Unilogo

28
Jul
2005

Warum eine Sprache nicht ausreicht

eine-sprache-reicht-nicht

Menschen sprechen verschiedene Sprachen, um sich gemeinsam auf unterschiedliche Art und Weise dem Verstehen von Welt zu nähern. So wie sich das Göttliche nicht durch eine Religion allein verstehen lässt, so erfasst eine einzige Sprache einen Gedanken nur bruchstückhaft. Die Menschen sollten für ein Phänmomen den Namen aus ihren Sprachen wählen, der am besten zu ihm passt. Definition ist das bessere Wort für das Ergebnis des Verstehens. In dem Wort 'Definition' liegt nicht der Machtanspruch des Wortes 'Begriff', sondern Bescheidenheit.

27
Jul
2005

Kriege entstehen, wenn Worte fehlen

krieg3

Menschen, die sich verstehen, führen keine Kriege. Wir verharmlosen den kleinen Krieg und nennen ihn Konflikt. Eine andere Art, kleine Kriege zu führen, sind Prüfungen in den Geisteswissenschaften. Es wird mit Worthülsen gehandelt.

26
Jul
2005

Aggressionen des Begreifens

krieg2

Im Wort Begreifen verbergen sich die Agressionen eines Leithammels. Greifen paart sich mit angreifen, begreifen, durchgreifen, eingreifen.... Griff: Angriff, Begriff, Eingriff: Wörter, die Schmerzen verursachen. Und so werden sie auch gehandhabt.

25
Jul
2005

...

dank

komm

und berühre

löse das herz

tanzende
membran
deiner zeit

puls
der gefühle

gestalt
deines lachens

widerklang
echo
der
unendlichkeit

urs

24
Jul
2005

...

heaven-and-earth

Liebe

Schweigen ist Tanzen und Singen und Lieben
Schweigen ist Ankunft des Lebens

Tanzen ist Schweigen, das Herz ist erglüht
die Seele schwingt im Rhythmus des Lebens
der Geist aller Wesen atmet im Sein

Lieben ist Geben und Nehmen ineins
Lieben ist immer gewesen sein

Lieben ist Wahrheit
ist Wahrheit leben
Liebe ist Liebe geben.

urs

23
Jul
2005

Die toten Augen des Begriffs

toten-augen-der-begriffe

Die 26 Folgen über die Zeit bilden insgesamt einen Ausflug in das Begreifen durch die Fantasie. Wir spüren sehr wohl unsere eigene Blindheit für das Sehen des Wesentlichen. Wir empfinden nämlich Fabeln oder vergleichbare Formen, Geschehen festzuhalten, nicht als Begriffe. Der falsche Stolz der Vernunft mißachtet letztlich künstlerische Versuche Welt zu begreifen.

22
Jul
2005

Die Zeit trifft den Rhythmus

zeit-und-rhythmus

Zeit: "Ich habe dich gesucht, lieber Bruder. Deine Schwester 'Pause' hat mich auf die Idee gebracht, mich wieder einmal mit dir zu treffen! Ich habe das Gefühl, du solltest dich wieder mehr um sie kümmern!"
Rhythmus: "Ich weiß, sie fühlt sich etwas minderwertig. Dabei erkläre ich ihr immer wieder, dass ich mich als geordnete Aufeinanderfolge einzelner Momente ohne sie überhaupt nicht bewegen könnte. Als Folge von Bestandteilen einer Ausdrucksform könnte ich auch nicht künstlerisch wirken, bin ich doch ein wesentliches Element aller Kunst, besonders der Musik, der Dichtung und des Tanzes. Auch allen Naturerscheinungen ist ein bestimmter Rhythmus zu eigen."
Zeit: "Vielleicht zeigst du das der Pause zu wenig!"
Rhythmus: "Ich hatte sie sogar mit zu einem Vortrag genommen. Hat sie dir das nicht erzählt?"
Zeit: "Worum ging es in diesem Vortrag?"
Rhythmus: "Da wurde gezeigt, dass ich als musikalischer Rhythmus grundsätzlich ein Strukturelement bin, das die Vorwärtsbewegung von Musik entlang der Zeit in sinnvolle Teile gliedert. Beim Tanz gliedere ich mich durch die Bewegung des Körpers. In der Prosa bedingt der rhythmische Impuls das Gleichgewicht zwischen den Sätzen und die Verwendung und Anordnung der Wörter. Ich bin ein Grundprinzip der Dichtung, ich bestimme den Aufbau des Gedichts, sei es in der planvollen Aufeinanderfolge langer und kurzer Silben, wie in der Dichtung der griechischen und römischen Antike, oder in der Verwendung von Akzent und Metrum, wie in der modernen Dichtung. Auch durch das Versmaß trage ich zum Gelingen eines Gedichts bei. In der bildenden Kunst können nebeneinander angeordnete Objekte oder Formen eine rhythmische Komposition ergeben!"
Zeit: "In der Natur liegt allen immer wiederkehrenden Abläufen ein bestimmter Rhythmus zugrunde: dem Schlafen und Wachen, der Nahrungsaufnahme, der Fortpflanzung, kurz allen Vorgängen, die das Leben bestimmen. Diese Abläufe scheinen oft eng mit den übergeordneten rhythmischen Abläufen geophysikalischer Erscheinungen verbunden zu sein, zum Beispiel mit den Gezeiten, dem Wechsel zwischen Tag und Nacht, dem Mondkreislauf oder den Jahreszeiten!"
Rhythmus: "Deshalb arbeite ich meistens auch mit meinem Bruder Zyklus zusammen!"
Zeit: "Und der Alltag des Menschen ist auch erst dann und nur dann gelungen organisiert, wenn er dem Rhythmus der inneren Uhr folgt!"

