Unilogo

24
Mrz
2011

Grundsätzliches


Die Grundrechenarten der Natur bzw. Grundbewegungen der Logik sind Hinzufügen, Wegnehmen, Vervielfachen und Teilen. Wird dieses Rechnen bzw. Umgehen mit… vereinfacht, indem es dem numerischen Ausdruck der Naturwissenschaften oder empirischen Wissenschaften verpflichtet wird, dann entstehen Addieren (+), Subtrahieren (-), Multiplizieren (*) und Dividieren(:). Somit fallen alle jene Wissenschaften heraus, welche sich nicht zu einem numerischen Ausdruck ihrer Aussage verpflichten können. Wissenschaften, die sich grundlegend der Logik bedienen wie Mathematik und Philosophie werden unterschiedlich behandelt. Mathematik vermag ihre logischen Aussagen in Berechnungen zu überführen, während der Philosophie dieser Vorteil verwehrt bleibt. Obwohl mit den Naturwissenschaften die enormen Vorteile mathematischen Vorgehens augenscheinlich werden, sei die Frage erlaubt, ob die Wissenschaft eigentlich von ihrer Grundlegung her bereits so angelegt ist, dass sie allein zum Instrumentarium einer gigantischen Zahlenwelt werden musste oder ob nicht vielmehr einige wesentliche Aspekte ausgespart worden sind. Schauen wir uns einmal jene Methoden des Erfassend an, welche in den Kategorien des Aristoteles angelegt sind:


➢ Welche? - Was? / Eigenschaften – Wesen / Wahrnehmen
➢ Warum? - Wozu? / Ursache – Wirkung / Beobachten
➢ Weshalb – Wofür? / Grund – Zweck / Werten
➢ Wie? - Wobei? / Art und Weise – Umstand / Betrachten
➢ Wann? - Wo? / Zeit und Raum / Verwirklichen
➢ Womit? - Wie viel? / Mittel – Aufwand / Begreifen

Erscheinen die Arten und Weisen des Erfassens als Vorgang des Bewusstwerdens, dann ergibt sich folgende Abfolge:

➢ Welche? - Was? / Eigenschaften – Wesen / Wahrnehmen
➢ Wie? - Wobei? / Art und Weise – Umstand / Betrachten
➢ Weshalb – Wofür? / Grund – Zweck / Werten
➢ Warum? - Wozu? / Ursache – Wirkung / Beobachten
➢ Womit? - Wie viel? / Mittel – Aufwand / Begreifen
➢ Wann? - Wo? / Zeit und Raum / Verwirklichen

19
Mrz
2011

Karthäusereffekt


Der Karthäusereffekt ist so etwas wie der subjektive Supergau oder naturgemäßer ausgedrückt eine Art des Zurückziehens in sein Schneckenhaus. Das tritt auf, wenn sich vernünftigerweise kein anderer Ausweg aus einer lebensbedrohenden Krankheit mehr zeigt als Selbstheilung. Das hat mit esotherischer Betrachtung der Dinge überhaupt nichts zu tun. Selbstheilung ist im kybernetischen Sinn nichts Anderes als die Fähigkeit des Körpers zur Selbstreparatur. Dieses Phänomen bedarf allerdings anders als esoterische Spekulationen der empirischen Überprüfbarkeit bzw. des wissenschaftlichen Zugriffs. Dieses Ansinnen lässt sich im positiven Sinn als Karthäusereffekt beschreiben, also als ein Weg in die innere Stille sorgfältiger Selbstbetrachtung und -analyse im Rahmen eines Selbstexperiments. Manchen mag das als ein tagträumerischer Versuch à la Münchhausen erscheinen, ein mögliches Vorurteil, das sich mit fortschreitender Darstellung abbauen wird.

18
Mrz
2011

Ach wie flüchtig, ach wie nichtig



Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
ist der Menschen Leben!
Wie ein Nebel bald enstehet
Und auch wieder bald vergehet,
So ist unser Leben, sehet!

So schnell ein rauschend Wasser schießt,
so eilen unsere Lebenstage.
Die Zeit vergeht, die Stunden eilen,
Wie sich die Tropfen plötzlich teilen,
wenn alles in den Abgrund schießt.

Die Freude wird zur Traurigkeit,
Die Schönheit fällt als eine Blume,
Die größte Stärke wird geschwächt,
Es ändert sich das Glücke mit der Zeit,
Bald ist es aus mit Ehr und Ruhme,
Die Wissenschaft und was ein Mensche dichtet,
wird endlich durch das Grab vernichtet.

An irdische Schätze das Herze zu hängen,
Ist eine Verführung der törichten Welt,
Wie leichtlich enstehen verzehrende Gluten,
Wie rauschen und reißen die wallenden Fluten,
Bis alles zerschmettert in Trümmern zerfällt.

Die höchste Herrlichkeit und Pracht
Umhüllt zuletzt des Todes Nacht.
Wer gleichsam als ein Gott gesessen,
Entgeht dem Staub und Asche nicht,
Und wenn die letzte Stunde schläget,
Dass man ihn zu der Erde träget,
Und seiner Hoheit Grund zerbricht,
Wird seiner ganz vergessen.

Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
Sind der Menschen Sachen!
Alles, alles, was wir sehen,
Das muss fallen und vergehen.
Wer Gott fürcht', bleibt ewig stehen.

(Bachkantatenfassung des Kirchenliedes von Michael Franck (1609-1667)


Alles Werdende flüchtet.
Jedes Entstehen schon das Vergehen sichtet.
Die Zeit hat keine Zeit,
nichts ist zu bleiben bereit.

Der Augenblick ist reine Fantasie,
Suche ihn, Du findest ihn nie.
Im Jetzt springt die Zukunft in Vergangenheit,
von Dauer ist allein die Sprunghaftigkeit.

Weil Unverbindlichkeit ist nicht auszuhalten,
verschenkt die Fantasie den Geist der Alten.
Philosophie dichtet Sein hinter's Werden,
und so entstehen Götter auf Erden!

