Unilogo

13
Jan
2005

Belohnungsschleifen - Ashram im Supermarkt

Der Begriff "Belohnungsschleife" wurde von dem Hirnforscher Detlef Linke geprägt. Bei der Belohnungsschleife handelt es sich um ein Grundmuster menschlichen Verhaltens. Ein Grundmuster ist ein Verhalten, das trotz unterschiedlicher Situationen von Natur her immer gleich abläuft.

belohnungschleife2

Die Belohnungsschleife braucht zunächst einen Reiz (1), der eine Reaktion des Durchsetzens bis hin zum Angriff auslösen könnte. Jemand steht in der Warteschlange vor einer Kasse.
Das Durchsetzungsvermögen oder die Angriffslust wird durch eine Norm bzw. Regel (2) gebremst, beispielsweise durch die Auffassung "Das gehört sich nicht!" oder "Das ist unhöflich!".
Es wird die Verhaltensmaßnahme (3) abgeleitet "Nimm dich jetzt zusammen!" Der gefasste Vorsatz (4) wird an der Wirklichkeit geprüft. Die sieht jetzt inzwischen so aus, dass jemand recht umständlich in seinen Taschen kramt, um das passende Kleingeld zu finden.
Die Interpretation der das Verhalten bestimmenden Regel wird verändert (5), der Vorsatz wird aufgegeben. Gefühlsmäßig wird das vielleicht so interpretiert: "Das ist ja nicht auszuhalten!"
Eine emotionale Reaktion (6) baut sich auf: "Können Sie sich denn nicht beeilen? Sehen Sie nicht, dass Sie hier alle aufhalten!"
Diese Emotion wird durch eine höherwertige, weil persönlich wichtigere Ich-Steuerung (7) aufgehalten und daher sprachlich nicht umgesetzt. Diese Ich-Steuerung könnte beispielsweise in der selbsterzieherischen Aufforderung zur Geduld oder Gelassenheit bestehen "Ganz ruhig!" oder "Ich rege mich jetzt nicht auf!"
Das Selbstwertgefühl (8) wird gesteigert. Die eigene gefühlsmäßige Situation verbessert sich. Dieser Belohnungseffekt löst zugleich den aufgebauten Stress wieder ab.

12
Jan
2005

Begriff - Eine einfache Intelligenzprüfung

Begriffe sind wiederholbare Verhaltensmuster oder Handlungsentwürfe. Alltägliche Begriffe dulden Abweichungen oder Abwandlungen. Wissenschaftliche oder handwerkliche Begriffe dagegen beinhalten strenge Ablaufvorschriften.
Im Begreifen steckt das Greifen. Der Begriff ist erst dann und nur dann echt, wenn er den praktischen Zugriff auf etwas ermöglicht.

begriff2

Der Begriff ist wesentlich praktischer Natur. Er dient dem Experiment, der Organisation, der Konstruktion oder auch Berechnung von Gegenständen oder Ereignissen und erlaubt damit Diagnosen und Prognosen.

Das Definieren, das Herstellen von Begriffen also, ist die linkshemisphärische Art zu gestalten. Es ist die Zuspitzung linkshemisphärischer Leistung.
Im beruflichen Alltag benötigen wir Definitionen, um Sicherheit in den unterschiedlichen Verkehrsnetzen zu gewährleisten, um komplizierte Operationen, Tests oder Simulationen durchzuführen oder technische Geräte zu bauen.
Der Begriff ist die zugespitzteste Gestalt der Information, d.i. die allgemeine Form eines Vorgehens, eine Formel also.
Die allgemeine Vorstellung einer Handlung, beispielsweise das Konstruieren eines Kreises ist aber wiederum zugleich auch ein Bild, folglich eine rechtshemisphärische Angelegenheit. Sobald die linke Hemisphäre zur Höchstform aufläuft, tut sie sich mit der rechten zusammen.

