Totzeit
Totzeit ist der Name für einen Sprung von einem systemischen Zustand in einen anderen wie beispielweise ein Sprung aus der physischen (körperlichen) in die metaphysische (unkörperliche) Welt.
Im Laufe der Geschichte haben sich Menschen aller Kulturen gefragt, wie es nach dem Tod weiter gehen Könnte. Diese Frage ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Entstanden ist sie einerseits aufgrund natürlicher Neugier, andererseits aufgrund des natürlichen Grundbedürfnisses nach Geborgenheit.
Für religiöse Menschen ist deshalb der Tod nicht unbedingt das Ende. Aber die Vorstellungen, auf welche Art und Weise ein Weiterleben nach dem Tod möglich sein könnte, unterscheiden sich.
Jeden Sonntag bekennen Christen in ihrem Credo, dass sie an eine Auferstehung der Toten glauben. Als Beweis gelten ihnen das leere Grab Jesu und die Menschen, denen er nach seiner Auferstehung erschienen ist.
Die moderne Theologie bestätigt den Glauben, dass der Mensch im Augenblick des Übergangs vom Leben zum Tod, Gott begegnet. In dieser Begegnung erhält er Anteil an seiner göttlichen Lebensmacht. Auch Jesus ist als Mensch nicht aus eigener Kraft auferstanden. Er wurde auferweckt mit der göttlichen Kraft des Geistes. Und genau so werden wir Menschen auferweckt werden. Der Satz im Glaubensbekenntnis "zu richten die Lebenden und die Toten" hat bei den Gläubigen viele Ängste ausgelöst. Er wurde lange dazu missbraucht, Menschen zu einem bestimmten Lebensstil zu erziehen.
Die christliche Vorstellung von Auferstehung ist, dass Körper und Geist, Leib und Seele in irgendeiner Form nach dem Tod miteinander verbunden bleiben. Diese Untrennbarkeit ist in der Schöpfung begründet: Gott hat den Menschen erschaffen als sein Ebenbild, mit seinem Leib, mit seiner Seele und mit seinem Geist. Die Hoffnung der christlichen Auferstehung ist , dass diese Beziehungen auch über den Tod hinaus eine Zukunft haben. Diese Hoffnung begründet sich - wie gesagt - in der Auferstehung Jesu. Im Neuen Testament wird an verschiedenen Stellen beschrieben, dass der Auferstandene für seine Jünger wiedererkennbar derselbe ist, aber eben auch ganz anders.
Solche Erklärungsversuche sind beeindruckend genug, um zu glauben, aber nicht hinreichend deutlich, um zu wissen.
Für die Hinduisten bedeutet der Tod gleichzeitig ein Neubeginn. Für sie ist der Tod nicht das Ende, sondern der Übergang in ein neues Leben. Hindus glauben an den Kreislauf des Lebens. Mit dem Tod geht für sie nur ein Abschnitt des Daseins zu Ende. Danach wird die Seele, Atman genannt, in einem anderen Lebewesen wiedergeboren - in welcher Gestalt, ob als Mensch, Tier, Pflanze oder sogar Einzeller hängt vom Karma ab - also seinen Taten, aber auch Gedanken, Absichten und Sehnsüchten. Das heißt: Je mehr gute Taten ein Mensch während seines Lebens anhäufen kann, desto besser steht es um seine Wiedergeburt. Als Mensch wiedergeboren zu werden, gilt als besonders erstrebenswert. Denn nur dann besteht die Möglichkeit, dem Kreislauf der Wiedergeburten zu entkommen. Und diese Befreiung, Moksha genannt, ist das Ziel des menschlichen Lebens. Um das zu erreichen gibt es für Hinduisten vier Wege: den Weg der Gottesliebe, den Weg des Wissens, den Weg der selbstlosen Tat und den Weg der Gedankenarbeit und der Meditation.
Auch für Juden gilt, dass sich die Seele im Tod vom Körper trennt. Sie geht gleichsam wieder nach Hause. Auch im Judentum gibt es wie im Christentum die Vorstellung von einer Auferstehung der To-ten. Sie taucht bereits in den frühen rabbinischen Schriften auf. Auch im täglichen Gebet wird Gott die Fähigkeit zuerkannt, dass er die Toten auferstehen lassen kann. Der Tod gehört zum Leben, wie die Nacht zum Tag.
Wenn ein Muslim stirbt, gibt es bestimmte Bestattungsrituale die befolgt werden müssen. Auch im Islam gibt es die Vorstellung von Paradies und Hölle.