Wissenschaft teilt diese Leidenschaft,
und schafft Dauer mit aller Kraft.
Naturgesetze sollen es richten,
um in der Zeit genug Raum einzurichten.

Das Sein hat weltweit viele Namen,
das Werden kennt nur Amen!
So soll es sein in der Natur.
"Alles wird, wie es wird!" gilt nur!

Was gibt es viel zu interpretieren,
wenn wir eh alles sofort verlieren?
Die Wahrheit hinter dem Werden allein
erscheint als Täuschung im schönen Schein!

(wfs)

17
Mrz
2011

Allgemeines Gebet


Spiel des Zufalls,
Anfang des Alls,
ohne etwas zu ordnen,
ohne zu verantworten.

Unendliche Möglichkeiten
in raum- und zeitlosen Weiten.
Das Nichts verbirgt Information
als der Energie Organisation.

Unendliches Chaos ohnegleichen,
Zufälle vor Zufällen weichen,
bis aus möglichen Möglichkeiten
Nichtig und Nichts sich entzweiten.

Wirkliche Möglichkeiten entstehen,
lassen Nichts in Sein aufgehen,
mögliche Wirklichkeiten gehen auf,
Wiederholung nimmt ihren Lauf.

Regeln beginnen sich zu bewähren
und gegen die Zufälle zu wehren.
Energie das als Information behält
und materialisiert als unsere Welt.

16
Mrz
2011

Konzentration


Eine Erhöhung der Vigilanz ist vor allem durch eine anspruchsvollere Initiation von Akivitäten des Kurzzeitgedächtnisse zu erreichen. Höhere Vigilanz wird vor allem erforderlich, sobald ein Vordringen im Bereich des nicht sinnlich Vernehmbaren angestrebt wird. So benötigt der Aufenthalt in Bereichen der Theoretischen Physik besonders hohe Vigilanz. Es existieren Angaben über metaphysische Entfernungen. So liegen die möglichen Möglichkeiten in den größten Tiefen des Seins am weitesten von den Wirklichkeiten entfernt. Um eine Exkursion dorthin organisieren zu können, müssen die entsprechende Wege ausfindig gemacht werden. Sie führen unmittelbar zum Ursprung alles Seienden. Um dorthin zu gelangen, prüfen wir zuerst die einzelnen Abschnitte des Weges. Wie wir bereits wissen, sind dies:

"Perzeption --> Affektion --> Apperzeption --> Flexion --> Emotion --> [Motivation => Interesse => Antizipation => Projektion => Spiel => Strategie] --> Reflexion"


Tatsächlich ist es die Intuition, die uns auf diesen Weg schickt. Das bedeutet, dass allem Bewusstwerden vorweg, etwas unbewusst wahrgenommen und affiziert wird, das unsere Reflexion erwartet. Das, was wir bewusst gegenwärtig haben, sind Ordnungen und Axiome als Beweggründe unbewusster Wahrnehmungen. Zudem besagt der Seinsmodus möglicher Möglichkeiten, dass wir diesen Ursprung noch nicht hinreichend ausgemacht haben. Da dieser Seinsbezirk mit Sicherheit als Alternative zur Materie existiert, verbirgt er sich vor uns als Fülle alles Nichtseienden. Auch das Nichts kennt als Alternative zum Sein Naturgesetze. Diese Gesetze a priori lassen sich durch reines Denken reflektieren, und als Ursachen und Gründe für das Entstehen natürlicher Prozesse ermöglichen sie, dieses zu antizpieren.

Soweit das Programm, das die Intuition mit ihrer Einladung verbindet. Indem wir uns jetzt darauf einlassen, erhoffen wir uns entscheidende Aufschlüsse über ungeklärte neuronale Prozesse, denn das Sein als Fülle alles Seienden ist eine kongruente Widerspiegelung des Nichts oder des Wesens schlechthin.

Bei Exkursionen des Denkens stellt sich sehr schnell die Frage, was eigentlich unterwegs wahrgenommen wird. Wenn ein Mystiker Gott schaut, dann erfährt er beispielsweise ein sehr intensives Gefühl der Geborgenheit und Freude. Der Mystiker nimmt Gott wahr, aber er sieht ihn nicht. Sowohl Mystiker als auch Philosophen erleben die Wesensschau als Licht. Diese Erfahrung beschreibt Platon zum ersten Mal in seinem Höhlengleichnis. Das Sichten des Denkens als Lichten verweist darauf, dass das Licht der Einsicht ein neuronales Geschehen ist, das sich aufgrund hoher Konzentration ereignet. Nicht von ungefähr beschreibt ein buddhistischer Mönch seine analoge Erfahrung als Nirvana, also gleichsam als ein "Aus mir heraus wehen (nir= aus, va = wehen). Damit ist die Befreiung aus der Verfänglichkeit alles Seienden gemeint. Von Buddha wird das verschiedentlich als das höchste Glück (Zustand des Arhat) beschrieben. Voraussetzung hierfür ist eine entsprechende mentale oder spirituelle Entwicklung. Wie immer diese Erscheinung beschrieben wird, unabhängig von kulturellen und religiösen Bedingungen erscheint dies als Zusammenfliessen, Einswerden von Perzipieren, Affiziieren, Apperzipieren zur Emotion des Reflektierens spontaner Flexionen. Es erscheint so, dass das Gehirn aus diesem Spiel mit sich selbst heraus eine besondere Fähigkeit völlig losgelösten unabhängigen Schauens erfährt und unter besonders günstigen Umständen dieses auch künstlerisch, philosophisch oder gar wie Albert Einstein mathematisch zu beschreiben vermag.

Wenn Sie die vergangenen Texte nicht nur flüchtig, sondern konzentriert gelesen haben, dann verhilft Ihnen jetzt das folgende Allgemeine Gebet wenigstens annähernd zu einem vergleichbaren Zustand.