21
Jul
2005

Die Zeit trifft die Pause

zeit-und-pause

Pause: "Ich habe keine Zeit!"
Zeit: "Warum willst du vor mir fliehen?"
Pause: "Weil ich das Gegenteil von dir bin: Zeit ohne Bedeutung!"
Zeit: "Aber liebe Pause, das stimmt doch nicht! Wenn es dich nicht gäbe, könnte auch ich nicht existieren. Durch dich können die Menschen ihren Zeiten einen Anfang und ein Ende setzen und somit Zeiten unterscheiden, indem sie diese beispielsweise in Arbeits- und Freizeit unterteilen."
Pause: "Aber wenn die Menschen sagen: 'Ich muss jetzt eine Pause machen', dann wollen sie ihre Arbeitszeit unterbrechen. Sie benutzen mich, um dich abzulehnen!"
Zeit: "Liebste Schwester, wenn die Menschen sich eine Pause gönnen, dann wollen sie sich erholen. Sie wollen Kraft schöpfen. Deine Bedeutung ist es, eine Quelle der Energie zu sein."
Pause: "Das hast du sehr schön gesagt!"
Zeit: "Beobachte doch nur einmal die Menschen, wie sie sich auf dich freuen. Selbst auf kleine Pausen freuen sie sich. Kaffee- oder Teepausen, Frühstücks- oder Mittagspausen sind ihnen willkommene Unterbrechungen von Zeit. Sie nennen es Atem- oder Verschnaufpausen, Erholungs- oder Ruhepausen und drücken damit aus, wie sehr sie dich brauchen. In der Pause schöpft die Zeit Kraft. Und das ganze Jahr freuen sie sich auf die schönste Pause: auf die Ferien, auf den Urlaub von vorbestimmter Zeit."
Pause: "Dann bin ich ja auch irgendwie Zeit!"
Zeit: "Nicht irgendwie... nein, du bist sogar die bedeutendste aller Zeiten. Du bist die 'freie Zeit', die den Menschen Freiheit schenkt, solange sie dich nicht wieder als Freizeit bestimmen und als Ereignisfolge verplanen!"
Pause: "Du machst mir richtig Mut, wieder auf die Menschen zuzugehen!"
Zeit: "Nichts in der Natur könnte sich ohne dich entwickeln. Alles Lebendige braucht Wachstumspausen, um überhaupt wachsen zu können. Du ermöglichst den Menschen den Rhythmus. Ohne dich könnten sich keine Töne zu wunderschönen Klängen zusammentun! Und du hilfst mir, im Fluss zu bleiben! Zeit ist ja nichts anderes als der Rhythmus der Bewegung!"

