Unilogo

6
Mrz
2011

Ich glaube kein Wort

Die Aufnahmebereitschaft für Ratschläge ist begrenzt. Die Erfahrung der Erfolglosigkeit dämpft das Interesse. Die Welt ist voller Ratgeber. In Bibliotheken füllen sie Regale und in Buchhandlungen die Kasse. Ratgeber-Sendungen im Fernsehen, Rundfunk und Internet im Verbund mit Büchern, Magazinen, Zeitschriften und Foren den strömen auf den Menschen ein.. Warum sich viele Menschen immer wieder Rat holen, ohne anschließend Bescheid zu wissen, liegt in der unstillbaren Sehnsucht nach einem verbesserten Leben begründet. In dieser Sehnsucht entdecken viele Abzocker eine willkommene Geldquelle und nutzen auch noch den Rest verbliebenen Vertrauens schamlos aus.
Der Informationsdschungel und der Ansturm an Scheininformationen führen dazu, dass Menschen in der Informationsflut ertrinken. Information hat ihre Wirkung verloren. Das Wort, das sie vermittelt, verfügt nicht mehr über die Kraft, seinen Inhalt in Schaffensenergie umzuwandeln. Die Geschichte des Menschen scheint so zu verlaufen, dass nicht nur am Anfang, sondern auch am Ende das Wort steht. Der Glaube und das Vertrauen in das Wort scheint verloren! Die Umwertung aller Werte lässt geistige Wüsten unaufhörlich wachsen....

5
Mrz
2011

Erziehen bedeutet, das Ich zu sich selbst befreien lassen

Folgt man dem Philosophen Heraklit, der um 520 bis etwa 460 in Ephesos lebte, und vergleicht das Denken mit einem Strom, dann liegt es nahe, anzunehmen, dass der Fluss der Gedanken erheblich gestört wird, wenn der Körper unter Stoffwechselstörungen leidet, weil ihm zu wenig Wasser zugeführt wird.
Alte Menschen, die ihren Körper austrocknen lassen, können deshalb nicht mehr erwarten, dass in ihrem austrocknenden Gehirn noch Gedanken fließen können. Mit der Gedankenwelt aber fällt auch die Menge der Gedächtnisfunktionen in sich zusammen und Demenz wird zur natürlichen folgerichtigen Erscheinung.

Obwohl hinreichend bekannt ist, dass alte Menschen kaum mehr Durst empfinden, werden sie dazu gedrängt, mehr zu trinken, statt ihre innere Regelung intakt zu halten. Würde also frühzeitig dafür Sorge getragen, dass die Kontrollgröße nicht ausfällt, indem das Denken lebendig gehalten wird, dann würden auch die Schwierigkeiten, sich mit hinreichend Wasser zu versorgen, erst gar nicht auftreten. Das körperliche, seelische, geistige Gleichgewicht des Menschen hängt unmittelbar von der Balance zwischen Wasserhaushalt und Denken ab.
Die Auslegung der Bedingungen der Möglickeit des Denkens durch eine angemessene Befriedigung der Grundbedürfnisse wurde in der Zeit nach den vorsokratischen Naturphilosophen arg vernachlässigt.

„Wasser-Trinken hilft denken!“ Dieser Leitspruch hilft zu vermeiden, dass der Geist im Wassermangel ertrinkt. Aber dieser Spruch steht stellvertretend für alle Bedürnisse. Dementsprechend erweitert lautet er nun:

Bedürfnisse fühlen, Befriedigung empfinden, Glück denken und leben!

Eine angemessene Vorsorge bestünde also in der Betrachtung, auf welche Weise den eigenen Grundbedürfnissen entsprochen wird. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die gesamte Regelung des einzelnen davon abhängt, dass diese Bedüfnisse nicht zu eng ausgelegt und auf jeden Fall in ihrer Mehrdeutigkeit ausgelegt werden. Die dargestellte Regelung soll nachfolgend dementsprechend „erweitert“ werden:

Körperlich seelisch geistiges Motivationsprofil

Soll – Liebe – Suche

Regler – Berührung – Glück

Einstellung – Sehnsucht – Projektion

Regelung – Unternehmung – Umsetzung

Ist – Erfolg – Befriedigung


Als Verwirklichen hängt Denken wesentlich vom aktiven Umsatz ab. Und bedenken wir indem wir einige Gedanken zurückgehen, dass die seelisch geistig körperliche Lebendigkeit davon abhängt, von wie vielen Fragen Sie bewegt werden.