I.st der Tod eines Muslims nahegekommen, rezitieren die Angehörigen aus dem Koran. Der Kopf des Sterbenden wird in Richtung Mekka ausgerichtet. Gemeinsam spricht man das muslimische Glaubensbekenntnis. Es sollen die letzten Worte eines Menschen vor dem Tod.
Eine Auferstehung nach dem Tod ist nach islamischem Glauben nicht möglich, wenn der Verstorbene verbrannt wurde. Er muss mit Leib und Seele vor dem Jüngsten Gericht erscheinen. Eine Urnenbeisetzung ist deswegen nicht möglich.
Muslime glauben, dass die Seelen der Verstorbenen in einem unbestimmten Raum auf die Auferstehung und das Jüngste Gericht warten. Sie glauben an das Paradies und die Hölle. Im Paradies werden die Gläubigen für ihre gute Taten belohnt. In der Hölle dagegen werden sie bestraft.
Wer stirbt, wird irgendwo ein neues Leben beginnen. Daran glauben Buddhisten. Für sie ist der Tod ein Neubeginn.
Buddhisten glauben an die Wiedergeburt: Der Geist eines Menschen lässt nach dem Tod seinen alten Körper zurück und sucht sich einen neuen. Was für ein Körper das sein wird, bestimmt das Karma des Menschen, also seine Taten, aber auch Gedanken, Absichten und Sehnsüchte, so Klaus Neukirchen vom Buddhistischen Zentrum München:
"Sowohl der Körper selbst, als auch das, was dieser Körper in diesem Leben erlebt, ist nur ein Resultat von dem, was man früher gesagt, getan und gedacht hat."
Buddhisten betrachten die ständige Wiedergeburt als eine leidvolle Erfahrung. Denn das Leben wird begleitet von den drei Wurzeln des Unheilsamen: Gier, Hass und Wahn. Dieses Leiden kann nur überwunden werden, wenn der Buddhist nach vielen Leben irgendwann das Nirwana, den Zustand des höchsten Glücks, erreicht. Das Nirwana ist kein Ort, also nicht vergleichbar mit dem Paradies oder dem Himmel, sondern ein Zustand. Im Nirwana geht der Geist eine andere Existenzweise ein.
Im Laufe der Geschichte haben sich Menschen aller Kulturen gefragt, wie es nach dem Tod weiter gehen Könnte. Diese Frage ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Entstanden ist sie einerseits aufgrund natürlicher Neugier, andererseits aufgrund des natürlichen Grundbedürfnisses nach Geborgenheit.
Für religiöse Menschen ist deshalb der Tod nicht unbedingt das Ende. Aber die Vorstellungen, auf welche Art und Weise ein Weiterleben nach dem Tod möglich sein könnte, unterscheiden sich.
Jeden Sonntag bekennen Christen in ihrem Credo, dass sie an eine Auferstehung der Toten glauben. Als Beweis gelten ihnen das leere Grab Jesu und die Menschen, denen er nach seiner Auferstehung erschienen ist.
Die moderne Theologie bestätigt den Glauben, dass der Mensch im Augenblick des Übergangs vom Leben zum Tod, Gott begegnet. In dieser Begegnung erhält er Anteil an seiner göttlichen Lebensmacht. Auch Jesus ist als Mensch nicht aus eigener Kraft auferstanden. Er wurde auferweckt mit der göttlichen Kraft des Geistes. Und genau so werden wir Menschen auferweckt werden. Der Satz im Glaubensbekenntnis "zu richten die Lebenden und die Toten" hat bei den Gläubigen viele Ängste ausgelöst. Er wurde lange dazu missbraucht, Menschen zu einem bestimmten Lebensstil zu erziehen.
Die christliche Vorstellung von Auferstehung ist, dass Körper und Geist, Leib und Seele in irgendeiner Form nach dem Tod miteinander verbunden bleiben. Diese Untrennbarkeit ist in der Schöpfung begründet: Gott hat den Menschen erschaffen als sein Ebenbild, mit seinem Leib, mit seiner Seele und mit seinem Geist. Die Hoffnung der christlichen Auferstehung ist , dass diese Beziehungen auch über den Tod hinaus eine Zukunft haben. Diese Hoffnung begründet sich - wie gesagt - in der Auferstehung Jesu. Im Neuen Testament wird an verschiedenen Stellen beschrieben, dass der Auferstandene für seine Jünger wiedererkennbar derselbe ist, aber eben auch ganz anders.