Sie haben hier die Gelegenheit, Ihre Intelligenz zu prüfen. Nennen Sie einfach aus Ihrem beruflichen Bereich zwölf Begriffe. Denken Sie dabei aber bitte daran, dass sich das, was Ihre Begriffe beinhalten, sehen lassen können oder mathematisch nachweisbar sein muss. Begriffe, die das nicht leisten, heißen Schlagwörter. Sogenannte Unterhaltungswissenschaftler, die sich in den sogenannten allgemeinen Erziehungswissenschaften, aber auch in der Philosophie besonders häufig tummeln, spielen mit Wortblümchen.

11
Jan
2005

Begabung

Begabung ist das Spielvermögen der rechten Hemisphäre. Intelligenz dagegen ist das Ordnungsvermögen der linken Gehirnhälfte. Beide Fähigkeiten gehören zusammen.

begabung

Eine Musikkomposition entsteht aus dem Spiel der Intuition mit Tönen und Tonfolgen oder auch aus dem Zufall, indem der Komponierende Klangbilder versucht und so lange verändert, bis ihm eines davon gefällt. Um aber dieses Klangbild festhalten zukönnen, bedarf er der Fähigkeit der linken Hemisphäre, welche die Klänge in einem wohlgeordneten Notenbild festzuhalten vermag.

Umgekehrt wird die Komposition künstlerisch nicht dadurch zu Gehör gebracht, dass der Musiker die Notenfolgen auf seinem Instrument zu Gehör bringt. Der künstlerische Ausdruck entsteht erst durch das Spiel mit den Noten auf dem Instrument beispielsweise durch Variation des Anschlags, Geschwindigkeit oder Druck der Tasten oder Saiten. Das trifft auf jede Art von produktiver Tätigkeit zu, gleichgültig, ob ich einen Artikel schreibe oder eine Vorlesung halte. Nicht einmal ein Nachrichten- oder Sachartikel entsteht allein mit Hilfe der linken Hemisphäre.

Der professionelle Schreiber macht sich Gedanken über die Leser und überlegt, welche Art und Weise zu schreiben gerade bei dieser Nachricht oder Sache angebracht ist. Gerade die Artikel von Wissenschaftsjournalisten demonstrieren oft die hohe Kunst, schwierige Dinge ganz einfach zu vermitteln. Dreiplusneun versucht, das Gleichgewicht von Begabung und Intelligenz wieder herzustellen. In der Praxis bedeutet das in der Regel die Schwächung der einseitigen Bevorzugung von Intelligenz. Bei der sogenannten Hochbegabung hat das die Natur immer schon selbst geregelt, also gegen alle Erziehung das Ungleichgewicht zwischen linker und rechter Hemisphäre verhindert. Dreiplusneun überwindet das Ungleichgewicht zwischen „links“ und „rechts“ durch gezieltes Fördern der rechten Hemisphäre, und zwar durch Fordern der linken Hemisphäre.

10
Jan
2005

Bedürfnisse - Frustrationen sind Krankmacher

10. von 365 Begriffen, die Sie brauchen koennen

Werden die körperlichen Bedürfnisse nicht befriedigt, dann fühlen wir uns krank, können nicht schlafen, sind nervös und reagieren gereizt.
Wir suchen dem mit allen Mitteln abzuhelfen. Gelingt das nicht reagiert der Körper tatsächlich mit Krankheit. Den meisten Menschen wird dieser Zusammenhang erst bei schweren Krankheiten bewusst. Sie nehmen diese dann oft als Chance an, ihr Leben radikal zu ändern.

