Unilogo

23
Sep
2012

3 (13) Entbergen

 
 

22
Sep
2012

2.7 (12) verflüchtigen

 


 


bleiben verlieren
benennen aufgeben
ordnen verlieren
verflüchtigen

Sich retten durch Substantivieren?
Doch Sein gewinnen und festhalten?
schwinden aushalten
verflüchtigen

noch bleiben
halten wollen
fantasieren öffnen
verflüssigen

wahrnehmen
betrachten
beobachten
dichten
 

Eigenschaften erst ermöglichen das Unterscheiden von Werden als Beobachten von Vorgängen.

Betrachten beschreibt und hält Schwinden durch das Bestimmen als Wesen anwesend.

Das hilft Werden zu übersehen und mit allen Mitteln zu versuchen, den Verfall aufzuhalten.

Vernunftbegabte Wesen träumen vom Bleiben, während ihnen alles entschwindet.
 

1.
Ach wie flüchtig,
ach wie nichtig
ist der Menschen Leben!
Wie Ein NEBEL bald enstehet
und auch wie der bald vergehet
so ist unser LEBEN sehet!
2
Ach wie nichtig,
ach wie flüchtig
sind der Menschen Tage!
Wie ein Strom beginnt zu rinnen
und mit Laufen nicht hält innen,
so fährt unsre Zeit von hinnen.
3
Ach wie flüchtig,
ach wie nichtig
ist der Menschen Freude!
Wie sich wechseln Stund und Zeiten,
Licht und Dunkel, Fried und Streiten,
so sind unsre Fröhlichkeiten.
4
Ach wie nichtig,
ach wie flüchtig
ist der Menschen Schöne!
Wie em Blümlein bald vergehet,
wenn ein rauhes Luftlein wehet,
so ist unsre Schöne, sehet!
5
Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Stärke!
Der sich wie ein Löw erwiesen,
Überworffen mit den Riesen,
Den wirfft eine kleine Drüsen!
6
Ach wie flüchtig,
ach wie nichtig
ist der Menschen Glücke!
Wie sich eine Kugel drehet,
die bald da, bald dorten stehet,
so ist unser Glücke, sehet!
7
Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Ehre!
Über den, dem man hat müssen
Heüt die Hände höflich küssen,
Geht man morgen gar mit Füssen!
8
Ach wie nichtig,
Ach wie flüchtig
Ist der Menschen Wissen!
Der das Wort konnt prächtig führen
Und vernünfftig discurriren,
Muß bald alle Witz verlieren!
9
Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Dichten!
Der, so Kunst hat lieb gewonnen
Und manch schönes Werck ersonnen,
Wird zu letzt vom Todt erronnen !
10
Ach wie nichtig,
ach wie flüchtig
sind der Menschen Schätze!
Es kann Glut und Flut entstehen,
dadurch, eh wir es versehen,
alles muß zu Trümmern gehen.
11
Ach wie flüchtig,
Ach wie nichtig
Ist der Menschen Herrschen!
Der durch Macht ist hoch gestiegen,
Muß zu letzt aus unvermügen
In dem Grab erniedrigt ligen!
12
Ach wie flüchtig,
ach wie nichtig
ist der Menschen Prangen!
Der in Purpur hoch vermessen
ist als wie ein Gott gesessen,
dessen wird im Tod vergessen.
13
Ach wie nichtig,
ach wie flüchtig
sind der Menschen Sachen!
Alles, alles, was wir sehen,
das muß fallen und vergehen.
Wer Gott fürcht', wird ewig stehen.
 
--
Michael Franck (Text)
Johann Sebastian Bach
Kantate. BWV26
 

21
Sep
2012

2.6 (11) Kontrast

 




 

Konträres Denken wendet sich gegen bereits Gedachtes. Es versteht sich als Probe aufs Exempel. Aber ein solcher Versuch ist schwierig. Das Gehirn widersetzt sich allen Veränderungen gewohnter ausgeprägter neuronaler Strukturen. Die Erfolgs-Wahrscheinlichkeit eines Veränderungsversuches wächst durch die Einnahme einer Gegenposition. Das Formulieren von Pro und Contra erleichtert das.

Pro: Wissenschaftliche Sätze folgen festen Regeln formalisierender Verallgemeinerung.
Contra: Künstlerische Sätze folgen intuitiven Bildern gefühlter Fantasie.
Pro: Wissenschaft ist ihrer Beweiskraft verpflichtet.
Contra: Kunst ist der Wahrheit verbunden.

Pro und Contra ist jedoch ein zu rationaler Vergleich, um sich von eingefahrenen Spuren lösen zu können.
Eher hilft ein Ausbruch aus der Wissenschaft (in die Kunst).

Das Wort ist ein Anfang. Ein Wort ist ein Zeichen.
Es zeigt uns ein Bild. Während der Betrachtung entstehen Gefühle. Vorstellungen zum geschauten Bild gestalten sich und kleiden sich wiederum in Worte. Eine Geschichte entwickelt sich. Die Fantasie spürt, was sie erzählen will. Und eine Idee scheint aus den Tiefen des Unbewussten hervor.

Es ist schwierig, überhaupt einen Weg zu finden, wenn sich ein Wort an das andere klammern muss, um wenigstens irgend etwas geschehen zu lassen.

In der dunklen wort- und gedankenlosen Welt beginnt es zu dämmern. Der erste Anschein eines Ideenlichts zeigt sich in der Finsternis des entschwundenen Dagewesenen. Die Dämmerung vertreibt die Nacht des spielenden Chaos neuronaler Unverbundenheiten.