Bedenken Sie, dass sich solches Fragen nicht nur im geistigen Bereich, sondern auch im körperlichen oder seelischen Bereich abspielen kann. Es kommt darauf an, in welchem Bereich Sie sich von Ihrer Begabung her bevorzugt aufhalten. Und diese Fragen sollten auch von innen her angeregt sein und nicht von äußeren Einflüssen herrühren. Fragen können in den unterschiedlichsten Formen auftreten. Das am weitesten von geistigen Fragen entfernteste Komplementieren findet durch technische oder handwerkliche Fragen statt. Falls Sie also keine Sie motivierenden Fragen finden, fragen Sie sich, ob Sie sich eigentlich in Ihrem ureigenen Bereich aufhalten. Am schwierigsten zu erkennen ist gewöhnlich das seelische oder soziale Gebiet, vielleicht deshalb, weil es in einer egoistischen, kapitalistischen Gesellschaft die geringste Anerkennung findet. So gilt es kaum akzeptabel, wenn sich jemand in ein Kloster zurückzieht, um Gott zu suchen. Suchen ist die spürsamste und empfindsamste Erscheinungsform des Fragens.

Oft werden die ganz persönlichen Fragen durch falsche Erziehung verschüttet, so dass keine inneren Bewegungen der Befreiung des Ichs zu sich selbst mehr enstehen können. Eine solche Situation wird nachfolgend beschrieben.

4
Mrz
2011

Lebensenergie Wasser


Das Denken wird von Fragen in Gang gesetzt, aufrecht erhalten und auch geregelt. Es existieren Hauptfragen, die sogenannten Leitmotive, und abgeleitete Fragen. Leitfragen sind Fragen, die jemanden ununterbrochen beschäftigen und von deren Beantwortung man träumt. Wird an den Ursprung der Fragen gedacht, dann ist es vielleicht vorteilhafter, von pimären, sekundären und tertiären Fragen zu sprechen. So geht eine primäre Frage von Grundbedürfnissen oder gar Trieben aus. Die Frage nach dem Beruf, den jemand wählen möchte, kann durch das Grundbedürfnis nach Schutz und Geborgenheit bzw. Sicherheit gesteuert sein, wenn es ausschließlich ums Geld Verdienen geht. Ist allerdings die Höhe des Verdienstes ausschlaggebend, dann gesellt sich noch ein weiteres Bedürfnis verstärkend hinzu. Es geht dann nicht mehr nur um Sicherheit, sondern zugleich auch um Ansehen oder vielleicht auch Macht à la "Geld regiert die Welt". Wenn jemand schlichtweg nur neugierig ist, dann wird das Grunbedürfnis nach Neuem die Berufswahl steuern und jemanden dazu bringen zu studieren, um forschen zu können. Die von Grundbedürnissen abgeleiteten Fragen, die ein Leben maßgeblich bestimmen, sind vielfältig und deren existentielle Auswahl ganz persönlich. Bei der Beantwortung, welche primären Fragen einen wirklich maßgeblich bestimmen, muss man sich gegenüber ganz offen bzw. ehrlich sein, insofern man sich in seinen Motiven selbst erkennen will. Sie erhalten nachfolgend eine Art „Checkliste“, die Sie Zeile für Zeile durchgehen und beantworten sollten: Fragen Sie sich in jeder Zeile, wie stark diese Frage Sie bschäftigt und vergeben Sie intuitiv Punkte zwischen 0 und 100, wobei 100 Punkte für eine sehr starke, fast schon krankhafte Beschäftigung stehen:

Motivationsprofil

Grundbedürfnis - Grundfrage / Punkte

Hunger - Hungert mich nach Neuem? - (Bin ich neugierig?)
Durst - Dürstet mich nach Anerkennung? - (Bin ich ehrgeizig)
Schlaf - Bin ich energielos? - (Bin ich träge?)
Bewegung - Bin ich abenteuerlustig? - (Liebe ich Veränderungen?)
Schutz - Bin ich spontan? - (Scheue ich das Risiko?)