frust

Vergleichbares spielt sich im geistigen Bereich ab. Hier sind die Antriebe in der Regel Angst bzw. Furcht, etwas zu versäumen oder wieder zu verlieren, was man erreicht hat. Bedrohungen von außen treiben uns dazu an, uns vor Gefahren zu schützen und für unsere Zukunft Vorsorge zu betreiben. Das durchaus berechtigte Gefühl, nicht alles in der Hand zu haben, führt viele Menschen zur Überschreitung der sinnlich vernehmbaren Grenzen, führt sie ins übersinnlich Religiöse zum Glauben an Gott.
Dieser Glaube aus Not verwirklicht sich aus persönlichen Gründen. Theologische Lehren beziehen sich nicht darauf, sondern auf Offenbarungen. Wie steht es mit esoterischen Bemühungen? Sie versetzen das Gehirn durch gewisse Zeremonien in die Lage, bestimmte anspruchsvolle bewusstseinsorganisatorische Maßnahmen zu Gunsten einer gezielten Konzentration einzustellen, um in einer Art Unschärfe bis hin zur Trance angekündigte Heilungen oder Visionen unkontrolliert anzunehmen. Wegen des sogenannten Placebo-Effekts können dann in der Folge manchmal tatsächlich Heilungen auftreten.
Ähnliches bewirken ja auch so genannte Wunder. Berichte über Heilungen in Kirchen von Wallfahrtsorten wie Altötting in Bayern zeugen davon. Dreiplusneun lässt sich in dieser Richtung nicht einsetzen. Es würde das Gegenteil bewirken. Da es bei Dreiplusneun wesentlich darum geht, natürlich vorhandene Ressourcen zu reaktivieren, würde das geheimnisvollen Kräften nur schaden.

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Gesendet mit dem BlackBerry Handheld von T-Mobile

9
Jan
2005

Begriffe sind Tat-sachen

9. von 365 Begriffen, die Sie brauchen können

Das Begreifen von Welt hängt von der Anzahl verfügbarer Begriffe ab. Begriffe sind Informationen, die im Bewusstsein eine klare Vorstellung über den Ablauf von Handlungen erzeugen und unser bewusstes Verhalten regeln.

begriff

Ein Begriff ist erst dann und nur dann vollständig, wenn er unser Bewusstsein ganzheitlich anspricht. Was bedeutet das?

Ein Begriff regelt 1. unser Wahrnehmen, d.h. er beinhaltet das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken. Er macht uns achtsam für bestimmte Ereignisse oder Situationen. Unser Gehirn reagiert auf die Vergegenwärtigung eines Begriffs und spiegelt diese Reaktion in unserem Bewusstsein als Stimmung. Weil Begriffe Orientierunswert für das Gehirn haben, verbessert sich unsere Stimmung um so mehr, je klarer der Begriff ist, den wir gerade vergegenwärtigen. Schlecht gestimmte Menschen sind sehr oft begriffslos.

Ein Begriff regelt 2. unser Betrachten, d.h. er beeinflusst die Dauer unserer Auseinandersetzung mit einem Wahrnehmungs- bzw. Bewusstseinsinhalt. Er sagt uns, wie intensiv wir uns auf Ereignisse oder Situationen einlassen sollen. Das Gehirn reagiert auf diesen begrifflich geregelten Hinweis, indem es uns Gelassenheit schenkt und eine angemessene Nähe zulässt oder einen hilfreichen Abstand bestimmt. Gestresste Menschen haben sehr oft das Gefühl für den Augenblick (= Gelassenheit) verloren.

Ein Begriff regelt 3. unser Beobachten, d.h. er lässt uns offen werden für das Entdecken von Zusammenhängen. Das Gehirn reagiert darauf emotional, fördert also das Suchen nach entsprechenden Eigenschaften, indem es neugierig macht. Neugier ist die Kraft des Suchens. Menschen, die nicht schöpferisch tätig sind, fehlen Begriffe.

Ein Begriff regelt 4. unser Begreifen, d.h. er lässt uns spüren und aufspüren, was sich, in dem, was wir gerade vergegenwärtigen, Neues zeigt. Begreifen und das Entdecken von Neuem ist ein und dasselbe. Ein Begriff zeigt das, was er beinhaltet, immer wieder anders. Weil das schöpferische Gehirn Wiederholungen meidet, zeigt es uns auch längst Erkanntes immer wieder unter einer neuen Perspektive und unter einem anderen Aspekt. Das Gehirn belohnt das Begreifen, indem es neben der Stimmung auch die Einstellung zu einem Ereignis oder einer Situation sehr positiv bestimmt. Negative Einstellungen zeugen von fehlenden Begriffen.