Fragen machen sich auf die Suche nach Antworten für helfende Schritte. Fragen, das hilft immer, wenn man sich in einer gedankenlosen Wüste nicht mehr zurechtfindet.
Aber Fragen sind auch gefährlich, orientieren sie sich doch an erfahrenen Vorgehensweisen.

Der Blitz des Sturzes durch den Raum-Zeit-Tunnel treibt alles Ordnen auseinander, und der Kosmos löst sich in eine raumlose Unendlichkeit auf. Worte verlieren ihre Sicherheit. Inmitten des Werdens erscheinen Hauptwörter als Lügen, heucheln sie doch nicht existierendes Seiendes.

Verunsicherte Hauptwörter nehmen Sätzen ihre Standfestigkeit. Blumen blühen nicht mehr. Blühen überlässt es der Fantasie, selbst zu wählen und zu entscheiden, was blühen soll. „Blühen fantasieren“.
Aufforderung, sich das Blühen selbst auszumalen.
Angestecktes, Aufgestecktes (lateinisch: suffixum) gewährt Geschehen wenigstens etwas Halt. Unter Umständen helfen auch Begleiter (Artikel). „Das Blühen fantasieren“ fordert stärker auf als „Blühen fantasieren“. Es sei denn, man nimmt einen Nullartikel an und fühlt sich angesprochen.

Als Hauptwort aufgegeben bleibt für „Totzeit“ „sterben“ und nicht einmal „Sterben“. Aber mit „sterben“ lässt sich sehr viel sensibler malen.

sterben
ableben, abscheiden, absterben, auflösen, dahinscheiden, eingehen, einschlafen, einschlummern, entschlafen, entschlummern, erfrieren, erlöschen, ersticken, ertrinken, fallen, heimgehen, hinübergehen, schwinden, umkommen, verdursten, verenden, vergehen, verhungern, verlöschen, verscheiden, verschwinden, versterben
(Quelle: Wortschatz.Uni-Leipzig)

„sterben“ ist Synonym von: abberufen, abkratzen, ableben, abrufen, absterben, aufgeben, aushauchen, dahingehen, dahinscheiden, eingehen, einschlafen, einschlummern, entschlafen, entschlafen, erfrieren, erleiden, erlöschen, ersticken, erwischen, fallen, heimgehen, hinraffen, krepieren, scheiden, umkommen, verbluten, verdursten, verenden, verlöschen, verrecken, verscheiden, versterben, versterben, wegsterben
(Quelle: Wortschatz.Uni-Leipzig)

Synonyma sind gefühlte Färbungen eines Wortes. Die durch das Wort vermittelte Stimmung oder Einstellung verändert sich.

Wandeln von „Totzeit“ in Sterben:
Auf Bleiben durch Übergehen verzichten
Auflösen im Werden
Loslassen.

Kein Trösten nach Verabschieden
Vergehen von Glauben, Hoffen, Lieben im Werden
Loslassen.

Ewiges Werden, Fließen ohne Eigenschaften
Verlieren im Werden
Loslassen
Gott ist kein Hauptwort
 

20
Sep
2012

2.5 (10) Ontische Herms

 




 

Naturcode heißt jene Information, welche das Überführen von Energie in Materie ermöglicht und umgekehrt die Rückführung der Materie in Energie. Materie gelangt vorübergehend als informierte Energie zum Vorschein. Information ist das Substrat jeglicher Substanz. Sie ist gleichsam Sein, das alles Seiende in sich vereint. Die Ur-Information ist sowohl der Physik als auch der Metaphysik zugänglich. Sie ist gleichsam Theorie der Praxis von Energie. Insofern lässt sie sich sowohl denken als auch berechnen und messen. Das Unterrichten der Energie durch Information lässt sich in entsprechender Materie nachweisen, und zwar aufgrund des Verhaltens ihrer Elementarteilchen.[1] Unter den kleinsten Elementarteilchen bewegt sich der Zwitter[2], mit griechischem Namen Hermaphroditos, auf der Grenze zwischen Sein und Nichts oder zwischen Metaphysik und Physik. Insofern ist dieses kleinste Elementarteilchen das einzige dem Denken zugängliche Teilchen, denn es ist in gleicher Weise geistig wie materiell und kann deshalb metaphysisch wie physikalisch erforscht werden. Hoch wahrscheinlich ist Hermaphroditos, kurz: Herm(s), das, ‘was die Welt im Innersten zusammenhält’.[3]

Herms sind Platzhalter in der Sphäre möglicher Möglichkeiten. Als solche bilden sie das Substrat aller Substanzen und beinhalten Formen, um wirkliche Möglichkeiten zu gestalten. Diese Gestaltung folgt jenen Vorschriften, welche der Ur-Information zugrunde liegen. Danach geht etwas als Grund etwas als Ursache voraus, und etwas als Ursache folgt auf etwas als Grund, wobei Grund und Zweck hinter Ursache und Wirkung allen Berechnungen verborgen bleiben und deshalb auch nicht messbar sind. Die Kohärenz der Herms sorgt für eine Vernetzung aller Teilchen zu einem Ganzen, wobei jedes Ganze jederzeit wiederum ein Teilchen sein kann. Angesichts einer kohärenten Vernetzung können Teilchen verschiedener Bereiche nur daran erkannt werden, ob sie identisch, gleich, ähnlich, unterschiedlich oder entgegengesetzt sind. Je nach Nichtigkeitsgrad sind Herms des Nichts aneinander gebunden oder voneinander gelöst, und sie beschleunigen oder verlangsamen sich, und sie fügen sich in ein Ganzes ein oder entfernen sich daraus. Der Makro- und Mikrokosmos folgen derselben Information und die Entstehung der Universen folgt den selben Gesetzen wie die Entstehung neuronaler Welten. Die Geburt der Vernunft ergibt sich aus der Spiegelung des Makrokosmos im Mikrokosmos. Diese grandiose Reflexion ermöglicht der Vernunft, die kosmischen Erscheinungen zu schauen und deren Gesetzmäßigkeiten für sich zu nutzen.
 