15
Mrz
2011

Theoretische Medizin


Selbstorganisation ist eine Frage der Vigilanz (Zustand der Reaktionsbereitschaft). Erhöhte Aufmerksamkeit und Konzentration sind unabdingbar, sobald es um Selbstrestrukturierung geht. Bei besonderen Anstrengungen kommt es ganz entschieden auf das Zusammen- bzw. Wechselspiel von Aufmerksamkeit und Konzentration an. Das verlangt vor allem sowohl eine Ausweitung als auch eine Sensibilisierung des Bewusstwerdens. Dadurch lässt sich Wahrnehmung in Intuition überführen und Wissenschaft wird durch Kunst ergänzt.

Auf diese Art und Weise werden nach der Gründung der Metaphysik die Bedingungen der Möglichkeit einer theoretischen Physik geschaffen. Von nun an wird es möglich, Intuitionen nicht mehr nur philosophisch, sondern mathematisch zu beschreiben.

Aufgabe der theoretischen Physik ist es, eine konkrete Vorhersage physikalischen Verhaltens aus gegebenen Axiomen herzuleiten und neue axiomatische Systeme, die besser als vorherige Versuche die Welt zu beschreiben vermögen, zu entdecken. Albert Einstein hat auf diese Weise die Strukur von Raum und Zeit erfasst und das Wesen der Gravitation beschrieben und 1905 als Spezielle und 1916 als Allgemeine Relativitätstheorie formuliert.

Wenn es ein System neuronaler Axiome gäbe, könnte analog zur theoretischen Physik eine theoretische Medizin als Alternative zur technischen Medizin entwickelt werden. Und das Phänomen der Selbstheilung ist hierbei die maßgeblich bestimmende intuitive Provokation.

14
Mrz
2011

Zwischenstopp


Wir sind unterwegs, das Phänomen der Selbstheilung zu untersuchen. Sogenannte Wunder- oder Spontanheilungen scheinen eindeutig darauf zu verweisen, dass es die Kraft vorgestellter Bilder ist, die selbst bei schlimmen Krankheiten heilsam wirkt. Diese Beobachtung erscheint uns Grund genug, diesem Phänomen mit wissenschaftlichen Methoden nachzugehen. Auf phänomenologischem Weg sind wir auf die Erscheinung der neuronalen Farben gestoßen. Bislang ungeprüft sind wir davon ausgegangen, dass dies mit dem Öffnen des inneren Auges zu tun hat, weil wir der Ansicht sind, dass sich auf diese Weise die Selbstheilungskraft sogar wahr nehmen lässt. Nun könnte es sich aber bei der Vorstellung der Spectralfarben auch um ein reines Fantasieprodukt handeln, welches als neuronales Ereignis aufgrund gewisser Konzentrationseffekte entsteht. Hintergrund dieser Überlegungen ist ein gewisser Zweifel, der sich eingestellt hat. Es stellt sich nämlich inzwischen die Frage, ob sich die Selbstheilungskraft überhaupt dem Wissen erschließt oder ob sich nicht vielmehr allein auf Glauben beruht. „In der Not frisst der Teufel Fliegen!" Sehe ich vielleicht die "Selbstheilungskräfte" zu optimistisch und reflektiere ich sie eventuell sogar schöngefärbt, weil mir außer der Selbstheilungskraft gar keine andere Möglichkeit zu überleben bleibt? Um dem zu entgehen, halte ich mich an den wissenschaftlichen Grundsatz der Überprüfbarkeit. Letztendlich handelt es sich hier ja um ein Experiment, maßgeblich durch die Hypothese, dass sich durch geeignete Stimulation der Nerven Funktionsstörungen des Stütz- und Bewegungsapparates beheben lassen. Dabei wird auf die unterstützende selbstorganisatorisch selbstrepararierende Tätigkeit des Körpers gebaut. Beispiel: Wenn sich ein Muskel verkürzt, zieht er die beiden Knochen in deren Gelenk aufeinander zu. Muskeln haben nur die Möglichkeit, sich zusammen zu ziehen, nicht aber, sich selbst in ihre Ausgangslage zurück zu dehnen. Dafür brauchen sie einen oder mehrere Muskeln, die auf der anderen Seite des Gelenks ansetzen und die entgegengesetzte Bewegung bewirken. Solche Muskeln werden Gegenspieler bzw. Antagonisten genannt. Durch gezielte osteopathische Griffe wird es möglich, Gegenspieler dieser Art zu initiieren, wobei es ganz entschieden darauf ankommt, dass der Körper die gestörte Struktur selbstorganisierend korrigiert. Betrachtet man also Selbstheilungskraft entmystiziert kybernetisch als "Selbstorganisation", dann lässt sie sich auch dementsprechend empirisch überprüfen. Die Versuchsanordnung des Selbstversuchs besteht nun schlichtweg in einer üblichen osteopathischen Behandlung. Es besteht nun die Hypothese, dass sich diese Behandlung unterstützen lässt, wenn die Selbstorganisation neuronal unterstützt wird, indem helfende Bilder erzeugt werden. Und das darf durchaus fantasievoll geschehen, denn auch hier vermag "'Glaube' Berge zu versetzen". Und an dieser Stelle berühren sich Glauben und Wissen durchaus. Hypothese: Selbstorganisation wird wirksam, sobald während des Bewusstwerdens Energieströme spectralfarbig sichbar werden! Zusätzlich vermuten wir, dass diese Form der Selbstheilung sogar erfahrbar wird, sobald sich die Energieströme auf das Öffnen des inneren Auges konzentrieren!

13
Mrz
2011

Erweitertes Wahrnehmen (über die Enge des Bewusstseins hinaus)


Verstand: "Und hast Du nun etwas von irgeneiner Selbstheilungskraft bemerkt?"

Ich: "Eigentlich nicht! Das entspricht ja durchaus den Erfahrungen der letzten Wochen! Ich nehme an, dass ich nach wie vor viel Geduld brauche!"

Verstand: "Warum gehst Du dann weiter zur Behandlung?"

Ich: "Ich verlasse mich da ganz auf meine Intuition, die immer noch darauf beharrt, dass die Behandlung wider Erwarten überraschend erfolgreich sein wird!"