Ein Begriff regelt 5. unser Tun, d.h. er bewegt uns dazu, das anders Wahrgenommene, das unterschiedlich Betrachtete, das abweichend Beobachtete und das neu Begriffene auch auszuprobieren, indem es in die Tat umgesetzt wird. Das Gehirn spiegelt diesen Tatendrang gefühlsmäßig im Bewusstsein wieder. Engagierte Menschen sind reich an Begriffen.

Ich komme auf das Beispiel von gestern zurück. Angesichts dessen, wie da eben die Leistung des Begriffs beschrieben worden ist, erscheint der Begriff des Rechtecks geradezu banal. Das aber genau trifft nicht zu. Der schöpferisch spielende Mensch weiß damit sehr wohl etwas anzufangen. Blitzartig, spontan spielt sein Gehirn mit diesem Begriff, indem es beispielsweise das geometrische Konstruieren oder das künstlerische Gestalten eines Rechtecks ganz anschaulich wie in einem Kurzfilm ins Bewusstsein projiziert. Das Ich kann - wie das in einer Zuschrift geschildert wurde - sich im Kopfkino auch eine Art Trickfilm anschauen. Da gestaltet sich ein Raum, in dem sich das Rechteck bewegt und die wenigen Eigenschaften besonders in Szene setzt, wie z.B. seine Diagonalen. Damit zeigt sich aber das Gehirn nicht zufrieden. Zum Begreifen gehört nicht nur der Kopf (Geist) und Herz (Gefühl), sondern auch die Hand (Initiative). Bei wem das in den Zusammenhang mit Bild-er-leben gesetzte Rechteck schöpferisches Handeln in Gang setzt, der ergreift auch die Initiative. Das Rechteck könnte so beispielsweise der Anlaß zu einem Gedicht, zu einer Kurzgeschichte, zu einer Skizze oder zu sonst irgendeinem schöpferischen Tun gewesen sein. Die Initiative selbst muss gar nicht mehr in einem unmittelbaren Zusammenhang zum Anlaß stehen. Naheliegend war jedoch dies: die Initiative zu ergreifen und mir über das "Innenleben des Rechtecks" zu berichten. Allein schon die Initiative beweist, das man sich auf den Umgang mit Begriffen versteht. Und hier gilt die Tat nicht der Vorsatz.

Das habe ich natürlich gestern nicht verraten!

8
Jan
2005

Bild-er-leben

8. Begriff von 365 Begriffen, die Sie brauchen können



Begriffe inszenieren im Bewusstsein genaue Vorstellungen über den Ablauf von Handlungen. Das Problem ist nur, dass mit Begriffen oft so unsachgemäß umgegangen wird, dass es erst gar keine Bilder im Kopf entstehen können.

Der angemessene Umgang mit Begriffen wird in der Regel nicht gelehrt. Die Folge ist, dass das Gehirn Begriffe mit Bezeichnungen bzw. bloßen Benennungen verwechselt und diese dann identifiziert oder allenfalls noch interpretiert, statt sie als Bilderleben lebendig werden zu lassen.

Jeder kann leicht und schnell prüfen, ob er sich im Umgang mit Begriffen auskennt. Um diesen Test so eindrucksvoll wie möglich durchführen zu können, soll einer der einfachsten Begriffe ausgewählt werden.

Dieser Begriff lautet: Rechteck.

Jeder weiß, was ein Rechteck ist. Sobald beim Lesen des Wortes "Rechteck" die Vorstellung von einer Rechteckfläche entsteht, verarbeitet das Gehirn dieses Wort auf der Grundlage des Wiedererkennens (Identifikation). Das lässt sich leicht daran erkennen, dass das Wort "Rechteck" eine Art Standbild - vergleichbar mit einem Dia - ins Bewusstsein projiziert, aber eben keine Folge von Bildern eines Ablaufes, Momentaufnamen einer Handlung also.