__________
[1] Bausteine der Materie
[2] ερμαφρόδιτ|ος <-η, -ο> [ɛrmaˈfrɔðitɔs] ADJ
[3] aus Goethe’s Faust I
 

19
Sep
2012

2.4 (9) Naturcode

 




 

Naturcode, das ist die Menge aller natürlichen Zeichen, welche vom Sein des Seienden her auf dessen Ursprung (zurück) verweisen.
So weisen Ordnung der Natur und Naturgesetze auf eine schöpferische Intelligenz hin. Die Hochbegabung aller Kinder von Geburt an deutet auf eine dem physischen Werden innewohnende künstlerisch informierte, leistungsstark initiierte Energie hin.

Dem Ursprung alles Seienden ist gemeinsam, dass er die Grenzen einer schulisch reduzierten Vernunft und eines durch Bildung deduzierten Verstandes sprengt.

So vermag das Wissen des Verstandes den Glauben der Vernunft nicht anzunehmen. Und so fordert das Leben vom vernunftbegabten Wesen eine Entscheidung zwischen konstruierter Welt des Wissens und unentschiedener, frei spielerischer Welt des Glaubens.
Es ist die Alternative „Entweder mechanisiertes technisch algorithmiertes oder intuitives spielerisch freies Existieren.“

Wie der Blinde dem glaubt, was er wahrnimmt, und der Taube der Bedeutung der Zeichen vertraut, so vernimmt der Glaubende, was ihm die Intuition seiner Vernunft eingibt.

Dem Wissenden bleibt die Natur als Schöpfung verborgen, weil sich der Naturcode als Schlüssel zu diesem Geheimnis nicht rechnerisch, sondern intuitiv erschließt.

Der Wissende ist eingeschlossen und gefangen von seinem ordnenden Verstand. Um sich aus dieser Gefangenschaft befreien zu können, muss er so viel wissen, bis er endlich weiß wie wenig er weiß. Sokratisches Nichtwissen befreit in die Akzeptanz des Glaubens (Paradoxon des Wissens). So wird niemand einen genialen Menschen finden, der nicht glaubt.

Der Wissenssatz wird natürlicherweise zum Glaubenssatz.

Der Wissenssatz lautet:

Ich erfasse wissend etwas dann, wenn ich über dessen Grund und Zweck in Hinsicht auf seine Ursache und Wirkung verfüge, und zwar nach Art/Weise und Umstand der auffälligen Eigenschaften seines Wesens unter Berücksichtigung des Mittels und Ausmaßes in Raum und Zeit seines Vorscheinens.

Und das Paradoxon des Wissens ist das Credo der rationalisierten Vernunft:

Ich glaube an den Sinn zweckvermittelter Gründe und an die eine Ursache aller Wirkungen.
Ich glaube, dass sich jedes Wesen durch (seine) besonderen Eigenschaften auszeichnet und auf je eigene Art und Weise unter entsprechenden Umständen zum Vorschein gelangt.
Ich glaube an die mir in hinreichendem Maß geschenkten Mittel.
Ich glaube an die vollkommene Übereinstimmung von Ich und Selbst in der Selbstverwirklichung durch geglücktes Existieren in Raum und Zeit.
Amen

Es ist das Bekenntnis des Glaubens durch Wissen. Wer hinreichend viel weiß, dem offenbart sich die bislang nur gewusste Welt als freie Welt eines unendlich schöpferischen Gottes.

Die Gottesfrage entscheidet sich also am Phänomen des Naturcodes und dessen wissender Entschlüsselung.
 

18
Sep
2012

2.3 Schöpfung

 




 

Arten und Weisen solchen Zufallens formen Bedingungen, die Gründen Sinn geben, aus Ursachen Wirkungen zu gestalten.
Sein materialisiert sich in Seiendes und braucht Raum und Zeit. Das Minimum des Universums quantifiziert sich als Maximum des Alls und schafft Mittel und Wege, um maßvoll Seiendes unendlich sein und gleichzeitig für gewisse Zeit werden zu lassen.
Als Gestalt dieser Urformungen erscheint Natur als Zeugnis und Beweis eines unendlich aus sich heraus schaffenden Geistes.

Indem Energie informiert wird, entsteht Materie. Welten entstehen, weil sich Energie achtfach formt und zwölffach gestaltet und so materiell erscheint. Allerdings sind nicht alle Arten und Weisen von Materie, selbst durch die empfindlichsten Messinstrumente nicht, unmittelbar sinnlich vernehmbar.
 

17
Sep
2012

2.2 Offenbarung

 




 

Das Wahrnehmen dessen, was sich da intuitiv zeigt, beruht auf mystischem, schöpferischem oder künstlerischem Denken. 
Wahrheit offenbart sich also nicht der sinnlichen Wahrnehmung. 