20
Jul
2005

Die Zeit besucht ihre Geschwister

zeit-und-schwingung

- Dritter Tag -
Zeit: "Störe ich?"
Schwingung: "Ich kann später joggen!"
Zeit: "Ich habe vorgestern deinen Zwillingsbruder Zyklus getroffen. Er lässt dich herzlich grüßen!"
Schwingung: "Danke! Oh, es ist gerade zwölf Uhr. Mein Lieblingsaugenblick, wie du weißt."
Zeit: "Na klar, da schwingt ein Tag in seiner Mitte genau wie die Nacht um Mitternacht."
Schwingung: "Als zeitlich sich wiederholende Änderung einer Bewegung um ihre Mitte verstehe ich mich auf das Gleichgewicht oder auf die Harmonie. Deshalb liebe ich Saiten, Pendel, Luft oder Flüssigkeiten, weil ich sie ja alle schwingen lassen kann."
Zeit: "Nervt dich das nicht, wenn du dich bei der Pendelschwingung ständig hin- und herbewegst?"
Schwingung: "Nein, ganz und gar nicht. Ich durchlaufe doch ständig die Gleichgewichtslage."
Zeit: "Das wirkt ja fast erotisch auf mich, wie du das sagst."
Schwingung: "Sehr gern spiele ich natürlich auch Zyklus. Ich weiß, dass du das nicht gern hörst, aber ich trainiere sogar, um meine Frequenz zu erhöhen, also die Anzahl der Zyklen pro Sekunde."
Zeit: "Jeder Mensch hat seine Eigenfrequenz, um dein Wort zu gebrauchen. Aber beim Menschen sind es die Eigenschwingungen zwischen linker und rechter Hemisphäre, die darüber entscheiden, wie schnell oder langsam seine persönliche Zeit fließt. Je höher die Frequenz wird, desto mehr dehnt sich für ihn die Zeit. Er kann dann in einer Stunde schaffen, wozu geringere Eigenschwingungen Stunden benötigen."
Schwingung: "Kann man das nicht auch beim Menschen wahrnehmen?"
Zeit: "Was?"
Schwingung: "Die Höhe der Eigenfrequenz!"
Zeit: "Ja natürlich. Die Menschen nennen es 'Ausstrahlung'."

19
Jul
2005

Die Zeit besucht ihre Geschwister

zeit-und-alternative

- Zweiter Tag -
Die Zeit ist noch in Gedanken bei ihrem Bruder, als sie ihre Schwester 'Alternative' trifft.

Zeit: "Sei gegrüßt, liebe Alternative. Ich sehe, du bist sehr beschäftigt."
Alternative: "Das stimmt, ich inszeniere nämlich ein Theaterstück."
Zeit: "Worum geht es da?"
Alternative: "Um die Alternative natürlich."
Zeit: "Erzähle!"

Alternative: "Die meisten Leute wissen nicht, dass eine Alternative eine Entscheidung zwischen zwei genau gleichwertigen Möglichkeiten ist. Das ist deshalb spannend, weil man wirklich in Ausweglosigkeit geraten kann, in einen Konflikt, der sich nicht lösen lässt. Und deshalb inszeniere ich eine alte Geschichte.

In Athen nämlich soll man sich über Protagoras folgende Geschichte erzählt haben: Er hatte einen gewissen Euatylos Unterricht erteilt. Dabei hatten sie vereinbart, dass das Honorar erst zu bezahlen sei, nachdem Euatylos seinen ersten Prozess gewonnen hätte. Nun führte aber Euatylos keinen Prozess. Daraufhin verklagte ihn Protagoras auf Honorarzahlung. Die Beweisführungen waren folgende:

Protagoras sagte: 'Euatylos muss auf jeden Fall bezahlen; denn gewinnt er diesen, seinen ersten Prozess, dann muss er nach unserer Vereinbarung zahlen. Verliert er, dann muss er laut Richterspruch zahlen.'

Demgegenüber argumentierte Euatylos: 'Ich brauche auf keinen Fall zu bezahlen; denn, wenn ich diesen Prozess gewinne, dann brauche ich es laut Richterspruch nicht. Verliere ich aber, dann brauche ich es nicht, weil ich diesen meinen ersten Prozess nicht gewonnen habe.'

Die Richter sollen daraufhin die Verhandlung "des unauflösbaren Dilemmas wegen" auf unbestimmte Zeit vertagt haben."