Sollten Sie jetzt nichts mit dieser Erklärung anzufangen
wissen, dann verfügen Sie noch über keine Erfahrungen im Umgang mit Begriffen. Falls Sie das Rechteck in Bewegung gesehen haben, vielleicht, indem dieses seine Größe oder auch Farbe wechselte, haben Sie mit dem projizierten Standbild gespielt, aber eben immer noch keine typisch begriffsbedingte Projektion erfahren.

Am besten, Sie überlegen jetzt erst einmal, was damit gemeint sein könnte. Teilen Sie mir Ihre Überlegungen mit, insofern das noch heute geschehen kann. Benutzen Sie bitte die Adresse dringend@wolfgang-schmid.de

Nun zum heutigen Begriff. Wenn ich die Lösung, die Sie ja selbst herausfinden wollen, nicht vorwegnehmen soll, dann beschränke ich mich auf eine Erscheinung, die mit dem, was das Wort Begriff meint, zusammenhängt. Bei dieser Erscheinung handelt es sich um den Begriff "Bilderleben", der a eine zweifache Bedeutung hat:

1. Bild-Erleben, das ist vorwiegend die Arbeit der linken Gehirnhälfte und
2. Bilder-Leben, das ist überwiegend die Arbeit der rechten Gehirnhälfte.

Ein Begriff wird erst dann und nur dann verstanden, wenn es zum Bilderleben kommt.

Fortsetzung folgt morgen!

7
Jan
2005

Bedürfnisse – „basic instinct“

7. von 365 Begriffen, die Sie brauchen können

basic-instinct

Die verschiedenen Bedürfnisse ergeben sich aus dem unterschiedlichen körperlichen, seelischen oder geistigen Bedarf. Die Maslowsche Bedürfnispyramide ordnet Bedürfnisse aufgrund ihrer Dringlichkeit.

Vorrangig werden elementare körperliche Grundbedürfnisse befriedigt. Dazu gehören Atmen, Durst, Hunger, Schlaf, Bewegung, das Bedürfnis nach Sex. Erst wenn diese weitgehend befriedigt sind, melden sich Sicherheitsbedürfnisse, dann die Bedürfnisse nach Beziehungen zu anderen Menschen und erst danach werden nach Maslow die Wertschätzungsbedürfnisse und die Bedürfnisse, sich selbst zu verwirklichen, wach.

Die fünfstufige Bedürfnishierarchie von Maslow berücksichtigt instinktive Bedürfnisse, die allen Lebewesen gemeinsam sind, obgleich sie sich natürlicherweise recht unterschiedlich zeigen. Beim Revierverhalten lassen sich Gemeinsamkeiten am leichtesten feststellen.

Die instinktiven Bedürfnisse spiegeln sich in den vernunftbedingten Bedürfnissen wider. So sprechen wir von Wissensdurst oder vom Hunger nach Herausforderungen. Der Spruch „Wissen ist Macht!“ steht für Grenzziehung und Absicherung. Das politische bzw. berufliche Engagement will gesellschaftliche oder auch wirtschaftliche Verhältnisse verbessern helfen. Und Idealismus dient häufig der Aufrechterhaltung von Werten wie dem der Nächstenliebe durch Hilfsaktionen.

Dreiplusneun beruht darauf, dass sich geistige Bedürfnisse gezielt wecken lassen, so zum Beispiel die Lust, eine Fremdsprache zu lernen. Wichtiger noch als das Wecken von Bedürfnissen ist deren Befriedigung. Als nicht befriedigtes Bedürfnis wirkt Frustration lähmend.

Die Befriedigung geistiger Bedürfnisse vollzieht sich nicht von einem Augenblick zum andern. Wissen muss wie alles in der Natur erst einmal wachsen.