Um Wahres schauen zu können, braucht es Begabung als natürliches Geschenk der Natur. Diese Begabung lässt sich weder aneignen noch erlernen. 

Die Natur offenbart sich als Schöpfung, sobald Ich und Selbst übereinstimmen. Sobald alles losgelassen wird, erscheint alles als Eines. 
Diese Harmonie entsteht, sobald sich die Seele glaubt, in dem, was sie fühlt und schaut. Der innere Zuspruch durch gefühlte Information vor allem Bewusstwerden zeigt sich unvoreingenommener Fantasie, die das Geschaute der Vernunft einsichtig werden und den Verstand als Idee anerkennen und vielleicht dann auch öffentlich vertreten lässt.

Dabei geraten Seele und Vernunft oft genug in Konflikt mit dem Wissen, das sinnlich nicht Vernehmbares nicht anerkennen mag.  Insbesondere göttliche Offenbarungen werden von sogenannten Wissenden arg gescholten.

Offenbarungen brauchen die seelische Kraft des Glaubens. Ansonsten entschwinden sie wieder, bevor sie geschaut werden können. 

Durch das vollkommene Gleichgewicht von Seele und Verstand und dessen Bewahrung durch die Vernunft wird Weisheit zur Quelle seherischer Kraft. 
Im höchst seltenen Fall einer besonderen Ausnahme versammelt sich diese Kraft in einem Wesen, als Offenbarung von Wahrheit.

Offenbarung meint das Erschließen bzw. Eröffnen von etwas Verborgenem. In der Religion bedeutet Offenbarung (gr. apokálypsis) das Offenlegen des Wesens der Schöpfung Gottes. 
Worte der Offenbarung erschließen sich keiner wissenden, aber jeder glaubenden Seele.
Offenbarungen lassen sich als Worte der Seele selbstverständlich nicht in Lehrsätzen vermitteln, sondern allein durch Bilder des Glaubens erschließen. 

Sobald sich Ich und Selbst vereinigen, geben sie das innere Wissen der Natur frei. Von da an vermag das Wesen das zu schauen, was es begehrt. Dieses Schauen (gr. idein) verhilft ihm über alle Behinderungen durch Körper oder Verstand hinweg. Sätze der Offenbarung sind ganz persönlich gemeint. Sie bedürfen erst der Übersetzung, wenn sie von anderen erfasst werden können sollen.

Aus der vollkommenen Übereinstimmung von Ich und Selbst erwächst die geheime (anonyme) Offenbarung der Natur und gelangt durch die innere Stimme zum Vorschein. 
Dieses Vorscheinen geschieht durch das Gestalten in Bildern schöpferischer Augenblicke. In günstigen Fällen lassen sie sich in Zeichnungen, Gemälden, Musik- oder Sprachkompositionen festhalten. 

Weisheit als jener Weg ist der von Natur aus gegebene, durch inneres Schauen zu entdeckende Urglaube. 
Der griechische Name für dieses innerlich vorgestellte Urbild ist εἶδος (eidos) bzw. ἰδέα (idea). 

Der Anfang von allem zeigt sich in der Kontemplation als Einheit (gr. τò ἕν: to hen) von Geist und Energie. 
Außer diesem in sich unendlichen Einen existiert nichts. 

Aber aus der Initiation von Raum und Zeit durch Zu-und Einordnen, von Urbild und Abbild durch Vor- und Nachordnen, aus der Initiation von Hierarchien durch Über- und Unterordnung und aus der Initiation von Strukturen und Systemen durch An- und Beiordnung entschlüsselt sich aus Sein Werden und Natur bricht aus Nichts hervor. 

Mit Leichtigkeit lässt sich für jeden aus Gewordenem Gewesenes erschließen. Und ein Narr, der Naturgesetze nicht als Form und Gestalt eines Ureinen zu erkennen vermag.
 

16
Sep
2012

2.1 Brennender Dornbusch

 




 

Die vielleicht bekannteste und zugleich frühest überlieferte Vision ist die des Moses (8. Jh. v. Chr.). Es ist die Vision vom brennenden Dornbusch. Es wird in der Bibel erzählt, dass Moses viele Jahre die Herden seines Schwiegervaters Jitro hütete.

Eines Tages weideten die Schafe und Ziegen auf den saftigen Weiden an den Hängen des Berges Sinai. Moses blickte in die Ferne, und er traute seinen Augen nicht.

Er erblickte einen brennenden Busch, der nicht verbrannte. Neugierig näherte sich Moses.
 
Da hörte er plötzlich eine Stimme. Sie kam aus dem brennenden Busch und sagte: "Zieh deine Schuhe aus, Mose! Du stehst auf heiligem Boden."
Moses spürte intuitiv, dass es Gott war, der zu ihm sprach.
Er gehorchte, und Gott sagte: "Ich bin, der ich bin.

Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Ich habe die Klagen und Bitten meines Volkes gehört, das in Ägypten in der Sklaverei lebt. Und ich werde es retten. Du Mose, sollst es aus Ägypten in ein Land führen, das ich den Nachkommen Abrahams versprochen habe. In diesem Land werden Milch und Honig fließen. Und dich Moses, sende ich nun zum Pharao."

Dieser Auftrag ist für einen Hirten in der Wüste nicht gerade naheliegend. Offenbar ist allen Visionen gemeinsam, dass sie Menschen überraschen, die über die Kraft verfügen, ihnen zu entsprechen.