Zeit: "In der Tat, Alternativen kosten sehr viel Zeit. Und erst recht, wenn sie sich nicht auflösen lassen."
Alternative: "Eigentlich ist ja alles alternativ. Sobald doch irgendeine Entscheidung getroffen wird, wird zugleich gegen das entschieden, was auch möglich gewesen wäre. Ereignisse, die herbeigeführt, oder Situationen, aus denen Konsequenzen gezogen worden sind, stellen sich doch erst viel später als zutreffend oder eben als unzutreffend heraus."
Zeit: "Fehler erleichtern Veränderungen, die sonst nie zustande kämen. Alles, was lebt, kann nur durch Fehler lernen und dadurch Zeit gewinnen!"

18
Jul
2005

Die Zeit besucht ihre Geschwister

zeit-und-geschwister1-zyklu

- Erster Tag -
Selten genug macht die Zeit Verwandtschaftsbesuche. Das ist nicht verwunderlich, ist sie doch in einer Großfamilie aufgewachsen. Die Zeit hat elf Geschwister, die alle unterschiedliche Berufe ergriffen haben. Auch wenn die Zeit nicht gern darüber redet, eine ihrer Schwestern kennen wir bereits: es ist die Uhrzeit. Die Zeit hofft, diese Schwester nicht zu Hause anzutreffen.

Zeit: "Hallo Zyklus!"
Zyklus: "Hallo Alte!", so nennt der Zyklus die älteste Schwester.
Zeit: "Was treibst du da gerade?"
Zyklus: "Ich schaue mir Kreisläufe an. Schau' dir diesen an!"
Zeit: "Das sind ja die Jahresringe eines Baumes."
Zyklus: "Weil im Frühling größere Zellen als im Winter produziert werden, und weil im Winter eine Unterbrechung des Wachstums stattfindet, erscheint das Holzwachstum eines jeden Jahres als deutlicher Ring. Du kannst die Ringe zählen, dann weißt du, wie viele Jahre dieser Baum gelebt hat. Und du kannst sogar feststellen, wie ein einzelnes Jahr verlaufen ist. Die Weite eines jeden Ringes wird nämlich vom Klima und anderen Einflüssen bestimmt."
Zeit: "Mehr noch, du kannst sogar eine Klimageschichte erzählen, wenn du Bäume unterschiedlichen Alters vergleichst."
Zyklus: "Mit Hilfe von Jahresringen kannst du sogar das Alter von Garten- oder Parklandschaften und sowie von Gebäuden, falls deren hölzerne Balken noch erhalten sind, bestimmen. Sieh: Die älteren Jahresringe sind sehr dunkel. Die jüngeren Ringe sind dagegen heller gefärbt."

Zeit: "Und warum beschäftigst du dich mit Kreisläufen?"
Zyklus: "Neben der Uhrzeit der Menschen gibt es eben auch Zeitangaben, welche die Natur selbst macht. Und die können sogar auch gemessen werden."
Zeit: "Was willst du damit erreichen?"
Zyklus: "Weißt du, als Wiederholung des immer Gleichen bewege ich mich durch die Zeit: von einer Entwicklung zur anderen. Die Menschen nennen diese spiralige Struktur 'Helix'. Diese spiralförmig fließende Zeit hinterlässt ihre Spuren in den Gesichtern der Menschen. Da kannst du auch lesen, was sie erlebt haben. Du kannst sagen, ob ein alter Mensch noch jung geblieben ist oder ein junger Mensch schon alt ist."

17
Jul
2005

Die Zeit trifft einen Journalisten

zeit-und-journalist

Zeit: "Viele Menschen klagen heutzutage über die immer schneller wachsende Informationsflut. Ihnen fehlt es an Zeit, um sich auf die vielen Informationen einzulassen. Diese Menschen haben den Eindruck, dass ihnen immer mehr Ereignisse entgehen. Dein Beruf ist es, wichtige Geschehnisse von unwichtigen zu unterscheiden. Du hast eine große Verantwortung, weil du den Menschen das vorgibst, womit sie dann ihre Wirklichkeit gestalten."
Journalist: "Zeitungen sind Zeitspeicher. Der Leser kann selbst entscheiden, wann er sich auf welches Ereignis einlassen und damit auseinandersetzen will. Natürlich hält jeder das für wirklich, was er durch die Medien erfährt."

Zeit: "Du übersetzt Nachrichten in Informationen. Durch diese Übersetzung greifst du in das Zeitbudget der Lesenden ein. Je sorgfältiger du die Nachrichten aussuchst und je klarer du diese in Informationen übersetzt, desto weniger Zeit wird durch die Zeitungslektüre verbraucht."
Journalist: "Aus diesem Grund legen wir den allergrößten Wert auf 'sprechende' Texte. Texte, die im Kopf des Lesers keine Bilder entstehen lassen, sind für uns verlorene Texte."