6
Jan
2005

Ärger – Wer sich ärgert, macht sich abhängig

6. von 365 Begriffen, die Sie brauchen können

Unangenehme Gefühle wie Belästigung, Unbehagen, Missfallen, Verdruss, Verstimmung sind Beispiele für emotionale Anzeigen dafür, dass dem eigenen Streben und Bestreben etwas zuwiderläuft.

Ärgernisse rauben gewöhnlich Ressourcen. Das hat zur Folge, dass der Abstand zu einem Ereignis oder einer Situation verloren geht und die Wahrscheinlichkeit von Fehlverhalten wächst. Aus diesem Grund sollte man aus einer Verstimmung heraus nie einen Entschluss fassen oder eine Entscheidung fällen.

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Destruktive Kritik oder Vorwürfe vermindern die Wahrnehmungs- und Beobachtungsfähigkeit. Das Vermögen, klare Gedanken zu fassen, wird blockiert und macht vorschnellen unvorsichtigen Reaktionen Platz.

Um übereilten Verhaltensweisen keine Gelegenheiten zu geben, sollten Ärgernisse im wortwörtlichen Sinn vertagt, also überschlafen werden. Wer sich ärgern lässt, macht sich von anderen abhängig. Befreien Sie sich aus dieser Abhängigkeit auf vernünftige Weise, indem Sie Zeit und damit Abstand gewinnen. Unter Stress können Sie von sich keine vernünftige Reaktion erwarten.

Sie können sich natürlich auch selbst ärgern, indem Sie Missgeschicke und Fehlverhalten hochspielen, statt aus Fehlern zu lernen. Sie können sich einreden, dass es Ihnen an Intelligenz und Begabung fehlt und durch diese Selbstinduktion dafür sorgen, dass Sie sich vorübergehend wirklich blöd verhalten. Dann sehen Sie sich schließlich sogar noch bestätigt.

Am meisten ärgern uns am anderen Menschen unsere eigenen Fehler. Es handelt sich dabei um Mängel, die wir uns nicht eingestehen wollen und deshalb aus unserem Bewusstsein verdrängen, bis sie dann durch andere wieder gegenwärtig werden.

Ärger ist gewöhnlich ein Zeichen mangelnden Abstands. Das Gegenteil von Ärger ist die Auseinandersetzung mit aufgetretenen Fehlern.

5
Jan
2005

Arbeitsteilung – „Links vor rechts!“ für Erfahrungen – „Rechts vor links!“ für Ideen

5. von 365 Begriffen, die Sie brauchen können

Die linke und die rechte Hemisphäre teilen sich die Verarbeitung von Information. Die linke Hemisphäre regelt die Aufmerksamkeit, die rechte Hemisphäre dagegen die Konzentration.
Im beruflichen Alltag gilt links vor rechts. Gegenstände, Ereignisse oder Situationen werden linkshemisphärisch identifiziert und rechtshemisphärisch mit Hilfe vorhandener Erfahrungen interpretiert. Handelt es sich dagegen um Fertigkeiten bedarf es nicht einmal einer Beteiligung der rechten Hemisphäre. Das dient in diesem Fall der beschleunigten Bewältigung von Routineangelegenheiten.
Die ‚Verkehrsregel’ „Links vor rechts!" gilt nicht, wenn keine Erfahrungen vorliegen. Sobald Ungewöhnliches auftritt, leitet die linke Hemisphäre einen Suchvorgang ein, den sie an die rechte Hemisphäre delegiert. Versuchen Sie einmal ein Alphabet Ihrer Fehler, die Sie nur sich selbst eingestehen, zusammenzustellen. Das geht nicht linkshemisphärisch. Sie müssen Sich nämlich dazu selbst betrachten. Eine gute Übung übrigens. Wie heißt es doch: „Selbsterkenntnis bzw. Selbstwahrnehmung ist der erste Schritt zur Besserung!“
Sich etwas einfallen lassen können, das ist ein von Natur aus vorhandenes Vermögen. Allerdings wird dieses durch neuronal verkehrswidrigen Unterricht zumindest gehemmt. Beklagen Sie sich über Einfallslosigkeit, sollten Sie üben, Ihre rechte Hemisphäre wieder zu Bildern kommen zu lassen. Gehen Sie zu diesem Zweck unmittelbar vor dem Einschlafen vorstellungsmäßig Ihrer Lieblingsbeschäftigung nach. Je genauer sich die Innenbilder dabei entwickeln, um so erfolgreicher verläuft das Reaktivieren des bildnerischen Potentials der rechten Hirnhälfte.