Moses machte erst gar nicht den Versuch, sich als Hirte darzustellen, der dazu nicht in der Lage ist, weil er ja nichts gelernt und aus sich gemacht habe und nur ein dummer Hirte geblieben ist.

Wahrscheinlich „schreckt“ vor Jammerlappen selbst Gott „zurück“.
 

15
Sep
2012

2 Vision

 

 

14
Sep
2012

1.5 Zwischen Welten

 




 

Neben der improvisierten Welt der Fantasie existiert die strategische Welt des Verstandes und die spielerische Welt der Vernunft. Die Fantasie gestaltet jedem Wesen je nach Begabung seine eigene Welt religiös, künstlerisch, philosophisch, wissenschaftlich, technisch, handwerklich, sportlich oder besonders gesellschaftlich orientiert aus.

Je nach Veranlagung fühlt sich das Wesen in dieser Klausur der Fantasie wohl oder es versucht, auch besonders durch Reisen andere Welten kennen zu lernen und für sich zu erobern. Bisweilen aber bleibt es bei sich zu Hause und richtet sich ganz speziell ein bzw. spezialisiert sich, was Interesse für Anderes nicht ausschließt. Aber da in den einzelnen Welten unterschiedliche Sprachen gesprochen werden, fällt es oft schwer, sich zu verständigen und zu verstehen. Schon innerhalb einer Welt fällt das schwer. Geisteswissenschaftler verstehen in den seltensten Fällen, was Naturwissenschaftler sagen und umgekehrt.

Was aber bewegt Fantasie, Vernunft und Verstand, die Seele zu einer gemeinsamen Reise mit ihnen einzuladen? Geraten Vernunft und Verstand dadurch nicht in Schwierigkeiten, wenn sie sich aus sich heraus bewegen, um sich auf die Fantasie der Intuition einzulassen?

Es ist die Sehnsucht der Seele nach Utopia, einem Ort, den sie zwar fühlt, den sie aber noch nicht zu schauen, geschweige denn in Worte zu fassen vermag.

Den Ruf der Utopie verspürt die Seele zwar als inneren Antrieb, aber Hemmungen oder gar Blockaden hindern sie daran, dieser Berufung zu folgen. Allzu oft sind es aber auch spießbürgerliche Verklemmungen, Ängstlichkeiten oder ganz einfach Bequemlichkeiten, die einem Aufbruch entgegen stehen.

Aber einem inneren Ruf nicht zu folgen, das bedeutet oft, die eigene tragische Komödie zu inszenieren, denn Ausreden und Ausflüchte gestalten nun die Biografie seelischer Trägheit und Mutlosigkeit.
Da aber die Seele lebenslang ihre gefühlte Aufgabe nicht aufgibt, werden Gründe in der Erziehung gesucht, um fadenscheinig zu erklären, warum man diese Herausforderung beim besten Willen nicht annehmen kann.
So entgeht man durch selbstlügnerisches Jammern inneren Forderungen und tapst von einer Falle in die nächste.

Es ist nie zu früh und selten zu spät, der Mitwirkung bei einer selbstinszenierten Tragödie eine Absage zu erteilen, um sich endlich mit den verbliebenen Möglichkeiten auf den Weg zu machen
 

13
Sep
2012

1.4 Innere Stimme

 




In der Geschichte der Philosophie wird das Phänomen der inneren Stimme zum ersten Mal von Sokrates beschrieben. Sokrates nennt sie ‘daimonion’: Wesen und Wirkung des Göttlichen.

Nach Sokrates Auffassung wird jedem Menschen von Geburt an ein göttlicher Schutzgeist mit auf den Weg gegeben, der ihn vor Unheil bewahrt. Erst wenn der Mensch diesen Schutzgeist vernachlässigt und damit den Unwillen der Götter erregt, wird das Dämonische in ihm zur Verblendung und Besessenheit.

Das sokratische Daimonion hat eine Stimme und stellt sich schützend vor die ihm Anvertrauten. Für Sokrates ist das ein klar erkennbares Faktum. Es ist so selbstverständlich anwesend, dass dies nicht erst diskutiert zu werden braucht. Das Daimonion berät zwar, aber es trägt nicht zum Erkennen bei. Das Daimonion ist streng getrennt vom Verstand, es sagt das, was der Verstand nicht erkennen kann. Es ist nicht das sittliche Gewissen. Was Sokrates zu tun hat und was nicht, sagt ihm sein Verstand. Das Daimonion bedeutet die Stimme, die ihn warnt, sobald er gegen seine Intuition handelt.

Der griechische Schriftsteller Plutarch (45-120) hat das sokratische Daimonion ausführlich erörtert. Hinweise auf die Existenz eines Daimonion finden sich auch in den Schriften der römischen Autoren Seneca (4-55 n. Chr.) und Marc Aurel (121-180 n. Chr.). Augustinus deutet das Daimonion als Gewissen und legt die innere Stimme als Stimme Gottes aus. Thomas von Aquin deutet es sogar als Erkenntnisorgan der praktischen Vernunft.

“Die innere Stimme gilt je nach Ansicht den einen als Stimme der Seele, anderen als Sprache der Vernunft und wieder anderen als Ausdruck des Gewissens oder als Zuspruch des Geistes oder auch Stimme des Herzens. Mahatma Gandhi nennt die leise innere Stimme den einzigen Tyrann, den er in dieser Welt anerkennt.“ (Ausgewählte Texte, Richard Attenborough (Hrsg.))