An dieser Stelle unterbricht das innere Gespräch, um der Darstellung der inneren Prozesse wieder den gesamten Raum zu gewähren.
Inzwischen stellt sich ja Wahrnehmen etwas verändert dar als Gleichzeitigkeit von:
Empfinden - Fühlen - Vergleichen - Beobachten - Einstellen - Begreifen - Regeln.
Bislang dagegen wurde Wahrnehmen als die Folge von Wahrnehmen --> Betrachten --> Beobachten --> Begreifen vergegenwärtigt. Die Erweiterung des fünffachen Wahrnehmens zum siebenfachen Wahrnehmen zeigt, dass das Wahrnehmen über das Begreifen hinausgeht und sich zum intuitiven Vernehmen des inneren Gleichgewichts entwickelt. Den Ausgangspunkt der Wahrnehmung bilden nicht mehr ausdrücklich die Sinne, sondern Empfindungen. Die Wahrnehmung beginnt also gleichsam in ihren eigenen Vorbedingungen. Es handelt sich nämlich letztlich um neuronale Vorgänge, die Sinnlichkeit allererst ermöglichen. Immanuel Kant spricht deshalb bereits von den Sinnen, die durch Empfindungen affiziert werden. Affektionen übersetzen Prozesse des Unbewussten oder Vorbewussten in Bewusstwerden.
Das Öffnen des inneren Auges wird demnach bereits dort vorbereitet, wo das "unsinnliche Wahrnehmen" später stattfinden soll, nämlich im Unbewussten!
Die veränderte Darstellung des Wahrnehmens beinhaltet eine Erweiterung des Bewusstwerdens um die Bedingungen seiner Möglichkeit. Daraus ergibt sich das Bewusstwerden als Folge von:
Perzeption (unbewusste Wahrnehmung) --> Affektion --> (bewusst werdende Wahrnehmung) --> Apperzeption (bewusste Wahrnehmung) --> Flexion (Erfahrung) --> Emotion (bewusst werdende Einnerung) --> Reflexion (in der bewussten Wahrnehmung sich widerspiegelnde Erfahrung). Ob diese Folge als solche vergegenwärtigt wird oder in Beobachtung übergeht, das ergibt sich vor allem aus der Emotion. Die Emotion (lat. 'ex' = aus, heraus + "motio' = Bewegung, Erregung) wird erzeugt, sobald erfahrene Bedürfnisse als noch nicht oder nicht mehr befriedigt bewusst werden. Motivation (auf Befriedigung drängendes Bedürfnis) ist die Voraussetzung für das Beobachten (Suchen nach Bedürfnisbefriedigung in Form von Fragen). Emotion initiiert demnach die Folge "Motivation --> Interesse (bedürfnisbedingte Aufmerksamkeit)“.
Interesse wiederum erzeugt Antizipation (vorstellungsmäßige Vorwegnahme eines Verhaltens), die zu einer Projektion (Bild von einer Möglichkeit, sich zu verhalten) führt, also:
Emotion--> Motivation--> Interesse--> Antizipation--> Projektion. Während der Projektion des Verhaltens werden dessen Möglichkeiten durchgespielt und eine Strategie zur Umsetzung der erfolgsversprechendsten Möglichkeit entwickelt: Projektion--> Spiel--> Strategie--> Aktion. Wird nun das Wahr-nehmen insgesamt betrachtet, dann ergibt sich:

"Perzeption --> Affektion --> Apperzeption --> Flexion --> Emotion --> [Motivation => Interesse => Antizipation => Projektion => Spiel => Strategie] --> Reflexion"

Durch die Erweiterung ergibt sich eine Ausweitung des Bewusstwerdens von 6 auf 12 gleichzeitig ablaufende neuronale Prozesse. Durch die folgende Situation lässt sich diese Gleichzeitigkeit darstellen, wobei jedes Moment der Folge durch die entsprechende Zahl angezeigt wird.

Wie oft hat die Turmuhr soeben geschlagen? Er lässt die unbewusst gehörten (1) Glockenschläge bewusst werden. Er zählt die in der Vorstellung gehörten Glockenschläge und erschrocken (2) stellt er fest (3), dass seine Armbanduhr stehen geblieben ist und dass das Treffen schon in einer Stunde stattfinden wird. Aufregung beschleunigt seinen Puls (4). Er will auf keinen Fall zu spät kommen. (5) Soll er nicht doch lieber (6) den Bus (7) oder gar ein Taxi (8) nehmen, statt zu Fuß zu gehen? (9) Und wo soll er sich welche Blumen besorgen? Ist das überhaupt alles zu Fuß noch zu schaffen? (10) Also doch mit dem Taxi (11), weil der Blumenladen nicht am Weg liegt! (12)

Gehen eigentlich mit den Momenten der Folge des Wahr-nehmens auch die Kategorien des Bild-er-lebens einher? Wenn man das soeben betrachtete Beispiel sieht, dann lässt sich das nicht bejahen. Tatsächlich hängt die Kategorisierung davon ab, ob künstlerisch oder wissenschaftlich wahrgenommen wird. Aber was sich gut erkennen lässt, ist, dass die beschriebene Einfärbung des Bewusstwerdens während der Therapie wohl eher auf konzentriertes statt auf systemisches Verhalten zurückzuführen ist.

Es ist deshalb sinnvoll, das Protokoll noch einmal unter den veränderten Bedingungen aufzuarbeiten.

12
Mrz
2011

Neuronale Farben


flanzlich

Seele: "Das dritte Auge ist das Zentrum des Empfindens, Fühlens und Denkens. Deshalb ist es wichtig, dort die Energie zu aktivieren. Wichtig ist, dass man sich dafür ausreichend Zeit nimmt und ungestört ist. Gut ist, wenn man für sich für eine gute Atmosphäre und Stille sorgt. Sehr ruhig in gefühlten gleich langen Phasen (keine Sekunden zählen!) einatmen, den Atem anhalten und ausatmen. Dabei auf das eigene Atmen achten.(1) Wenn Sie glauben, Ihren körpereigenen Rhythmus gefunden zu haben (2), auf das Gefühl achten (3), das diesen Rhythmus kommentiert.(4) Beobachte (5) also diese Resonanz auf Deine Befindlichkeit. Stelle das Bewusstsein darauf ein (6), indem Du die Aktivität des Kurzzeitgedächtnisses erhöhst. Verwende dabei die Kategorien in vier Dreierschritten als Mantra. Sobald es gelingt, dieses Mantra dem körpereigenen Rhythmus (7) anzugleichen, bildet sich die aktivierte Energie spectralfarbig ab. Schauen Sie einfach ruhig gelassen zu. Die Farbströme beginnen sich zu bewegen und allmählich zu drehen. Wenn sie die Form einer Spirale annehmen, werden sie schneller und verdichten sich zu einem Kreis, in dem sich schließlich das dritte Auge öffnet!"