Verwechseln Sie nicht Grundbedürfnis und abgeleitete Frage. Wenn Sie viel schlafen, hat das nichts damit zu tun, ob Sie untertags antriebslos sind oder nicht! Und das ist auch kein Test, sondern eine Checkliste. Um zu verstehen, wie das Motivationsprofil aufzufassen ist, wird nun dieses Profil als Regelung dargestellt, wobei gilt:

Soll - Schutz
Regler - Schlaf
Einstellung - Hunger
Regelung - Bewegung
Ist - Durst

Man ist vielleicht überrascht, dass der Sollwert vom Bedürfnis zu trinken bestimmt wird. Anderseits funktioniert der Stoffwechsel nur, wenn der Körper ausreichend mit Wasser versorgt wird, also mit 2 bis 2,5 Liter pro Tag. Schließlich besteht etwa 80 Prozent des Bluts aus Wasser, das Gehirn etwa zu 75 Prozent und unser Körper besteht ingesamt zu etwa 2/3 aus Wasser. Das dürfte klarmachen, warum in der bioenergetischen Regelung der Wasserhaushalt die Rolle der Kontrolle übernimmt.

3
Mrz
2011

Nicht zu Ende gedacht



eigendynamik
(c) urs


Wer sich einem Denken als Verwirklichen nicht verpflichtet fühlt, neigt leicht dazu, sein Denken mit Tun zu verwechseln. Er träumt sich in eine Welt hinein, in der er nach eigenem Gutdünken handeln kann, ohne etwas tun zu müssen. In einer gedachten Welt kann jeder jene Rolle einnehmen, in welcher er sich am besten gefällt. Insofern könnte man das Denken, das sich als Selbst-Denken begnügt, auch Vorspiegeln falscher Tatsachen nennen. Die Entdeckung der Illusion als Existenz ist so alt wie das Denken selbst. Religionen schenken von Anfang an die Illusionen, letztlich nicht selbst für das eigene Denken verantwortlich sein zu müssen. Umgekehrt stellt sich natürlich auch die Frage, ob Religionen auch nicht nur für ein Denken stehen das nie zu Ende gedacht worden ist.

2
Mrz
2011

unfolgsam

Im Grunde wird eine vom Denken erzeugte Vorstellung als ziemlich unverbindlich betrachtet. Die vom Denken organisierte Handlungsvorlage wird zwar als Möglichkeit angenommen, aber deshalb längst noch nicht dem entsprechend verwirklicht. Es tut sich ein Widerspruch zwischen Denken und Handeln auf.

Ein vergleichbarer Widerspruch kann auch zwischen Fühlen und Denken bestehen, denn auf das, was das Gefühl sagt zu hören und darüber nachzudenken, geschieht ebenfalls häufig nicht. Bedenkt man aber, dass Fühlen, Denken, Handeln von Natur aus vor allem als kongruente Vorgänge angelegt sind, dann lässt sich auch vorstellen, dass die Verstrickung in solche Widersprüche nicht folgenlos bleibt und das widersprüchliche Verhalten auf Dauer eine hohe körperliche Belastung darstellt.
Dieser Widerspruch zwischen gefühltem Denken und Verhalten führt als Stress zu Verspannungen, weil sich der Körper inkongruent zu sich selbst verhält.
Diese fehlende Übereinstimmung mit sich selbst macht auf Dauer nicht nur ernsthaft krank, sondern gefährdet anschließend auch noch jegliche Heilung.

Wie schon öfters erwähnt ist der Körper ein natürliches selbstorganisierendes System, das von Natur aus in der Lage ist, sich selbst korrigierend zu heilen. Diese Selbstheilung kann aber dann nicht mehr geschehen, wenn die Voraussetzungen hierfür gestört oder zerstört sind.

Findet eine konsequente innere Kommunikation zwischen Gefühl (Seele), Denken (Geist) und Handeln (Körper) nicht mehr statt, kann Selbstheilung schon deshalb nicht mehr stattfinden, weil der Körper gar nicht mehr auf die hierfür unabdingbar erforderlichen helfenden Bilder zu 'hören' und dem Vorgestellten zu folgen vermag.

In ihrer schöpferischen Begabung haben Seele, Geist und Körper Religion und Philosophie erfunden, um wenigstens in der Fantasie einen Ausgleich zu schaffen. Wenn sich Seele, Geist und Körper schon nicht mehr selbst helfen können, dann muss sie das stärkere Bild von einem Gott retten.

