuhl zu Stuhl zur Wand abstützend zum Waschbecken zu quälen! Kaum hatte ich das Ziel erreicht, betrat eine Schwester das Zimmer der Stroke-Unit und rief erschrocken: “Um Gottes willen, Sie können doch gar nicht gehen!” und begleitete mich zum Bett zurück. Während der zwei Wochen, die ich in dieser primitiv und schlecht eingerichteten Abteilung verbringen musste, hatte ich hinreichend Zeit, mir genügend viele Strategien für vebotene Wege auszudenken.
Jedenfalls hat das dazu geführt, dass sich nun sowohl die künstlerische und philosophische als auch wissenschaftliche Fragestellung ganz intensiv nach dem Phänomen der Selbstheilung erkundigen. Also werde ich mich mit diesem Phänomen in den kommenden Beiträgen gründlich auseinandersetzen.