Zeit: "Du kannst mir sicher erklären, was den Unterschied zwischen einer Nachricht und einer Information ausmacht."
Journalist: "Eine Nachricht ist ein Bericht über ein Ereignis. Eine Information ist das, was dieser Bericht an Vorstellungen auslöst. Meine Übersetzungsarbeit besteht folglich darin, die Daten über ein Ereignis anschaulich werden zu lassen. Je schneller sich der Leser das genau vorstellen kann, worüber ich schreibe, desto zeitökonomischer ist mein Artikel angelegt."
Zeit: "Aber du veranschaulichst ja nicht nur eingegangene Berichte über wichtige Ereignisse, sondern du gehst ja auch gewissen Ereignissen nach. Du überlegst, was darüber berichtenswert erscheint, und setzt dieses dann anschaulich um. Allerdings erzeugst du auch selbst Informationen, indem du deine eigenen Gedanken veröffentlichst. Das nennt ihr dann beispielsweise 'Kommentare'."
Journalist: "'Information' ist ein Naturprodukt. Der menschliche Geist erzeugt diesen Rohstoff, indem er nach den Regeln der Natur und mit Hilfe seiner Sprache aus Gedanken neue Ideen schafft. Es ist für uns Journalisten sehr wichtig, gute Ideen zu transportieren und schlechte sorgfältig zu kritisieren."

Zeit: "Im Gegensatz zur Industriegesellschaft, die auf bereits vorhandene Rohstoffe zurückgreift, muss die Informationsgesellschaft ihren Rohstoff aus ihren geistigen Ressourcen gewinnen. Und im Gegensatz zur Industriegesellschaft entzieht sich das Rohmaterial für die Produkte der Informationsgesellschaft einer unmittelbaren sinnlichen Wahrnehmung. Das Gedankengut lässt sich nicht so leicht ausmachen und kontrollieren wie der Wasserhaushalt oder das Vorkommen von Brennstoffen."
Zeit: "Das habe ich bereits angedeutet: Im einfachsten Fall ist Information eine Mitteilung, die das Verhalten der Menschen und damit ihr Verhältnis zur Welt positiv oder negativ beeinflussen kann. Jeder gesellschaftliche Fortschritt ist vor allem von zukunftsgerichteten Handlungsentwürfen abhängig."
Journalist: "Aufgabe der Medien ist es, für die schnelle Übertragung von Informationen zu sorgen. Jede Informationsgesellschaft ist neben ihren geistigen Ressourcen nur so gut wie die Medien, die darüber Bericht erstatten."
Zeit: "Und ihr spart allen um so mehr Zeit, je schneller ihr zukunftsgerichtete Informationen erzeugt"