1
Mrz
2011

Gedanken sind eigenwillig

Das Denken vollzieht sich nicht abbildungstreu. Die Gedanken bleiben in einem schöpferischen Gehirn während des Bewusstwerdens nicht das was sie sind, sondern verändern sich durch ihre Bekanntschaften mit immer wieder anderen Gedanken. Gedanken ergeht es wie dem Menschen, dem sie gehören; auf Grund ihrer Erfahrungen verändern sie sich. Man muss sich von der mechanistischen Vorstellung verabschieden, dass sich Gedanken lediglich im Langzeitgedächtnis befinden, um auf ihren Abruf bzw. Einsatz zu warten. Gedanken sind keine Konservendosen, deren Inhalte über Jahre aufbewahrt werden können. Ganz im Gegenteil, Gedanken sind selbständige neuronale Wesen, die, sobald sie vom Bewusstsein nicht mehr beaufsichtigt werden, sich im Unbewussten begegnen, um sich miteinander spielerisch auszutauschen. Aus diesem Grund vollzieht sich vorwärtsgerichtetes Lehren als Anregung weiterzudenken.

28
Feb
2011

Umkehr


Herr_Soundso
(c) urs

Das erfolgreiche Wirken von Geistheilern an Kliniken in England verweist ebenso wie das Phänomen des Wunders auf das Primat des Denkens, das der menschliche Organismus dem Denken einräumt. Dieser Hinweis beinhaltet zugleich die Aufforderung, das Denken wesentlich anders zu denken. Diese Wende oder Kehre könnte sich in einer radikal anderen Betrachtung des Wesens vollziehen. Nicht mehr das Wesen als solches wird philosophisch gedacht, sondern das Wesen als Lebewesen. An die Stelle des Seins tritt das Dasein, und an die Stelle der Abstraktion tritt das Konkretisieren der Kunst. Dieser zunächst höchst befremdliche Gedanke erweitert das Bewusstwerden als Bilderleben zum Bewusstwerden als Bilderkennen. Erleben schließt nun das Erfahren als Bekanntschaft bzw. Vertrautwerden mit ein. Erkennen vollzieht sich als Einsicht in das, was der Körper auf Grund des eigenen Denkens körperlich erfahrbar definiert. Die philosophische Grundfrage besteht nun – wie gesagt – nicht mehr in der Frage nach dem Wesen, sondern vielmehr in der Frage nach dem Lebewesen. Die Philosophie kehrt sich in Heilkunst um.

27
Feb
2011

Spinnen im Kopf

Gleichgültig, als wie praxisrelevent oder praxisirrelevant sich die Philosophie eines Philosophen erweist, es bleibt, dass sie letztlich von ihrem Ansatz her insofern nahezu körperfeindlich ausgelegt ist, als sie das Denken fast ausschließlich als reine Kopfarbeit betrachtet. In seltenen Fällen wie etwa bei Spinoza werden zwar Gefühle einbezogen, aber es bleibt dabei, dass die Sprache des Kopfes nicht als Einheit mit der Sprache des Körpers gesehen wird. Körpersprache wird nahezu unabhängig von der Sprache des Denkens betrachtet. Es erscheint geradezu absurd, dass der Mensch mit der Entdeckung des Werkzeugs geradezu den „Kopf verloren“ hat. Paradoxerweise tritt als Folge der Spaltung einer Handlung in Denken einerseits und Verhalten andererseits eine Verselbständigung des Denkens und damit ein „Verkopfung“ ein, so dass im Kopf entschieden wird, was für den übrigen Körper gut sein soll. Zufolge solcher Verabsolutierung kommt es sogar zu einer medizinischen Metaphysik in Form von Computerprogrammen, die Operationsroboter steuern. Der Schulmediziner betrachtet den Menschen gleichsam als Cyborg und untersucht nicht mehr den Menschen ganzheitlich, sondern nur noch auf bestimmte Funktionen eines kybernetischen Organismus oder Mechanismus hin. Da ist es selbstverständlich nur eine Frage der Zeit, bis sich eine Gegenbewegung entwickelt und als Alternative Medizin wieder auf die Natur statt auf die Technik setzt. Merkwürdigerweise geht auch mit dieser Entwicklung eine kaum mehr nachvollziehbare Verkopfung einher, die mit der Erfindung des Geistheilers ihren vorläufigen Höhepunkt erfährt.