„Du hast deine Kindheit vergessen, aus den Tiefen deiner Seele wirbt sie um dich. Sie wird dich so lange leiden machen, bis du sie erhörst.“
(Ausgewählte Texte, Richard Attenborough (Hrsg.) Und Friedrich Nietzsche sagt zur inneren Stimme:

“Es geht geisterhaft zu, jeder Augenblick des Lebens will uns etwas sagen, aber wir wollen diese Geisterstimme nicht hören. Wir fürchten uns, wenn wir allein und stille sind, daß uns etwas in das Ohr geraunt werde, und so hassen wir die Stille und betäuben uns durch Geselligkeit.”
Friedrich Nietzsche, Werke I - Unzeitgemäße Betrachtungen)

“In dem Augenblick aber, wo uns alles verloren scheint, erreicht uns zuweilen die Stimme, die uns retten kann; man hat an alle Pforten geklopft, die auf gar nichts führen, vor der einzigen aber, durch die man eintreten kann, und die man vergeblich hundert Jahre lang hätte suchen können, steht man, ohne es zu wissen, und sie tut sich auf." (Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Bde. 1-3 )

Woher die recht unterschiedlichen Namen für die innere Stimme?

“Das liegt daran, dass sich dieses Phänomen dem Wissen entzieht und allein dem Glauben offenbart. Der Glaube verfügt aber über keine eindeutigen Namen bzw. Begriffe, sondern allein über vielfältige und vieldeutige Hinweise, Zeichen oder Bezeichnungen.
Offenbarungen des Glaubens lassen ganz persönliche Deutungen zu wie beispielsweise auch das Wort Gott. Deshalb glaubt Sokrates seiner inneren Stimme, als einer göttlichen Eingebung und nennt sie deshalb auch seinen “daimonion”, also seinen persönlichen Schutzgeist, der Teil des Ichs ist. Diese innere Stimme warnte ihn in entscheidenden Augenblicken und hielt ihn von der Ausführung einer gefährlichen Absicht ab. Sokrates versteht das Daimonion als eine Gegeninstanz zum Logos, die das erkennt, was der Vernunft verborgen bleibt, und vom Falschen abrät, jedoch zu nichts rät.

Seinen Daimonion schätzt Sokrates so hoch ein, dass er ihm auch gegen seine rationale Einsicht gehorcht. Da er es auch über die Götter stellt, wurde ihm sogar vorgeworfen, es als einen neuen Gott einführen zu wollen.” (Kommentar der inneren Stimme selbst) Und die innere Stimme offenbart der Fantasie, der Vernunft und dem Verstand, dass sie selbst letztlich nichts Anderes ist als ein sprechendes inneres Bild ihrer ureigenen daimonia.

Aus der inneren Stimme spricht nicht nur das Selbst des Ichs, sondern zugleich auch der Logos der Natur. Und was die innere Stimme nicht auszudrücken vermag, zeigt sie dem Dritten Auge in den inneren Bildern der Vorstellungskraft.


 

12
Sep
2012

1.3 Glaube und Intuition

 




„Glauben heißt nichts wissen!“ Hinter dieser Aussage steckt die Geringschätzung einer Wahrnehmung, die nicht auf sinnlicher Wahrnehmung, sondern auf einer Art gefühlter innerer Überzeugung beruht.

Gewöhnlich wird nicht akzeptiert, dass Intuition eine besondere Art und Weise des Wahrnehmens ist. Intuitives Wahrnehmen vermittelt wie Tasten, Riechen, Schmecken, Hören, Sehen Eindrücke, aber diese Eindrücke sind nicht sinnlicher, sondern seelischer Herkunft.

Wie die Sinne vermittelt die Seele dem Bewusstsein Bilder, und zwar keine gewussten Außen-, sondern gefühlte Innenbilder. Die Seele ein Wahrnehmungsorgan zu nennen, das klingt befremdlich, und dennoch galt dies dem griechischen Philosophen Platon noch als so selbstverständlich, dass er hierfür nicht das griechische Verb „oran“ für sinnliches Wahrnehmen, sondern das Verb „idein“ für geistiges Wahrnehmen benutzte.

Seelisches Wahrnehmen ist vor allen schöpferischen Menschen zueigen. Das Erzeugen von Ideen ist ein Wesensmerkmal des „idein“.

Wahrscheinlich verhält es sich so, dass Glauben und Intuition einer besonderen Begabung bedürfen. Vielen schöpferisch arbeitenden Menschen ist vielleicht diese besondere Begabung gar nicht bewusst; sie nutzen sie einfach.

Ist Intuition die regelmäßige Begleiterin eines schöpferischen Menschen, sensibilisiert und initiiert sie dann auch das innere Schauen, die Vision. Dabei ist es gleichgültig, ob dieser Mensch religiös, künstlerisch oder wissenschaftlich arbeitet.

Im Zusammenhang mit dem im Abschnitt 1 angesprochenen Phänomen der Totzeit interessiert hier natürlich, auf welche Art und Weise Intuition einen Blick hinter den Horizont des sinnlich Vernehmbarren erlaubt.

Zunächst ist es wichtig zu beachten, dass sich sinnliche und seelische Wahrnehmung wesentlich unterscheiden.

Sinnliche Wahrnehmungen werden in Gestalt von Bildern bewusst. Dagegen zeigen sich seelische Wahrnehmungen dem Bewusstsein in Gestalt von Gefühlen. Da die meisten im Spüren von Gefühlen völlig unerfahren sind, vermögen sie diese auch nicht zu interpretieren und zu verstehen.