Solche Erklärungsversuche sind beeindruckend genug, um zu glauben, aber nicht hinreichend deutlich, um zu wissen.
Für die Hinduisten bedeutet der Tod gleichzeitig ein Neubeginn. Für sie ist der Tod nicht das Ende, sondern der Übergang in ein neues Leben. Hindus glauben an den Kreislauf des Lebens. Mit dem Tod geht für sie nur ein Abschnitt des Daseins zu Ende. Danach wird die Seele, Atman genannt, in einem anderen Lebewesen wiedergeboren - in welcher Gestalt, ob als Mensch, Tier, Pflanze oder sogar Einzeller hängt vom Karma ab - also seinen Taten, aber auch Gedanken, Absichten und Sehnsüchten. Das heißt: Je mehr gute Taten ein Mensch während seines Lebens anhäufen kann, desto besser steht es um seine Wiedergeburt. Als Mensch wiedergeboren zu werden, gilt als besonders erstrebenswert. Denn nur dann besteht die Möglichkeit, dem Kreislauf der Wiedergeburten zu entkommen. Und diese Befreiung, Moksha genannt, ist das Ziel des menschlichen Lebens. Um das zu erreichen gibt es für Hinduisten vier Wege: den Weg der Gottesliebe, den Weg des Wissens, den Weg der selbstlosen Tat und den Weg der Gedankenarbeit und der Meditation.
Auch für Juden gilt, dass sich die Seele im Tod vom Körper trennt. Sie geht gleichsam wieder nach Hause. Auch im Judentum gibt es wie im Christentum die Vorstellung von einer Auferstehung der To-ten. Sie taucht bereits in den frühen rabbinischen Schriften auf. Auch im täglichen Gebet wird Gott die Fähigkeit zuerkannt, dass er die Toten auferstehen lassen kann. Der Tod gehört zum Leben, wie die Nacht zum Tag.
Wenn ein Muslim stirbt, gibt es bestimmte Bestattungsrituale die befolgt werden müssen. Auch im Islam gibt es die Vorstellung von Paradies und Hölle.
I.st der Tod eines Muslims nahegekommen, rezitieren die Angehörigen aus dem Koran. Der Kopf des Sterbenden wird in Richtung Mekka ausgerichtet. Gemeinsam spricht man das muslimische Glaubensbekenntnis. Es sollen die letzten Worte eines Menschen vor dem Tod.
Eine Auferstehung nach dem Tod ist nach islamischem Glauben nicht möglich, wenn der Verstorbene verbrannt wurde. Er muss mit Leib und Seele vor dem Jüngsten Gericht erscheinen. Eine Urnenbeisetzung ist deswegen nicht möglich.
Muslime glauben, dass die Seelen der Verstorbenen in einem unbestimmten Raum auf die Auferstehung und das Jüngste Gericht warten. Sie glauben an das Paradies und die Hölle. Im Paradies werden die Gläubigen für ihre gute Taten belohnt. In der Hölle dagegen werden sie bestraft.
Wer stirbt, wird irgendwo ein neues Leben beginnen. Daran glauben Buddhisten. Für sie ist der Tod ein Neubeginn.
Buddhisten glauben an die Wiedergeburt: Der Geist eines Menschen lässt nach dem Tod seinen alten Körper zurück und sucht sich einen neuen. Was für ein Körper das sein wird, bestimmt das Karma des Menschen, also seine Taten, aber auch Gedanken, Absichten und Sehnsüchte, so Klaus Neukirchen vom Buddhistischen Zentrum München:
"Sowohl der Körper selbst, als auch das, was dieser Körper in diesem Leben erlebt, ist nur ein Resultat von dem, was man früher gesagt, getan und gedacht hat."
Buddhisten betrachten die ständige Wiedergeburt als eine leidvolle Erfahrung. Denn das Leben wird begleitet von den drei Wurzeln des Unheilsamen: Gier, Hass und Wahn. Dieses Leiden kann nur überwunden werden, wenn der Buddhist nach vielen Leben irgendwann das Nirwana, den Zustand des höchsten Glücks, erreicht. Das Nirwana ist kein Ort, also nicht vergleichbar mit dem Paradies oder dem Himmel, sondern ein Zustand. Im Nirwana geht der Geist eine andere Existenzweise ein.
wfschmid - 21. März, 08:01
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