Sie können auch über Tage oder gar Wochen zuschauen, wie Ihr Wunschhaus gebaut wird. Sie können sich ja alles aussuchen, was Sie sich wünschen. Das Grundstück kann sich auch in einem Fantasieland befinden.

4
Jan
2005

Anfangshemmung – Wir tun etwas nicht, weil es schwierig ist, sondern es ist schwierig, weil wir es nicht tun (Spruch, gelesen im ICE)

4. von 365 Begriffen, die Sie brauchen können

Wer geistig arbeiten möchte, aber daran gehindert wird, weil ihm nichts einfällt, hat es sehr wahrscheinlich mit Hemmungen oder gar Blockaden zu tun.
Ich werde daran gehindert, mit etwas anzufangen, wenn es mir weder liegt (1) noch Ansehen bringt (2), wenn ich mich in einer Sache nicht genug auskenne (3) oder mir dafür keine Zeit lasse (4), wenn ich weder neugierig (5) noch fantasievoll bin (6), wenn ich zu bequem (7) und über mich selbst im Unklaren bin (8).
Der Erfahrungssatz "Aller Anfang ist schwer" beruht auf der Erfahrung von Desorientierung. Obgleich man gern zu arbeiten beginnen möchte, scheint sich dieser Wunsch angesichts ungeordneter Gedanken nicht zu erfüllen. Man sucht nach einem Thema, über das man schreiben könnte, oder nach einem Motiv für ein Bild, das man gern malen möchte. Anfängliches Chaos hemmt schöpferisches Tun erst dann und wirklich nur dann, wenn mit ihm auf eine Weise umgegangen wird, die ihm unangemessen ist, und das ist der Wunsch, das zu ordnen, was doch wesentlich unordent-lich ist.

bahnhof

Jeder Anfang schöpferischen Tuns muss verspielten Charakter haben. Sie können chaotische Zustände allein spielerisch überwinden. Das funktioniert wie bei einem Brettspiel. Obgleich Spielbrett und Spielsteine fest vorgege-ben sind, lassen die Regeln offen, wie man damit umgeht. Gedanken, die zwar um ein Thema kreisen, sich aber noch nicht fassen lassen, gleichen Spielfiguren, von denen man noch nicht weiß, welche man wo zuerst einsetzen soll.
Nehmen Sie ein Blattpapier und schreiben Sie auf, was Ihnen gerade einfällt. Achtung: das braucht nichts mit Ihrem Vorhaben zu tun haben. Ihre Einfälle, das sind die Spielfiguren. Suchen Sie die ersten Zusammenhänge zwi-schen Ihren Gedanken und das Gehirn schenkt Ihnen die Regeln, nach denen Sie nun anfangen können.