So spüren zwar nicht wenige die Anwesenheit von ihnen sehr nahestehenden kürzlich Verstorbenen, aber sie können damit nichts anfangen. Weil die wahrgenommenen Gefühle nicht sprechen, können sich die Toten auch nicht mit ihnen verständigen.

Aber da sich Verstorbene mit Lebenden über das metaphysische bzw. metaneuronale ontische Netz zu ,vereinigen‘ vermögen, können sie auch darüber kommunizieren. Sie nutzen sogar neuronale Muster, um sich sprachlich unsinnlich mitzuteilen.

Diese geistigen Mitteilungen kann der Lebende dann über seine innere Stimme vernehmen.
 

11
Sep
2012

1.2 Sinn

 





Das Wort „Sinn“ ist doppeldeutig. Es bedeutet sowohl „Fähigkeit der Wahrnehmung“ als auch „geistiger Gehalt (Bedeutung)“.

Neben den fünf Fähigkeiten des Wahrnehmens Tasten, Hören, Sehen, Riechen, Schmecken existiert noch ein sechster Sinn, d. i. das gefühlte innere Sehen.

Der große abendländische Lehrer der Intuition ist Platon. Platon (altgriechisch Πλάτων Plátōn, latinisiert Plato; * 428/427 v. Chr. in Athen oder Aigina; † 348/347 v. Chr. in Athen) war ein antiker griechischer Philosoph. In seinem berühmten Höhlengleichnis schildert er den Weg der Intuition.

Was geschieht in der Höhle, von der Platon spricht?
Hat man sich an die Dunkelheit der nur von einem kleinen Feuer beleuchteten Höhle gewöhnt, dann erkennt man sehr bald, dass dort gegen die Wand hin gefesselte Menschen sitzen, die sich nicht umdrehen können und deshalb nur Schatten an der Höhlenwand sehen.

Es sind die Schatten der Menschen, die hinter dem Rücken der Gefangenen und dem Feuer Gegenstände und Speisen hin- und hertragen. Die Gefangenen aber kennen allein die Schatten dieser Gestalten und halten diese Schatten also für die Gestalten selbst. Deshalb ordnen sie ihnen auch sogar die Stimmen zu, die sie hören.

Die Schattenwelt ist die Welt so, wie die Gefangenen sie erleben. Die Gefangenen halten ihre Erlebniswelt für die Wirklichkeit, denn sie befinden sich von Geburt an in dieser Lage. Und Platon provoziert uns, indem er uns sagt, dass unsere sogenannte reale Welt nichts anderes ist als eine Schattenwelt. Das, was wir wahrnehmen, ist nicht mehr als Abschattung von etwas, was wir selbst nicht wahrzunehmen vermögen, weil wir uns ebenfalls nicht umdrehen, unsere Sichtweise nicht verändern können.

Dabei muss es jedenfalls nicht bleiben. Wir sind nicht dazu verurteilt, unser gesamtes Leben als Gefangene unserer Schattenwelt zu verbringen. Aber Platon macht auch nachdrücklich darauf aufmerksam, dass sich niemand selbst aus seiner miserablen Lage befreien kann. Jeder braucht einen Lehrer, der ihn befreit. „Erziehung“ ist für Platon der Name für diese Befreiung.

In seinem Höhlengleichnis fragt Platon, was geschehen würde, wenn einer der Gefangenen in der Höhle befreit würde. Platon sagt, dass eine solche Befreiung gewaltsam geschehen müsste, weil sich niemand freiwillig von Gewohnheiten trennt, die ihn ein Leben lang bestimmt haben. Und wir alle spüren auch, wie sehr wir uns dagegen wehren, Platon zu glauben, dass alles, mit dem wir zu tun haben nicht mehr ist als Schatten. Statt uns in unserer Sichtweise zu wenden, halten wir lieber Platons Auffassungen für verdreht. Und einem Verrückten braucht man nicht zu folgen. Dennoch sollen wir uns nun vorstellen, dass einer der Gefangenen von seinen Fesseln befreit wird. Der so befreite Mensch kann sich jetzt umdrehen und plötzlich klar erkennen, dass das, was er sehen kann, überhaupt nichts mit dem zu tun hat, was er bislang für wahr gehalten hat. Allmählich gewöhnt er sich an seine Freiheit und folglich auch daran, Zusammenhänge erkennen zu können. So erkennt er die Schatten als Projektionen dieser Gestalten vor dem Feuer. Sie bewachen die Gefangenen, und er erkennt nicht nur die Schatten als Wächter, sondern er nimmt auch einen Weg wahr, der nach oben zum Höhlenausgang führt. Weil er neugierig geworden ist, folgt er diesem Weg vorsichtig nach oben, wohl darauf gefasst, dass die Höhle auch nicht die Welt ist und er jederzeit mit einer weiteren Überraschung rechnen muss.

Als er schließlich zum Ausgang gelangt erfasst ihn ein kaum zu beschreibender Schrecken und er bekommt große Angst, weil er wegen des sehr grellen Lichts, das seine Augen blendet, nichts mehr erkennen kann. Als sich dann seine Augen an das Licht der Sonne gewöhnt haben, erkennt er wiederum ein Feuer. Das ist die Sonne, der er nun gewahr wird. Er kommt zu dem Schluss, dass es sich bei den Dingen, die er nun wahrnehmen kann, wiederum nur um Abschattungen handelt. Deshalb folgert er, dass er erneut einen Weg finden muss, der ihn aus dieser Welt der Schatten hinausführt.