26
Feb
2011

Wahrer Reichtum


Die Philosophie ist „verkopft“. Weil das Denken zu sehr vom Kopf beherrscht wird, ist Philosophie unhandlich geworden und somit eine unpraktische Angelegenheit. Das war nicht immer so. In den Anfängen der Abendländischen Philosophie galten die Philosophen als Tüftler, die sich praktisch mit scheinbar unlösbaren Problemen herumschlagen und sich absurde Dinge ausdenken. Und obgleich sich deren Gedankenexperimente nicht gerade als erfolgreich und zu langwierig erwiesen, wurden sie beneidet. Besonders Thales, der auffälligste der damaligen Philosophen, wird von ihnen wegen seiner Armut gefoppt, da er ja ganz offensichtlich der beste Beweis dafür ist, dass man es mit Philosophie nicht weit bringt. Aber Thales kümmert das wenig. Aufgrund seiner astronomischen Kenntnisse weiß er allerdings, dass er erst im kommenden Jahr den Nachweis für den praktischen Nutzen der Philosophie führen kann, denn aufgrund seiner Analysen findet er heraus, dass im kommenden Jahr eine reiche Olivenernte zu erwarten ist. Und so mietet er mit dem wenigen Geld, das er noch besitzt bereits im Winter alle Olivenpressen in Chios und Milet. Selbstvertändlich bekommt er sie zu dieser Jahreszeit noch zu einem Spottpreis und mit einem mitleidigen Lächeln.
Als plötzlich zur Erntezeit alle Pressen gleichzeitig benötigt werden, leiht er sie gegen hohe Beträge aus und verdient eine Menge Geld damit. So beweist er der Welt, dass auch Philosophen leicht reich werden können, wenn sie nur wollen. Aber reich zu werden, liegt nicht im Interesse der Philosophen. Deren Ehrgeiz bezieht sich eher darauf, Anworten auf interessante Fragen zu finden. Denn der Ansicht Thales nach macht Entdecken reicher als Geldquellen zu finden.

25
Feb
2011

be-greifen


Im Wort begreifen steckt greifen. Die Vorsilbe "be" verstärkt "greifen" und bringt zum Ausdruck, dass man sich etwas nähern muss, um es zu begreifen. In Begreifen steckt 'handgreiflich', etwas greifen, um es anfassen und erfahren zu können. Als Folge des Begreifens vermittelt ein Begriff etwas so leicht Handhabbares wie ein Rezept. Eine brauchbare, weil leicht verständliche Anleitung ist also ein Beispiel für einen Begriff. Denken in Begriffen meint also Überlegungen, wie sich etwas umsetzen und verwirklichen lässt. In diesem Sinn zeigt sich Wissenschaft wider Erwarten vor allem als praktisch. Dass Wissenschaft einen völlig anderen Ruf hat, liegt zum einen Teil daran, dass viele Wissenschaftler Begriffe nicht zu Ende denken oder diese nicht sauber ausarbeiten. Zum anderen Teil beruht dieser nachteilige Ruf auch auf Missverständnissen. Man versteht etwas nicht, hält es beispielsweise für zu abstrakt, weil man sich selbst zu wenig konkret damit beschäftigt hat. Wer sich zum Beispiel schwer mit Mathematik tut, darf nicht erwarten, dass er eine Formel als trennschärfste und einfachste Form einer Handlungsanweisung versteht.
Es liegt also auf der Hand, dass jeder der sich wissenschaftlich ausdrückt, ganz klar sagt, was anliegt und zu tun ist.

24
Feb
2011

Der Fall von zu Guttenberg

Der Fall Guttenberg ist nun ein aktuelles Beispiel dafür, dass Wissenschaftler eben nicht wissenschaftlich vorgehen und ganz offensichtlich dazu schweigen, was Sache ist. Jeder Wissenschaftler, der sich mit Bewusstseinsforschung beschäftigt, weiß doch, dass die Aussage des Verteidigungsministers eine Lüge ist, wenn unterstellt wird, dass es sich um eine seelisch gesunde Persönlichkeit handelt. Ist das aber nicht mehr der Fall, dann wird es gefährlich, wenn dieser Mann im Amt bleibt. Im Falle einer Persönlichkeitsspaltung weiß nämlich dieser Mann nicht mehr, was er bewusst tut. Verhält es sich nämlich so, dass dieser Mann nicht bewusst getäuscht hat, dann hat er selbst gar nicht mitbekommen, dass er Plagiate in seiner Doktorarbeit benutzt. Wer aber nicht mehr Herr seiner eigen Lage ist, sollte auch keine Verantwortung mehr für andere tragen.
Es ist nämlich schlechterdings unmöglich, einen Text von anderen unbewusst zu übernehmen. Schon das Lesen eines solchen Textes verlangt Bewusstsein, es sei denn, das hat ein anderer erledigt. Wenn Guttenberg seine Arbeit nicht selbst geschrieben hat, dann hat er natürlich auch andere nicht bewusst getäuscht.