3
Jan
2005

Ablenkung – Der Grad der Ablenkbarkeit entspricht dem Grad innerer Unausgewogenheit

3. von 365 Begriffen, die Sie brauchen können

Es gibt vermeidbare und unvermeidbare Ablenkungen.
Es gibt Ablenkungen, die zur Unterbrechung führen wie das Annehmen eines Telefonats oder das Gespräch mit einem Kollegen oder einer Kollegin.
Vor allem Unterbrechungen - und seinen sie noch so kurz - verbrauchen sehr viele Ressourcen, weil sich Aufmerksamkeit und Konzentration erst wieder aufbauen müssen. Der Reibungsverlust aber bleibt, weil Aufmerksamkeits- und Konzentrationsgrad von Mal zu Mal abnehmen.
Störungen zulassen, heißt Dinge nicht wirklich tun wollen! Ich werde weniger durch meine Umgebung als durch mich selbst gestört. Selbst-Störungen sind schlechte Stimmung, negative Einstellung, unerledigte Aufgaben, Termindruck oder Bedürfnisse, die nicht mit der augenblicklichen Beschäftigung zu tun haben.

schatten

Legen Sie Ihre anstehenden Aufgaben fest und diskutieren Sie anschließend nie, ob sie nicht doch ein anderes Mal erledigt werden könnten. Sie sorgen sonst nur dafür, dass Ihnen das Gehirn Ressourcen verweigert, bevor Sie diese vergeuden können.
Wer sich leicht ablenken lässt, ist nicht sonderlich stabil. Er zeigt sich wenig in der Lage, angesichts von Störungen das innere Gleichgewicht zu erhalten.
Ablenkungen sind Zeit- und Ressourcenfresser. Sie können Ihre geistige, seelische Stabilität erhöhen, indem sie Ihren Tagesablauf morgens etwa ein, zwei Minuten vorstellungsmäßig durchspielen.
Das Gehirn stellt sich darauf ein, indem es die anstehenden Aufgaben in einer Art Warteschleife bereithält und Ihnen hilft, diese auch tatsächlich aufzulösen. „Morgen, morgen nur nicht heute!“, sagen alle instabilen und faulen Leute. Der Grad der Ablenkbarkeit entspricht dem Grad innerer Unausgewogenheit.

2
Jan
2005

Auffassungsgabe

2. von 365 Begriffen, die Sie brauchen können

Auffassungsgabe, das ist die Fähigkeit, eine Situation rasch zu erfassen oder eine Sache schnell auf den Punkt zu bringen.
Die Spielregel, die das Gehirn hierbei anwendet lautet: Dinge erfassen, vergleichen und Gemeinsamkeiten festhalten.
Das lateinische Wort für diesen Vorgang heißt "abstrahieren".

fantasie

Beispiel: Bleistift, Kugelschreiber, Füller. Was ist diesen Dingen gemeinsam? Es handelt sich um Schreibgeräte.

Übung: Räumen Sie Ihren Schreibtisch auf, indem Sie die verschiedenen Gegenstände auf diese Weise sortieren.
Es genügt, wenn Sie drei Oberbegriffe finden. Diese Übung können Sie natürlich auch mit Ihrer Tageszeitung machen, indem Sie die Artikel entsprechend gruppieren.
Und spätestens jetzt fällt Ihnen auf, dass Sie schon immer so vorgehen. Sie wählen die Artikel, die Sie lesen wollen genau nach diesem Prinzip aus.
Aber nicht nur das. Sie haben schon immer bei allem, was Sie auswählen, eine Vorentscheidung getroffen. Sie sehen, nichts Neues, aber jetzt ist es Ihnen bewusst und Sie können das trainieren, wenn Sie Ihre Auffassungsgabe schulen wollen.
Bevor Sie jetzt sagen "Das brauche ich nicht!", testen Sie doch ganz einfach Ihre Auffassungsgabe!
Erklären Sie, warum die beschriebene Spielregel A in folgenden Situationen über Erfolg oder Misserfolg entscheidet: eine Diskussionsrunde moderieren, einen Bericht schreiben, eine Diagnose oder Prognose stellen, kochen ohne Rezeptbuch, sich sicher im Straßenverkehr bewegen.

Hinweis: 1 von 365 Begriffen kommt zum Schluss! Um welchen Begriff handelt es sich? Sie haben 11 Monate und 30 Tage Zeit, das herauszufinden!

1
Jan
2005

31
Dez
2004

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Seit 20 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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