Verstand: "So, das verstehe sogar ich! Jetzt frage ich aber das Ich, wie es Dir dabei ergeht!"

Ich: "Das ist für mich gut nachvollziehbar, denn ich habe das gestern erst ausprobiert und erfahren!

Verstand: "Wie kamst Du nur auf diese Idee?"

Ich: "Wenn die tradierten Wege nicht zu Deinem Ziel führen, dann bist Du notgedrungen gezwungen, nach Wegen außerhalb der Tradition zu suchen. Vor genau einem Jahr lag ich in der Stroke-Unit des Bürgerhospitals in Stuttgart wegen eines durch einen Schlaganfall ausgelösten vermuteten Herzinfarkts. Trotz ausgiebiger Untersuchungen vermochten sich die Ärzte aber nicht eindeutig festzulegen. Der Schlaganfall hatte eine starke Beeinträchtigung des Sprechens, der Hand und des Beines zur Folge. Obwohl man sich auf keine klare Diagnose festzulegen vermochte, betrachtete mich der Chefarzt als Privatpatienten, also als jemand, den man aus Kostengründen unbedingt zum Notfall deklarieren und operieren muss.
Damit beginnt eine Geschichte voller Merkwürdigkeiten. Es werden Untersuchungen für eine Herzoperation, die offensichtlich niemand ernsthaft ins Auge fasst, durchgeführt. Ich muss auf den Chefarzt der Herzklinik warten und deshalb länger im Krankenhaus verbleiben. Das ist inzwischen wegen einer Herzkatheter-Untersuchung das Katharinen-Hospital. Da dieser Arzt keine Zeit findet, werde ich entlassen, mit der Zusicherung, dass die Herzklinik sich mit einem Operationstermin melden wird. Das ist bis heute nicht geschehen. Während meines Aufenthalts in der Rehabilitationsklinik sehe ich mich nach einer alternativen Heilmethode um. Ich finde diese in der Chelattherapie, durch die dann auch jegliche Herzbeschwerden ausbleiben. Durch Mundprobaganda finde ich zusätzlich einen Osteopathen, der mich behandelt. Und damit bin ich unmittelbar beim Thema. Ich möchte ja die letzte Behandlung als Fallbeispiel darstellen. Anlass dafür ist meine Intuition, die mich seit einem Jahr durch die widerwärtige Zeit führt. Über die innere Stimme ermahnt sie mich die gesamte Zeit hindurch, doch endlich endgültig auf die Selbstheilungskräfte statt auf die Schulmedizin zu setzen. Und zu diesem Zweck führt mich die Intuition der Ostheopathie als ihren Verbündeten zu. Eigentlich sind die Folgen eines Schlaganfalls nicht mit Selbstheilungskräften und damit auch nicht osteopathisch aufzulösen. Aber das interessiert die Intuition nicht. Sie teilt sehr klar nachdrücklich mit, dass sich die Selbstheilungskräfte osteopathisch so anregen lassen, dass sie selbst diesen hartnäckigen Fall erfolgreich zu behandeln vermögen. Gott sei Dank habe ich einen so toleranten und zugleich wissenschaftlich interessierten Osteopathen, der sich darauf einlässt. Ich mache das, weil die Intuition von mir den Handel "Heilung gegem schriftlichen Bericht (Buch) darüber!" verlangt. Da ich solche Geschäfte schon von kleinauf kenne, ist dieser Deal für mich nicht außergewöhnlich. Während der letzten osteopathischen Behandlung habe ich also mit diesem Experiment begonnen. Und hier das Gedächtnisprotokoll dazu:

Ich empfinde Gelassenheit und nehme die Wärme wahr, die von dem 'osteopathischen Griff' ausgeht (1). Die Hände des Osteopathen befinden sich auf beiden Seiten des Beckens. Ich verspüre zunächst energiestromartige Bewegungen um die durch die Hände berührten Stellen des Körpers. (2) Ich fühle und vergleiche (3) die unterschiedlichen angenehmen Strömungen ohne irgendwelche Erwartungen. (4) Ich beobachte, wie diese Strömungen in Bewegung geraten und sich wechselseitig austauschen. (5) Ich begreife, dass sie sich in eine Art Rhythmus einschwingen. (6) Währenddessen achte ich sorgfältig darauf, alle erfassten Wahrnehmungen zugleich zu vergegenwärtigen, wohl wissend wie wichtig es ist, die Aktivität des Kurzzeitgedächtnisses zu erhöhen. Durch diese Intensensivierung des Bilderlebens erscheinen die sich austauschenden Bewegungen plötzlich rot, gelb und grün. Sie regeln sich auf eine Art schwingenden rot-gelb-grünen Farbstrom zwischen beiden Händen des Osteopathen ein (7). Obgleich ich nur diese drei Farben sehe, habe ich den Eindruck, dass sie zugleich tief blau waren. Bis zum Ende der Sitzung schaue ich diesem neuronalen Farbspiel zu!"

Verstand: "Und konntest Du irgendeine helfende Wirkung feststellen?"

Ich: "Erfahrungsgemäß stellen sich solche Wirkungen nicht sofort ein, sondern erst ein bis zwei Tage später!"