 

10
Sep
2012

1.1 Grenze

 

Für die denkbar kürzeste Zeitspanne ist das vernunftbegabte Wesen über das Neuron „ὄν“ mit der Welt hinter dem Horizont verbunden. 

Durch eine besondere Form der Organisation des Bewusstseins vermag der Mensch über eine Aufrechterhaltung des neuronalen, ontischen Netzes mit der Welt hinter dem Horizont zu kommunizieren.

Unter philosophischem Gesichtspunkt ist die Grenze zwischen diesen beiden Welten die Grenze zwischen Wirklichkeit und Möglichkeit. 
 

 
Die physikalischen Teilchen ὄνta (Plural von ὄν) können diese Grenze überspringen. Diese neuronalen Teilchen wandeln sich bei diesem Sprung zu virtuellen Teilchen. Virtuelle Teilchen können aber physikalisch nicht mehr erfasst werden. 

Ich nehme nicht nur an, dass die Gesamtheit der ὄtνa das ausmacht, was Seele genannt wird, sondern auch, dass die Seele als diese Gesamtheit die neuronale Auflösung durch den Tod überlebt.

Also gerade das, was uns wesentlich und besonders wichtig erscheint, scheint sich uns mit dem Sterben zu entziehen. Dass wir uns aber mit diesem Anschein von Schwund schrecklich täuschen, erfahren wir aus leicht erklärbaren Gründen nicht. Und so leiden wir unter einer sehr schmerzlichen Trennung, die in Wahrheit gar nicht stattfindet.

Warum wir das dennoch so erleben, liegt einzig und allein daran, dass wir unserem sechsten Sinn nicht vertrauen. 
 
logo

Seit 20 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

Archiv

März 2025
Januar 2025
Dezember 2024
Juli 2024
Januar 2024
Dezember 2023
Oktober 2023
August 2023
Juli 2023
Juni 2023
Mai 2023
April 2023
Januar 2023
Dezember 2022
Oktober 2022
September 2022
Juni 2022
Mai 2022
März 2022
Februar 2022
Januar 2022
Dezember 2021
November 2021
Oktober 2021
September 2021
August 2021
Juli 2021
Mai 2021
April 2021
März 2021
Februar 2021
Januar 2021
Dezember 2020
November 2020
Oktober 2020
September 2020
Juni 2020
Mai 2020
April 2020
März 2020
Februar 2020
Januar 2020
Dezember 2019
November 2019
Oktober 2019
Juni 2019
Mai 2019
April 2019
März 2019
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
April 2014
März 2014
Februar 2014
Januar 2014
Dezember 2013
November 2013
Oktober 2013
September 2013
August 2013
Juli 2013
Juni 2013
Mai 2013
April 2013
März 2013
Februar 2013
Januar 2013
Dezember 2012
November 2012
Oktober 2012
September 2012
August 2012
Juli 2012
Juni 2012
Mai 2012
April 2012
März 2012
Februar 2012
Januar 2012
Dezember 2011
November 2011
Oktober 2011
September 2011
August 2011
Juli 2011
Juni 2011
Mai 2011
April 2011
März 2011
Februar 2011
Januar 2011
Dezember 2010
November 2010
Oktober 2010
September 2010
August 2010
Juli 2010
Juni 2010
Mai 2010
April 2010
März 2010
Februar 2010
Januar 2010
Dezember 2009
November 2009
Oktober 2009
Juni 2009
Mai 2009
April 2009
März 2009
Februar 2009
Januar 2009
Dezember 2008
Oktober 2008
Februar 2007
Januar 2007
Dezember 2006
November 2006
Oktober 2006
September 2006
Dezember 2005
November 2005
Oktober 2005
September 2005
August 2005
Juli 2005
Juni 2005
Mai 2005
April 2005
März 2005
Februar 2005
Januar 2005
Dezember 2004

Aktuelle Beiträge

Am Anfang war das Wort
Am Anfang war das Wort, und das Wort war das Sein,...
wfschmid - 10. März, 02:28
Schauen, was nicht zu...
Neue Publikation, auch in englischer Spreche Bestellung...
wfschmid - 22. Januar, 13:11
URSPRUNG DER INFORMATION...
Vernunft und Verstand begabter intelligenter Wesen...
wfschmid - 26. Dezember, 07:10
Bildlose Gedanken sind...
Bewusstwerden wird als Bilderleben sowohl von der Vernunft...
wfschmid - 21. Dezember, 06:11
ES GIBT DINGE, DIE GIBT...
ES GIBT DINGE, DIE GIBT ES GAR NICHT Dieser Spruch...
wfschmid - 14. Dezember, 11:22
Vernunft <--->...
Bewusstwerden wird als Bilderleben sowohl von der Vernunft...
wfschmid - 13. Dezember, 21:49
H u m o r
Gefräßige Gesellschaft www.greedype rson.com
wfschmid - 25. Juli, 12:09
Dreamed out
If a priori represents a metaphysical congruence with...
wfschmid - 9. Januar, 05:24

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Status

Online seit 7759 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 10. März, 02:28

Suche (AND, OR erlaubt) - Nächste (leere) Zeile anklicken!

 

Credits

 

 

Es gelten die Rechtsvorschriften für Webseiten der Universität Flensburg © Texte: Wolfgang F. Schmid (sofern nicht anders ausgewiesen) wfschmid(at)me.com Bilder: Ulrike Schmid (sofern nicht anders ausgewiesen) mail(at)ulrike-schmid.de

 wfs