16
Jul
2005

Die Zeit ermahnt die Erfahrung

zeit-und-erfahrung

Zeit: "Du siehst ja mitgenommen aus!"
Erfahrung: "Die Menschen nehmen keine Rücksicht auf mich!"
Zeit: "Gibt es einen aktuellen Anlass?"
Erfahrung: "Ich war nicht in der Lage, den Unternehmer zu bremsen. 'Oh weh! Oh weh! Ich werde zu spät kommen!' sagte er, bevor er an seinem Herzinfarkt verstarb."
Zeit: "Das hat nichts mit dir zu tun. Die Leute hetzen, um anzukommen."
Erfahrung: "Aber sie müssten doch wenigstens wissen, wohin sie eigentlich wollen."
Zeit: "Du bist wirklich nicht gut drauf... ...So redet keine Erfahrung."
Erfahrung: "Warum denn nicht?"
Zeit: "Erfahrungen kümmern sich nicht um Wirkungen oder den Zweck, sondern um Ursachen und Gründe von Fehlern, damit aus ihnen gelernt werden kann."
Erfahrung: "Wie meinst du das?"
Zeit: "Ein typischer Erfahrungssatz ist zum Beispiel: 'Lieber um acht zu Hause, als zehn vor acht im Krankenhaus!'"
Erfahrung: "Aber die Autofahrer halten sich nicht daran. Was nütze ich da als Erfahrung? Sie hasten durch den Verkehr, nutzen geringe Zeitvorteile durch waghalsige Manöver!"
Zeit: "Wer hetzt, hat keine Zeit, er jagt sie!"
Erfahrung: "Aber das müsste ihnen doch zu denken geben. Nicht wenige Menschen werden doch auch deshalb krank, weil sie wenigstens auf diese Weise der Hetze für kurze Zeit entgehen können."
Zeit: "Die Menschen müssten ihre überzogen Absichten aufgeben, um wieder Weitblick zu bekommen. Sie müssten loslassen können, um endlich wieder in der Lage zu sein, sich selbst zu kontrollieren."
Erfahrung: "Wer hungrig ist, sollte essen, wer durstig ist, sollte trinken, wer müde ist, sollte schlafen, und wer keine Zeit mehr hat, sollte Urlaub machen!"
Zeit: "Geniale Menschen können fliegen, weil sie sich selbst leicht nehmen."
Erfahrung: "Wie soll ich das verstehen?"
Zeit: "Du lehrst, was du selbst erst lernen musst!"
Erfahrung: "Wie meinst du das?"
Zeit: "Wo zuviel ist, da fehlt etwas! Du nimmst dich zu wichtig. Also sage mir, warum du dich für minderwertig hältst!"
Erfahrung: "Ich habe zuwenig Übung bzw. Routine, um etwas ändern zu können!"
Zeit: "Du darfst dich nicht einmischen. Jeder Augenblick ist ein Neubeginn. Nur der ständige Wechsel ist von Dauer. Das einzige, was du wirklich zu tun vermagst, ist: für ständige Veränderung zu sorgen, damit die Lebewesen wachsen können."

15
Jul
2005

Die Zeit trifft Oma Merle

zeit-und-oma_merle

Zeit: "Hallo Merle!"
Merle: "Hallo Chroni!"
Zeit: "Wie kommt es, dass ihr Tiere euch so gut auf mich versteht?"
Merle: "Das fragst du ausgerechnet eine alte Amsel?"
Zeit: "Ich war gerade in der Nähe."
Merle: "Rede doch nicht. Du bist doch überall, wo deine Freunde sind!"
Zeit: "Du hast ja recht!"
Merle: "Wir haben keine Uhr!"
Zeit: "Was?"
Merle: "Hast du deine Frage vergessen?"
Zeit: "Du hast eine innere Uhr!"
Merle: "Mag sein, aber die nützt mir in der Stadt nichts. Ich achte auf die Zeit, indem ich sie höre und sehe!"
Zeit: "Magst du erzählen?"
Merle: "Also, ich brauche Zeiten zum Spielen, zum Fressen, zum Träumen und zum Singen."
Zeit: "Und wie teilst du dir das ein?"
Merle: "Morgens, sobald es dämmert, beginne ich mit meinem Morgengesang. Wenn die ersten Spatzen vorsichtig zu piepsen anfangen, fliege ich zu meinem Lieblingsfrühstücksplatz im Stadtpark. Nach dem Frühstück singe ich noch ein bisschen oder unterhalte mich mit meinen Freunden und Freundinnen. Dann mache ich einen längeren Ausflug, meistens in die Stadt. Da fällt oft etwas für mich ab von Menschen, die unvorsichtig mit ihren mitgenommenen Frühstücksbrötchen umgehen. Dann setze ich mich auf eine alte Kastanie und beobachte die armen Menschen, die zur Arbeit hetzen. Du kannst an ihrem Gang sehen, wie sie mit der Zeit umgehen."
Zeit: "Kannst du das beschreiben?"
Merle: "Ich versuche es. Da gibt es Männer, die alle ähnlich aussehen und fast gleiche Koffer haben. Sie gehen schnell und fast kerzengerade. Ihre Schritte sind sehr gleichmäßig und fast geräuschlos. Sie bewegen sich fast wie Sekundenzeiger. Alles wirkt bemessen. Wahrscheinlich ist die Uhrzeit deren Chefin. Andere gehen nicht so geradeaus. Sie schlendern ein wenig und werfen auch schon einmal einen Blick in ein Schaufenster. Vermutlich haben sie keine Zeitprobleme. Es scheint fast so, als ob sie vor sich hin träumen. Und dann gibt es noch die jungen Frauen im mittleren Management. Sie gehen schnurstracks geradeaus und pochen mit dem stechenden Geräusch ihrer Stöckelschuhe auf ihre Wichtigkeit. Sie scheinen der Zeit nachzulaufen, um nach oben zu kommen."
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Seit 20 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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