11
Mrz
2011

Siebenfaches Wahr-nehmen


Verstand: "Das, was Du mit "Weg nach innen" meinst, kann ich zwar verstehen, aber unklar ist mir noch, was genau wahrnehmen, betrachten, werten, beobachten, ordnen, begreifen und regeln bedeutet!"
Ich: "Mir ist klar, warum Du Schwierigkeiten hast, die Seele in ihrer intuitiven Darstellung zu verstehen. Allzu leicht verliert die Seele das Einzelne aus dem Auge, weil sie bereits das Ganze sieht und allzu schnell dorthin drängt. Die Seele sieht die Einzelheit vom Ganzen her, der Verstand aber vermag das Ganze erst zu erfassen, wenn er alle Einzelheiten ganz genau aufgenommen hat! Diese ganz unterschiedliche Art und Weise des Wahrnehmens lässt sich nicht werten. Je nach dem, in welchem Bereich man sich aufhält, gibt es Vor- und Nachteile sowohl bei der induktiven als auch bei der deduktiven Vorgehensweise!"

Seele: "Ich bin vom Wesen her Künstlerin, die es schwer hat, einem Wissenschaftler etwas zeigen zu wollen. Ich gebe zu, dass es mir schwer fällt, systematisch oder ganz planmäßig vorzugehen!"

Ich: "Du brauchst Dich beim Verstand nicht zu entschuldigen, denn Ihr könnt beide voneinander lernen!"

Verstand: "Dann möchte ich jetzt auf meine Weise versuchen, den Weg nach innen zu erklären!"

Ich bin gefühlsmäßig damit einverstanden.

Verstand: "Es existiert keine einzige wissenschaftliche Entdeckung, die nicht zuvor künstlerisch geschaut worden wäre. Die Kunst schaut das Wesen, die Wissenschaft beweist es! Ohne Kunst wäre Wissenschaft undenkbar! Die Seele sieht den Weg nach innen siebenfach als Wahrnehmen, Betrachten, Vergleichen, Werten, Beobachten, Begreifen und Regeln. Als Verstand muss ich diesen siebenfachen Weg vereinfachen und einfach als Fortschreiten oder Verdichten des Sehens betrachten. Und das genau möchte ich jetzt zeigen! Das geht nicht ohne meine Verbündete, der Fantasie:
Wahrnehmen: Etwa sechs Jahrtausende vor Christi Geburt erfinden Kinder ein Spiel, das sie "Steinrennen" nennen. Es geht darum, dass jedes Kind eine bestimmte Anzahl von Steinen zur Verfügung hat. Auf Kommando lassen sie ihre Steine einen Abhang hinab rollen. Es gewinnt der erste Stein, der unten ankommt. Nach einiger Zeit wundern sich die Kinder, dass ein kleiner Junge aus Sesklo immer gewinnt. Nachdem sie feststellen, dass seine Steine zum selben Zeitpunkt loszurollen beginnen wie die anderen auch, beginnen sie zu beobachten, um herauszufinden, warum diese Steine schneller sind. So beobachten sie den kleinen Jungen heimlich und betrachten ihn dabei wie er seine Steine in einem ausgetrockneten Flussbett sammelt. Also machen sie ihm das nach. Aber sie gewinnen trotzdem nicht. Und so beobachten sie weiter und allmählich entdecken sie, dass seine Steine weniger eckig waren als ihre. Schließlich begreifen sie durch wiederholtes Vergleichen, dass Steine mit weniger Ecken weniger springen, also weniger Zeit verlieren. Und sie begreifen, dass sie schneller sind, weil sie Unebenheiten des Bodens leichter überwinden. Von nun an sammeln sie nur noch Steine, die diesen Anforderungen entsprechen. Diese Regelung führt dazu, dass der Sieg nicht mehr vorhersagbar erscheint und auch sie gewinnen. Und Sieger wird immer der Stein, der möglichst rund und möglichst wie eine Töpferscheibe zu Hause aussieht. Fortan ist das Suchen interessanter als das Gewinnen. Also ich wiederhole jetzt noch einmal:

Wahrnehmen: Rollende Steine
Betrachten: Formen der Steine
Vergleichen: eckige mit runden Steinen
Werten: günstige und ungünstige Formen
Beobachten: Vergleichen und Auswählen
Begreifen: runde Steine rollen schneller als eckige
Regeln: Vorgehensweise beim Suchen!"

Nach dem, was der Verstand durch siebenfaches Wahrnehmen aufzeigt, zeigt sich das Wesen von etwas in dessen Regelung. Theorie wird dadurch im ursprünglich wortwörtlichen Sinn zur Praxis.

Seele: "Es ist deutlich geworden was Du meinst, aber es ist nicht das, was unter Kontemplation verstanden wird. „contemplare“ meint das Beschauen des Wahr Nehmen selbst, das Verweilen in der Wahrheit als Offenbaren oder Eröffnen bzw. Entbergen von Verborgenem. Es ist ein Verweilen im Augenblick, ein Loslassen von allem, das Dich berührt und betrifft. Insofern führt Kontemplation niemals von außen nach innen, sondern ist insgesamt ein innerer Weg!"

Verstand: "Dann kann aber Kontemplation auch nicht mit der Wahrnehmung beginnen!"

Seele: "Es existieren nicht nur äußere oder sinnliche Wahrnehmungen, sondern auch innere Wahrnehmungen wie das Empfinden von Gefühlen oder körperlichen Empfindungen! Du hast durchaus Recht, und ich möchte den Weg der Kontemplation verändert beschreiben, um Missverstehen zu vermeiden, und zwar als inneren Weg = Empfindung --> Gespür --> Gefühl --> Resonanz --> Beobachtung --> Einstellung --> Rhythmus.
Ich gestehe zu, dass dies schwer in Worte zu fassen ist. So möchte ich als Beispiel das Öffnen des dritten Auges wählen!“