20
Feb
2011

Das Auge der Allgegenwart

Von Wundern wird gesagt, dass sie nicht ohne Glauben geschehen können. Allein der Glaube an das helfende Bild der Madonna in Lourdes vermag zu heilen. Der stärkste Wille, das Rauchen aufzugeben hilft nichts, wenn der Glaube an eine helfende Vorstellung fehlt. Solche Zuversicht kann man mit dem Verstand oder mit der Vernunft nicht herstellen. Der Glaube an eine helfende Vorstellung wie die von Gott, von einem Heiligen oder von einem Schutzengel wächst von innen aus der Tiefe des Unbewussten heraus. Deshalb sprechen auch viele Gläubige vom Glauben als von einer Gnade. Demnach erscheint es so, dass uns nicht der Glaube an Gott uns dessen Existenz erschließt, sondern umgekehrt, dass uns diese Existenz erst die Gnade des Glaubens zu schenken vermag.

Auge

An oder auf der Grenzlinie des Verstandes erscheint es so, dass sich der Glaube durch den Verstand über die Intuition der Vernunft erschließt und durch das Gefühl erfahren wird.

17
Feb
2011

Intuitionstest

Intuition basiert auf Begabung und diese wiederum auf Intelligenz:

1. Wie viele und welche Ordnungen gibt es?
2. Wie viele und welche Kategorien gibt es?
3. Welche Fragefürwörter ordnen Sie welchen Kategorien zu?
4. Wie viele und welche ästhetischen und logischen Kräfte gibt es?
5. Wie lautet die Bestimmung der Information, wenn alle Kategorien mit einbezogen werden?

Der Test fällt erst dann und nur dann positiv aus, wenn Sie alle(!) Fragen zum ersten Mal vollständig beantwortet haben!

16
Feb
2011

Hellsichtigkeit (idein)

Im Gegensatz zu künstlich technischen Schöpfungen des Menschen verbirgt die Natur die Regeln und Gesetze ihres Schaffens nicht, sondern offenbart sie jedem, der sie wahrnehmen, betrachten, beobachten und dadurch begreifen will. Im Gegensatz dazu neigt der Mensch dazu, aus allem ein Geheimnis zu machen und seine Entdeckungen vor anderen zu verbergen. Ob er auf diese Weise sich nun aus Vorsicht oder Eitelkeit Konkurrenz verschafft oder ob er grundsätzliches aus falsch verstandenem Machtanspruch zu Alleingängen neigt, ist gleichgültig, denn letztlich sät er so Neid, Unfriedenheit und schließlich auch Krieg, und er erzieht den einzelnen zu einem Menschen, der sich für etwas ganz Besonderes hält. Demzufolge geschieht es, dass sich Entdeckungen als unsägliche leicht abgeänderte Wiederholung des immer Gleichen in immer wieder anderer Aufmachung darstellen und sich so vorstellen. Aufgrund dieses falschen Ehrgeizes vergibt der Mensch seine von Natur aus gewährte Hellsichtigkeit, also die Gabe des Entbergens des Wahren, welche die Griechen "idein" nannten. "Idein" meint das naturgegebene Wahrnehmen jener Ideen der Natur, welche durch philosophische Betrachtungen und naturwissenschaftliche Beobachtungen zum Vorschein gelangen. "Idein" bedeutet entdeckendes Sehen, Sichten also:


Einsicht = Alles Gemeinsame in Einem,
Ansicht = Eines von Vielem meinen,
Rücksicht = Mehr als Eines gelten lassen,
Vorsicht = Zu Vieles auf einmal hassen.

Umsicht = Alle Möglichkeiten behutsam sichten,
Aussicht = Alles nach seinen Möglichkeiten gewichten,
Übersicht = Alles geordnet und möglichst klar sehen,
Nachsicht = Trotz Unvollkommenheiten aufrecht gehen.
Sichten, Hellsichtigkeit bedeutet: belichten, gewichten,
verdichten!

Der griechische Philosoph Platon zeigt in seinem Höhlengleichnis, dass jeder Mensch sich selbst zum Licht der Einsicht begeben kann, wenn er nur dieser Gabe seiner Natur vertraut und darauf hört, was sich ihm durch die innere Stimme seiner Vernunft intuitiv mitteilt. Das meinten die griechischen Philosophen, als sie den Menschen als das vernunftbegabte Lebewesen bestimmten.
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Seit 20 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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