Unilogo

12
Jan
2016

Öffnen des inneren Auges


Das innere Auge lässt sich nur im kontemplativen Zustand öffnen. Als innere Versenkung verlangt Kontemplation vor allem sowohl das Vermögen los-zulassen als auch die Kraft der Konzentration. Vor allem bedarf es, um Erfolg zu haben, viel Geduld.
Wer unerfahren im Philosophieren oder Meditieren ist, wird sich besonders schwertun.

Aber auch der Unerfahrene kann sehr wohl überprüfen, inwieweit und inwiefern er in der Lage ist, das innere Auge zu öffnen.
Das geschieht einfach dadurch, dass er versucht, folgende Gedanken sorgfältig nachzuvollziehen.

Erfolg geglückter Existenz wird als Leichtigkeit des Seins erfahren. Diese Leichtigkeit wird durch jenes Bewusstwerden getragen, welches Sein als Illusion des Werdens empfindet und sich aus der Verbindlichkeit aller „ismen“, Irrlehren also befreit.

Existenz meint Vorhandensein, Vorschein von etwas. Körperliches ist das Hervorscheinen informierter Energie, die wir als Materie wahrnehmen.

Existenz erleben wir sinnlich, seelisch, geistig. Wir versuchen dieses Erfahren geistig zu erfassen, indem wir dessen Werden analysieren, kalkülisieren, mathematisieren, objektivieren. Wir versuchen Leben zu verstehen, indem wir es simulieren. Simulationen steuern zunehmend mehr Operationen. Nicht computerunterstütze Diagnosen verschwinden.

Weitgehend ohne besondere Rücksicht auf seelische Belange entwickeln sich vielfältige technische Realisierungen menschlichen Verhaltens.
Wir vergessen dabei zunehmend mehr, dass alles letztlich Illusionen sind, also Reaktionen sinnlicher Wahrnehmungen auf jene physischen Formen, wel-che sich informativ energetisch gestalten.

Körperliche Erscheinungen sind Akzidenzien der Energie als Substrat. Information als Inhärenz zwischen akzidenzieller Gestalt und substanzieller Form des Substrats reiner Energie (Verhältnis zwischen Sein und Werden) vermögen wir durchaus kontemplativ zu schauen.

Existieren entfaltet sich physikalisch aus dem ‚Spiel’ möglicher Möglichkeiten über wirkliche Möglichkeiten hin zu möglichen Wirklichkeiten als Bedingungen der Möglichkeit von Wirklichkeit. Geistig vollzieht sich diese Entwicklung durch Wahrnehmen möglicher Möglichkeiten, Betrachten wirklicher Möglichkeiten, Beobachten möglicher Wirklichkeiten und Begreifen der Wirklichkeit.

Ziel allen Begreifens ist, Wahrnehmen zu durch-schauen, also angeborene Neugier zu befriedigen.
Denken, das auf die Grenzen des Verstandes stößt, muss, um diese überschreiten zu können, in Intuiti-on wechseln, also Innenbilder wahrnehmen, betrachten, beobachten und begreifen.

Intuition gründet im Gegensatz zum Verstand auf Fantasieren oder Träumen. Das innere Auge ist gleichsam ein intuitives Organ, das über die Welt des Verstandes hinaus sehen kann.

Platon nennt dieses Vermögen „idein“. Diesem inneren Sehvermögen verdanken wir alle unsere Ideen und Theorien.

Das innere Auge erlaubt als höchste Stufe der Kon-templation das Schauen informierter Energiemuster, die in dieser tiefen Wesensschau als ganz konkrete Bilder hervorscheinen.

So erblicke ich plötzlich in ein Auge, das mich unsäglich warm und gütig anblickt. Mir wird während dieser Kontemplation klar, dass es mein verstorbener, blinder Vater ist, der mich so liebevoll ansieht.

Als inneres Auge der Seele schaut das dritte Auge vor allem alles, was Gefühle schenkt: Berühren, Tasten, Schmecken, Riechen, Hören...

Wahre vollkommene Ein-Sicht aber entsteht erst dann und nur dann, wenn das Vergegenwärtigen von etwas 12-dimensional erfolgt, beispielsweise durch Vergegenwärtigen des komplexen Satzes:

Ich erfasse etwas dann, wenn ich über dessen

• Grund und Zweck,
• Ursache und Wirkung,
• Art/Weise und Umstand,
• Eigenschaften und Wesen,
• Mittel und Ausmaß
• in Raum und Zeit

verfüge .

Um das Öffnen des inneren Auges zu unterstützen, kann man in der Stille die Augen schließen, um sich stark auf die Mitte der Stirn zwischen den Augenbrauen zu konzentrieren. Wenn man dies lange genug durchhält, erscheint plötzlich vor dem inneren Auge ein kleiner blauer Punkt, der sich bei weiterer Konzentration vergrößert und zu drehen beginnt. Inmitten dieser sich drehenden Kreisfläche entstehen lichte Spiralen, die für einige Augenblicke das Bild informierter Energie freigeben.

Durchaus für diese Übung geeignet ist die Zeit vor dem Einschlafen oder kurz nach dem Erwachen, hinrei-chende Geduld immer vorausgesetzt.

Seit 19 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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