10
Mrz
2011

Nach innen sehen


Nach einigen Stunden gelangen sie an einen merkwürdigen Wegweiser. Auf diesem Schild steht "Kontemplation" zu lesen. Verstand: "Ich verstehe nicht, was das bedeuten soll. Zudem fehlt hier jegliche Angabe über die Entfernung!"
Seele: "Die Entfernung bestimmt Du selbst. Der Weg dorthin kann entweder sehr kurz oder sehr lang sein. Das hängt davon ab, welche Strecke Du wählst. In jedem Fall erreichst Du das Ziel nur dann, wenn Du den Weg nach innen wählst, denn nichts Anderes bedeutet "Kontemplation"!"
Verstand: "Von einem Weg nach innen war bislang nie die Rede! Ich wüßte auch gar nicht, wie das gehen sollte. Ich kenne nur den Weg geradeaus und davon erst einmal die Strecke von A nach B, also von zu Hause bis Klause!“
Seele: "Nicht einmal diesen Weg kennst Du, denn Du bist ihn ja noch gar nicht gegangen!"
Verstand: "Aber ich kann mir diesen Weg als Strecke sehr gut vorstellen!"
Die Seele lächelnd: "Siehst Du, jetzt sprichts Du auch von einem inneren Weg, denn als Vorstellung gibt es diesen Weg nur in Deinem Kopf. Und genau das besagt "Kontemplation", nämlich, dass wir unseren Weg von jetzt ab innen fortsetzen sollen!“
Der Verstand versteht nicht, was die Seele meint, und so erklärt sie ihm, wie er sich durch Versenkung, also tiefe Betrachtung auf den Weg nach innen begeben kann. Sie erzählt, dass das Bewusstwerden in höchstens sieben gleichzeitigen Prozessen ablaufen kann, weil das Bewusstsein nicht mehr als sieben Ereignisse zugleich erfassen kann. Und je mehr von diesen sieben Vorgängen zugleich aktiviert werden, desto tiefer verläuft auch das Bewusstwerden. Also "Kontemplation" führt von außen her bis auf den Grund des Bewusstseins. „Und allein in der Tiefe des Bewusstseins kannst Du das Wesen der Dinge erkennen!"
Der Verstand will natürlich wissen, welche sieben Prozesse die Seele meint. Und er erfährt, dass es sich um wahrnehmen, betrachten, werten, beobachten, ordnen, begreifen und regeln handelt. Selbstvertändlich möchte der Verstand ein Beispiel haben! Die Seele sagt ihm, dass sie es ihm nicht unnötig schwer machen möchte und deshalb ein Beispiel aus seinem Bereich wählt, nämlich das Entwickeln einer Formel.
"Bei einer Formel hast Du nämlich auch einen Weg markiert, der nur in Deinem Kopf existiert!
Beginnen wir also mit Wahrnehmen. Nehmen wir an, Du willst eine Entscheidung per Münzwurf herbeiführen und bestimmst, dass "Zahl" gewinnt. Du stellt Dir vor, bevor Du die Münze wirfst, dass die Münze auf das Bild bzw. Kopf oder Wappen fällt, also "Zahl" gewinnt. Du überlegst, dass das Fallen sowohl auf "Zahl" als auch auf "Wappen" genau gleich wahrscheinlich ist. Um die Wahrscheinlichkeit nun als Formel auszudrücken, musst Du Dir zuerst überlegen, wie sich der Fall zahlenmäßig ausdrücken lässt. Die Entscheidung, also gleichsam das Ganze, also 1, hängt genau von 2 Ereignissen ab. Zwei Ereignisse bilden die Teile der bevorstehenden Entscheidung, also 1 geteilt durch 2. Die Wahrscheinlichkeit w, dass die Münze auf "Kopf" oder "Zahl" fällt, beträgt also w = 1/2. Nimmst Du aber stattdessen einen üblichen Spielwürfel, um eine Entscheidung zu fällen, dann hast Du es mit 6 Ereignissen zu tun, weil der Spielwürfel 6 Augen hat. Jetzt beträgt die Wahrscheinlichkeit w =1/6.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Würfel auf eine bestimmte Zahl fällt, ist also sehr viel geringer als beim Wurf einer Münze. Wenn Du diese Fälle länger beobachtet hast, dann wirst Du begreifen, dass sich der Wahrscheinlichkeitswert zwischen "sicher" und "unmöglich" bewegt, und dass diese Bewegung von der Anzahl der Ereignisse abhängt, die daran teilhaben. So sind wir ganz sicher, dass die Sonne auch morgen wieder scheinen wird. Das eintreffende Ereignis 1 hängt nur von einem einzigen Fall ab, nämlich, dass die Erde sich auch weiter wie bisher um die Sonne dreht. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch morgen die Sonne wieder aufgeht, ist w =1/1, also sicher. Dagegen beträgt die Wahrscheinlichket, dass die Sonne vom Himmel fällt = w= 1/0, da dieses Ereignis undenkbar ist. Und damit lässt sich besagter Fall auch allgemein, nämlich als Formel regeln: Die Wahrscheinlichkeit eines beliebigen Ereignisses ist w = 1/n, da n Möglichkeiten existieren. Wenn Du also zu einer Formel gelangen willst, musst Du die zu formalisierenden Vorgänge allgemein lösen, indem Du allgemeine Zahlen benutzt!"

Verstand: "Was wolltest Du eigentlich zeigen?"
Seele: "...dass es einen inneren Weg gibt, auf dem wir das Wesen von etwas schauen können! Das Wesen der Wahrscheinlichkeit besteht im Verhältnis einer Möglichkeit und zu der in ihr angelegten Wirklichkeit.“

9
Mrz
2011

Sichtbarmachen


Die wichtigste existentielle Funktion des Menschen ist das Wahrnehmen. In dem Verb „wahrnehmen“ verbirgt sich „wahr nehmen“. Wir sehen etwas nicht so wie es von sich her erscheint, sondern wie wir es uns zurechtlegen. Wir sehen nicht so wie es ist, sondern wie wir meinen, dass es ist. Das hat seinen zureichenden Grund darin, dass wir nicht einfach, sondern mehrfach sehen, also nicht nur sinnlich bzw. körperlich, gefühlsmäßig und geistig. Wir sehen einen Baum. Unsere augenblickliche Stimmung und Einstellung färben diesen Eindruck und aktuelle Gedanken interpretieren ihn als Vorstellung im Bewusstsein. Das gesehene Urbild erfährt demnach verschiedene Filterungen, bevor es als gefiltertes Abbild von uns wahr genommen wird. Wir wissen nicht, was wir sehen, sondern wir glauben, was wir wahr nehmen.

In Bezug auf das Wort verhält es sich noch abenteuerlicher. Die Vieldeutigkeit des Wortes überlässt es geradezu der Fantasie, welches Bilderleben sie dazu inszeniert. So hören wir das Wort so wie wir es verstehen wollen. Und es spielt eine große Rolle, in welcher Stimmung und Einstellung ein geschriebenes oder gesprochenes Wort aufgenommen wird.

Angesichts der vielfältig einfallsreichen Inszenierung eines Worte während des Bewusstwerdens besteht die am besten geeignete Vermittlung eines Wortes in der Demonstration dessen, was es eigentlich zeigen soll. Insbesondere für Didaktiker gilt: „Nicht lehren, sondern zeigen!“(1!)

Eingedenk der Enge des menschlichen Bewusstseins und der geringen Merkfähigkeit des Kurzzeitgedächtnisses sind für eine wirksame Wiederholung entsprechende Maßnahmen 'gegen das Vergessen' unvermeidbar. Wir werden das mit Hilfe eines begleitenden Gedächtnistrainings verwirklichen. Zunächst müssen wir die Voraussetzungen für eine merkfähige Geschichte schaffen. Sie sind Ihr eigener Regisseur bei der Inszenierung dieser Geschichte. Die Inszenierung erfolgt mit Hilfe Ihrer Vorstellungskraft. Wir sind in einer wunderschönen Landschaft unterwegs. Sie befinden sich in Begleitung einer Lichtgestalt namens Seele und einem Landschaftsführer namens Verstand, der sich in der Gegend sehr gut auskennt. Stellen Sie sich jetzt die Seele an Ihrer rechten Seite als schöne weibliche Gestalt vor und den Verstand auf Ihrer linken Seite als männliche Gestalt, die, falls Sie ein Mann sind, genau so aussieht wie Sie selbst. Falls Sie eine Frau sind, ist auch die Gestalt auf Ihrer linken Seite weiblich und trägt den Namen „Vernunft“. Sie bewegen sich ruhig durch die Landschaft an einem sonnigen Tag. Es ist um die Mittagszeit.

Verstand: „Hast Du es inzwischen bereut, dass Du Dich für diese Wallfahrt entschieden hast?“
Ich: „Nein, ich bin froh, dass ich mich so entschieden habe wie mir die Seele geraten hat! Schließlich möchte ich ja wieder gesund werden!“
Verstand: „Stört es Dich, dass der Weg durch ein Traumland führt?“
Ich: „Das ist Deine Deutung. Ich aber träume nicht und das alles ist für mich wirklich!“
Ich: „Sage mir lieber, wann und wo wir heute unsere Pause einlegen werden, damit ich mich darauf einstellen kann.“
Verstand: „Die Seele hat doch, als wir unsere Reise planten, vorgeschlagen, dass wir unsere erste Rast in der Klause des alten Bruno einlegen. Er soll Pilgern gegenüber sehr gastfreundlich sein. Jedenfalls werden wir seine Karthause kaum vor Sonnenuntergang erreichen.“

Memo: Die drei Gestalten stehen für die drei Wahrnehmungen: Geist, Sinne, Gefühl, die Wallfahrt selbst für das Bewusstwerden und schließlich die Klause für das Bewusstsein.

8
Mrz
2011

Suchen, was sich nicht sehen lässt

Er lächelt über die Verlegenheit seines Schülers. "Wie kann ich nach etwas suchen, das ich nicht sehe?" Aber der Schüler versteht diese Rückfrage seines Lehrers nicht: "Wenn Du es siehst, dann hast Du es ja bereits entdeckt und brauchst nicht mehr suchen!"

Jetzt erkennt der Lehrer, dass er selbst Verwirrung gestiftet hat. Es ist die Vieldeutigkeit der Worte, die den anderen in eine parallele Welt versetzt. Ihm wird klar, dass für seinen Schüler "Sehen" eine andere Bedeutung hat.

Wir sehen zugleich körperlich, seelisch und geistig. Wenn ich einem Menschen begegne, erfasse ich ihn mit meinen Augen, mit meinen Gefühlen und mit meinen Gedanken. Ich kann aber auch einem Menschen begegnen, ohne ihn genau anzusehen und ihn zu
empfinden. Und ebenso kann ich gefühlsmäßig etwas empfinden, das ich geistig noch nicht erfassen kann.

Er ist sich plötzlich unsicher, ob sich das überhaupt so beschreiben lässt, ob denn vielleicht nicht doch das Fühlen auch ein Sehen ist.

7
Mrz
2011

Enschuldigen Sie, was suchen Sie?

Der Mensch bezeichnet sich als vernunftbegabtes Lebewesen. Diese Begabung ermöglicht ihm, in Gedanken aus sich heraus zu gehen, um ein anderes Leben zu führen. Der lateinische Name für diesen Ausgang lautet "Existenz". Existieren bedeutet aus sich herausgehen. Das Ich hat offensichtlich das Bedürfnis, sich vom Selbst zu befreien, um sein Leben im schönen Schein zu verbringen. Sobald das Ich das Selbst verlassen hat, zeigt es sich unfähig, wahrzunehmen, ohne sich das Wahrgenommene für sich zurecht zu legen. So lebt es fortan in einer für sich zurecht gelegten Welt, in der es sich so sieht, wie es für es am angenehmsten erscheint.
Es sind diese Gedanken über den schöngefärbten Schein des eigenen Lebens, die ihn bewegen, als sich ihm einer seiner Schüler so vorsichtig nähert, dass er ihn erst im letzten Augenblick bemerkt.
"Was schleichst Du Dich so an?"
"Ich wollte Sie nicht in Ihren Gedanken stören und schon gar nicht erschrecken!"
Er betrachtet seinen etwas hilflos erscheinenden Schüler und erkundigt sich freundlich, welche Überlegung ihn zu ihm führt. Der Schüler erkundigt sich, ob er das, wonach er so lange sucht, nicht wenigstens schon in der Ferne zu sehen vermag.
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Seit 20 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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